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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
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schneller.“
    Er umschloß ihre rechte Hand mit seiner, während ihre linke sein Handgelenk packte. Sie flog praktisch auf das Deck.
    „Ihre Körperkräfte entsprechen ganz Ihrem Aussehen“, murmelte Kitten.
    „Meinem affenähnlichen Aussehen, meinen Sie?“
    „Jetzt nicht, ja?“ Kitten kehrte zu Rose zurück und verbrachte zwei Minuten damit, ihn zu untersuchen. Malcolm sah zu. Dann öffnete sie ein kleines Fach in ihrem Gürtel und wählte aus einem Päckchen eine winzige Ampulle. Sie war nicht größer als der Nagel ihres kleinen Fingers, und sie ging sehr vorsichtig damit um.
    An einer Stelle war Roses Hose zerrissen. Graue Haare zeigten sich auf dem sonnengebräunten Bein. Kitten stieß die Ampulle kräftig mitten in den Streckmuskel.
    „Was haben Sie ihm injiziert?“ erkundigte Malcolm sich.
    „Dexatrinabulin. Höchstdosis. Er wird aufwachen und etwa eine Stunde lang überaus aktiv sein, dann wird er fünfzehn weitere Stunden schlafen, und danach ist er so gut wie neu – unglücklicherweise. Das Mittel wirkt schnell.“
    „Kann man wohl sagen“, ließ sich der Drogenhändler hören und setzte sich auf. Sein Blick flog über den Wellenreiter, hinunter zu dem gestrandeten Schweber und schließlich hinaus aufs Meer. Dort blieb er auf dem schwarzen Riff, das der Vom war, haften.
    „Nichts Schlimmes passiert“, meinte er. „Das war nur ein kleiner Klaps, um uns Ungelegenheiten zu machen, vielleicht können wir …“ Er rieb sich den Oberschenkel. „Das muß ein tolles Zeug sein, das Sie mir eingespritzt haben. Im Augenblick kann ich es nicht identifizieren, aber wahrscheinlich habe ich es schon verkauft.“
    „Ich habe es nicht aus Besorgnis um Ihre Gesundheit getan“, erklärte Kitten grimmig. „Und jetzt: Wie öffnet man Ihren Koffer, ohne vergiftet, verbrannt, zerfetzt oder sonstwie beschädigt zu werden?“
    „Warum wollen Sie das denn wissen?“
    Malcolm packte Rose bei der rechten Schulter. Er fühlte die Knochen und drahtigen Muskeln unter dem Stoff. Nur ein leichter Druck, und Rose zuckte zusammen.
    „Okay, okay! Sie brauchen nicht gleich grob zu werden. Die Hülle enthält ein Gas-Luft-Gemisch, das den Koffer in Stücke reißt, den Inhalt aber nicht angreift. Der Mechanismus wird aktiviert, indem man einen Magnetschlüssel in diesen Schlitz einführt …“, er wies darauf, „… und dann den Handgriff faßt. Auf der Unterseite des Griffs ist ein Auslöser. Wird kein Druck mehr ausgeübt, macht es bumm.“
    „Wieviel Verzögerung?“ fragte Kitten.
    „Wenn Sie den Schlüssel einführen, drehen Sie Ihren Daumen bis zum Anschlag nach rechts, bevor Sie loslassen. Das gibt Ihnen sechzig Sekunden bis zur Explosion. Ein längerer Zeitraum wäre unpraktisch.“
    „Nicht viel Zeit, um wegzukommen“, meine Malcolm.
    „Der Koffer sollte ja auch nichts anderes sein als die allerletzte Möglichkeit einer Drohung. Planen Sie vielleicht selbst eine kleine Erpressung?“
    „Wenn wir den Koffer mit dem Ungeheuer in Kontakt bringen können“, sagte Kitten, „stehen die Chancen gut, daß es, ob es ihn nun absorbiert oder ob er in Stücke fliegt, genug von der Droge abbekommt. Durchzuführen ist es. Das Ding kann nicht tiefer als einen halben Meter unter der Oberfläche sein.“
    „Dieser Wellenreiter hat ein kleines Rettungsboot. Der Schweber hatte auch eins, aber das ist durch ein Stück Riff ersetzt worden. Der Tiefgang müßte so gering sein, daß der Vom gar nichts davon merken wird.“
    Malcolm knuffte das Bein des Drogenhändlers. „Was meinen Sie? Könnte die Droge eine Wirkung auf den Vom haben?“
    „Wer weiß? Der Vom – das ist sein Name, wie? – ist eine unbekannte Größe. Aber andererseits kommt nicht so leicht eine solche Menge Bloodhype wie hier –“, er zeigte auf den Koffer, „– zusammen. Sicher wäre es ein interessantes Experiment. Natürlich, wenn das Ungeheuer den Koffer und die Droge absorbiert, kann es auch geistesabwesend das Boot und den Bootsmann verschlingen.“
    „Mit dieser Komplikation ist zu rechnen“, räumte Kitten ein. „Ich sehe keinen Weg, der daran vorbeiführt. Wir müssen es darauf ankommen lassen. Bitte, machen Sie den Koffer von der Kette los.“
    „Das kann nicht Ihr Ernst sein, meine Hübsche! Das ist ja Wahnsinn! Ich fühle mich verpflichtet, Sie vor sich selbst zu schützen. Nein, ich gebe Ihnen den Koffer nicht.“ Er umklammerte den kostbaren Behälter.
    „Lösen Sie die Kette“, befahl Malcolm ruhig, „oder ich trenne einfach den
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