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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zu
    kritzeln. »Lassen Sie die Zahlen für mich durch den Computer laufen, Ky. Ich traue mir selber nicht mehr zu, zwei und zwei zu 322
    addieren. Wie weit werden wir hintendran sein, wenn das Hauptkontingent der Cetagandaner in Schußweite kommt? Berechnen Sie es so genau, wie Sie können – bitte keine frisierten Faktoren.«
    Tung murmelte etwas in seinen Helm, rasselte Zahlen, Abstände und Zeitangaben herunter. Miles verfolgte jedes Detail mit der Aufmerksamkeit eines Raubtiers. Tung sagte schließlich schonungslos: »Am Ende der letzten Welle werden noch fünf Shuttles auf das Entladen warten, wenn das Feuer der Cetagandaner uns schon einheizt.«
    Tausend Männer und Frauen …
    »Darf ich mit allem Respekt vorschlagen, Sir, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, wo wir anfangen, unsere Verluste zu begrenzen?«, fügte Tung hinzu.
    »Sie dürfen, Kommodore.«
    »Option Eins, am effizientesten: in der letzten Welle landen nur sieben Shuttles. Wir lassen die letzten fünf Shuttle-Gruppen der Gefangenen am Boden. Sie werden dann zwar wieder gefangen, aber zumindest überleben sie.« Beim letzten Satz klang Tungs Stimme sehr überzeugend.
    »Da gibt es nur ein Problem, Tung. Ich will nicht hier bleiben.«
    »Sie können immer noch in dem letzten Shuttle sein, das aufsteigt, genau wie Sie es gesagt haben. Habe ich Ihnen übrigens schon gesagt, Sir, daß ich das für ein echt idiotisches Stück von Effekthascherei halte?«
    »Sehr eloquent, mit Ihren Augenbrauen, vorhin. Und während ich geneigt bin, Ihnen zuzustimmen, haben Sie schon bemerkt, wie genau die noch übrigen Gefangenen mich beobachten? Haben Sie schon einmal eine Katze beobachtet, die sich an eine Heuschrecke anschleicht?«
    Tung blickte unbehaglich um sich und nahm das Phänomen wahr, das Miles beschrieben hatte.
    »Mir gefällt es gar nicht, die letzten Tausend niederzuschießen, damit mein Shuttle aufsteigen kann.«
323
    »So wie wir hintendran sind, wird es ihnen vielleicht erst auffallen, daß keine Shuttles mehr kommen, wenn Sie schon in der Luft sind.«
    »Also sollen wir sie einfach da stehen und auf uns warten lassen?« Die Schafe blicken auf, doch sie werden nicht gefüttert …
    »Ganz recht.«
    »Gefällt Ihnen diese Option, Ky?«
    »Am liebsten würde ich kotzen, aber … denken Sie an die 9000
    anderen. Und an die Dendarii-Flotte. Wenn ich mir vorstelle, daß ich alle hops gehen lasse bei dem von vornherein zum Scheitern verurteilten Versuch, alle diese Ihre … armseligen Sünder mitzunehmen, da möchte ich noch viel mehr kotzen. Neun Zehntel ist viel besser als gar nichts.«
    »Abgehakt. Gehen wir bitte zu Option Zwei über. Der Flug aus dem Orbit hinaus ist berechnet nach der Geschwindigkeit des langsamsten Schiffs, und das ist …?«
    »Das sind die Frachter.«
    »Und die Triumph bleibt das schnellste?«
    »Da können Sie Gift drauf nehmen.« Tung war einmal Kapitän der Triumph gewesen.
    »Und das am besten gepanzerte.«
    »Gewiß. Also?« Tung sah genau, in welche Richtung er getrieben wurde. Seine Begriffsstutzigkeit war nur versteckter Widerstand.
    »Also. Die ersten sieben Shuttles der letzten Welle docken an die Truppenfrachter an und starten nach Plan. Wir rufen fünf der Kampfshuttle-Piloten der Triumph zurück, trennen uns von ihren Shuttles und vernichten sie. Eines ist ja schon beschädigt, stimmt’s?
    Die letzten fünf dieser Landeshuttles klampen statt der Kampfshuttles an der Triumph an und sind dann vor dem inzwischen eintreffenden Feuer der Cetagandaner-Schiffe durch die volle Abschirmung der Triumph geschützt. Wir packen die Gefangenen 324
    in die Korridore der Triumph, schließen die Shuttle-Luken und hauen ab wie der Teufel.«
    »Die zusätzliche Masse von tausend Menschen …«
    »Wäre weniger als die von zwei Landeshuttles. Die können wir auch zurücklassen und in die Luft jagen, wenn wir müssen, damit die Relation zwischen Masse und Beschleunigung stimmt.«
    »… würde die Lebenserhaltungs-Systeme überlasten …«
    »Der Notvorrat an Sauerstoff wird uns bis zum
    Wurmlochsprungpunkt bringen. Nach dem Sprung können die
    Gefangenen in aller Ruhe auf die anderen Schiffe verteilt werden.«
    »Die Landeshuttles sind brandneu. « Tungs Stimme nahm einen gequälten Ton an. »Und meine Kampfshuttles – fünf davon –
    können Sie sich vorstellen, wie schwer es sein wird, wieder an das Geld zu kommen, um sie zu ersetzen? Das bedeutet …«
    »Ich hatte Sie gebeten, die Zeit zu berechnen, Ky, nicht den Preis«,
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