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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue
Autoren: Suzanne Brockmann
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PROLOG
    L ieutenant Blue McCoy führte sechs Männer über morastigen Boden. Zentimeter für Zentimeter bewegte er sich durch die Dunkelheit. Stück für Stück suchte er die weiche Erde nach Sprengfallen und Landminen ab‚ bevor er das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte.
    Vor ihnen befand sich ein Dickicht‚ und er registrierte jeden Schatten‚ jedes Blatt‚ jeden Zweig. Blue McCoy achtete auf jede noch so kleine Bewegung.
    Die Geräusche der Nacht umgaben ihn. Insekten summten und zirpten‚ irgendwo in der Ferne bellte ein Hund. Plötzlich rief eine Eule durch die Dunkelheit. Mit ihrem gespenstischen Schrei behauptete sie sich als Herrin dieser nächtlichen Szenerie‚ als Königin dieser zwielichtigen Welt.
    Blue McCoy gehörte in diese Welt. Eine Welt‚ in der er seine Männer so lautlos durch die Finsternis führte‚ dass nicht einmal die Ameisen zu ihren Füßen sie bemerkten.
    Die Alpha Squad hatte über eine Stunde gebraucht‚ um das freie Feld zu überqueren. Noch fünf Meter‚ und die Männer würden im Schutz des Dickichts untertauchen. Dann konnten sie sich schneller fortbewegen. Schneller‚ aber nicht weniger vorsichtig.
    Blue lauschte. Er verschmolz mit dem Land um sich herum‚ wurde eins mit der Nacht. Sein Herz schlug langsam im stillen‚ uralten Rhythmus der Erde. Er dachte nichts – an nichts als daran‚ zu überleben. All der Lärm der Air-Force-Basis‚ wo das SEAL-Team noch vor zehn Stunden gewesen war‚ war längst der Nacht gewichen. Hinter ihm waren sechs Männer‚ aber Blue vernahm nicht den geringsten Laut. Dass sie da waren‚ wusste er nur‚ weil er darauf vertraute und nicht im Geringsten daran zweifelte. Die anderen SEALs gaben ihm Rückendeckung‚ während er sie führte. Er wusste‚ dass sie sterben würden‚ um ihn zu beschützen. Das wusste er mit derselben Gewissheit‚ mit der er sein Leben für sie opfern würde.
    Blue roch etwas und verharrte. Er nahm einen schwachen‚ moschusartigen Geruch wahr‚ atmete noch einmal tief ein. Es musste sich um ein Tier handeln‚ das sich genauso lautlos durch die Nacht bewegte wie er. Es war kein menschlicher Geruch‚ und daher nicht von Interesse. Denn heute Nacht war Blue auf menschliche Beute aus.
    Geradewegs durch den Wald‚ direkt da vorn‚ nur vierzig Meter von ihnen entfernt‚ lag eine Hütte. Laut der Spione der Federal Intelligence Commission‚ kurz FInCOM‚ befand sich dort Karen‚ die fünfzehn Jahre alte Tochter von US-Senator Mike Branford. Die letzten Infrarotaufnahmen der Satelliten hatten gezeigt‚ dass außerdem mindestens vier ihrer Entführer in der Hütte waren. Weitere zehn Personen schliefen in einem zweiten Gebäude‚ das etwa zwanzig Meter nordöstlich lag. Und zwei fünf Mann starke Terroristen-Patrouillen überwachten den Wald in der näheren Umgebung. Vor wenigen Minuten hatte sich eine der Gruppen Blue und der Alpha Squad auf fast zwei Meter genähert. Der Kommandant hatte sich eine Zigarette angezündet und das rauchende Streichholz weggeworfen. Nur Zentimeter von Blues Hand entfernt war es zu Boden gefallen‚ bevor der Terrorist seinen Männern befohlen hatte weiterzugehen.
    Mit ihren grün-schwarz bemalten Gesichtern‚ ihrer intensiven SEAL-Ausbildung‚ ihrer Erfahrung und Disziplin waren die Männer der Alpha Squad unsichtbar‚ umarmt von der Dunkelheit und eingehüllt vom Mantel der Nacht.
    Nachdem sich die SEALs im Dickicht positioniert hatten‚ das um die Hütte herum wuchs‚ drehte sich Blue um und sah seinen Commander und Freund Joe Catalanotto an. Blue konnte Joe Cats Gesicht in der Dunkelheit zwar kaum erkennen‚ aber er sah ihn nicken.
    Es war an der Zeit‚ loszulegen.
    Aus dem Augenwinkel nahm Blue die schleichenden Bewegungen von Cowboy‚ Lucky‚ Bobby und Wes war. Sie verblassten‚ während die Männer in nordöstliche Richtung auf das zweite Bauwerk zusteuerten. Sie würden das Gebäude sichern und die Terroristen darin ausschalten.
    Joe Cat und Harvard blieben vor der Hütte; Blue würde hineinklettern‚ sich das Mädchen schnappen und es da rausholen.
    Harvard stand Wache‚ während Joe und Blue die Hütte auskundschafteten‚ insbesondere das Fenster‚ das Blue als Einstieg benutzen sollte. Nichts. Es gab keine Sprengfallen‚ keinen Alarm‚ keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen was sicher daran lag‚ dass die Hütte im Radius von einem halben Kilometer ja mit Sprengfallen‚ Alarmsystemen und bewaffneten Sicherheitspatrouillen
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