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Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest

Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest

Titel: Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest
Autoren: Lois McMaster Bujold
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losgeschickt.«
    Mylord biss die Zähne zusammen. »Sie hatten Vorbataille zwei Tage lang in Ihren Händen. Und Schnell-Penta hat das hier nicht aufgedeckt?«
    Allegre verzog das Gesicht. »Ich habe gerade die Protokolle durchgeschaut, während ich hierher fuhr. Man war der Aufdeckung sehr nahe. Aber um eine Antwort zu be
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    kommen, selbst – besonders – unter Schnell-Penta, wie nützlich es auch als Wahrheitsdroge sein mag, muss man zuerst genug wissen, um die Frage zu stellen. Meine Vernehmungsoffiziere konzentrierten sich auf die Prinzessin Qlivia. Sie hatten übrigens Vorbatailles Jacht dazu benutzt, die Entführungsmannschaft einzuschmuggeln.«
    »Ich wusste, dass es so sein musste«, knurrte Mylord.
    »Ich glaube, in ein paar weiteren Tagen wären wir von selbst auf den Plan mit dem Halsband gestoßen«, sagte Allegre.
    Mylord blickte auf sein Chrono und sagte ziemlich heiser: »Sie wären genau genommen in etwa einer weiteren Stunde daraufgestoßen. Zwangsläufig.«
    Allegre legte den Kopf schräg zum Zeichen offener Zustimmung. »Ja, leider. Madame Vorsoisson«, er berührte seine Stirn in einer weitaus förmlicheren Geste als dem üblichen KBS-Gruß, »in meinem Namen und dem meiner Organisation möchte ich Ihnen meine untertänigste Bitte um Entschuldigung vorbringen. Mylord Auditor, Graf, Gräfin.« Er blickte auf Roic und Taura, die nebeneinander auf dem gegenüberstehenden Sofa saßen. »Glücklicherweise war der KBS nicht Ihre letzte Verteidigungslinie.«
    »In der Tat«, brummte der Graf, der, rittlings auf einem Stuhl sitzend und die Arme bequem über der Lehne gekreuzt, bis jetzt aufmerksam zugehört hatte, ohne einen Kommentar abzugeben. Gräfin Vorkosigan stand neben ihm; ihre Hand berührte seine Schulter, und er fasste sie mit seiner eigenen kräftigeren Hand.
    »Illyan sagte mir einmal, das Geheimnis der herausragenden Stellung des Hauses Vorkosigan in der barraya
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    ranischen Geschichte liege zur Hälfte in der Qualität der Leute, die es in seinen Dienst nehme. Ich bin froh zu sehen, dass dies auch weiterhin gilt. Gefolgsmann Roic, Sergeantin Taura – der KBS salutiert vor Ihnen mit mehr Dankbarkeit, als ich angemessen zum Ausdruck bringen kann.« Er salutierte mit einer nüchternen Geste, die völlig frei war von seiner sporadischen Ironie.
    Roic blinzelte und duckte den Kopf, anstatt den Gruß zu erwidern, da er sich nicht sicher war, ob er dies tun sollte.
    Er überlegte, ob man von ihm erwartete, dass er etwas sagte. Er hoffte verzweifelt, dass niemand wünschen würde, er solle eine Ansprache halten wie damals nach diesem Vorfall in Hassadar. Das war schrecklicher gewesen als das Nadlerfeuer. Er blickte auf und sah, dass Taura mit leuchtenden Augen auf ihn herabschaute. Er wollte sie fragen –
    er wollte sie tausend Dinge fragen, aber nicht hier. Würden sie jemals noch einmal einen privaten Augenblick zusammen haben? Nicht während der nächsten paar Stunden, das war gewiss.
    »Nun. Schatz«, Mylord stieß seinen Atem aus und starrte auf den Plastikbeutel, »ich glaube, das ist deine letzte Warnung. Reise mit mir. und du reist in die Gefahr. Ich möchte nicht, dass es so ist. Aber es wird weiter so sein, solange ich diene … wem ich diene.«
    Die zukünftige Mylady blickte auf die Gräfin, deren antwortendes Lächeln entschieden verzerrt war. »Ich habe mir nie vorgestellt, dass es für eine Lady Vorkosigan anders sein würde.«
    »Ich werde sie zerstören lassen«, sagte Mylord und griff nach den Perlen.
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    »Nein«, sagte die zukünftige Mylady und kniff die Augen zusammen. »Warte.«
    Er hielt inne und schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Sie wurden mir geschickt. Sie sind mein Souvenir. Ich werde sie behalten. Ich hätte sie aus Höflichkeit gegenüber deiner Freundin getragen.« Sie langte an ihm vorbei und nahm den Beutel auf, warf ihn hoch und fing ihn wieder aus der Luft auf, wobei ihre langen Finger sich fest um ihn schlossen. Ihr entschlossenes Lächeln verblüffte Roic. »Ich trage sie jetzt unseren Feinden zum Trotz.«
    Mylords Augen funkelten sie an.
    Die Gräfin nutzte den Augenblick – möglicherweise, dachte Roic, um ihren Sohn von weiterem Geschwätz abzuhalten – und klopfte auf ihr Chrono. »Da man vom Tragen von Sachen spricht: Es ist Zeit, sich anzukleiden.«
    Mylord wurde noch eine Nuance blasser. »Ja, natürlich.«
    Er küsste die Hand der zukünftigen Mylady. als sie sich erhob, und blickte drein, als würde er diese Hand nie
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