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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt
Autoren: Carter Brown
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Jemand hat Clive Jordan eine
junge Katze mit der bewußten Inschrift auf einer Halsschleife geschickt.
Entweder war es Leonard oder der Mörder, der hoffte, damit den Verdacht auf
Leonard zu lenken. Wer es auch war, er muß von dem ursprünglichen Kätzchen, das
Lester Anderson geschickt bekommen hatte, gewußt haben. Leonard wußte es«, ich
blickte Iwan an, »und Sie ebenfalls, denn Lester gab Ihnen seine Katze. Wie
steht’s mit Ihnen, Zoe?«
    Sie nickte. »Leonard erzählte
sowohl Clive als auch mir davon, als wir bei ihm wohnten. Er fand die
Geschichte komisch.«
    Ich blickte zur Couch hinüber
und sah Stern und Freda beide kerzengerade aufrecht dasitzen und aufmerksam
zuhören. Der Riese gab plötzlich einen Grunzlaut von sich und rollte auf die
Seite, was die beiden nervös zusammenfahren ließ.
    »Wie steht’s mit Ihnen?« fragte
ich.
    »Nein.« Freda schüttelte
entschieden den Kopf. »Zoe hat mir nie was davon erzählt.«
    »Charlie?«
    »Ich wußte nur, was Freda mir
über Anderson erzählt hat«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Und Freda wußte nur, was Zoe
ihr erzählt hatte.« Ich wandte mich wieder an Iwan Alsop. »Wußten Sie, daß
Clive Jordan vor ein paar Monaten einen Nervenzusammenbruch gehabt hat und für
eine Weile in ein Sanatorium mußte?«
    »Nein.« Seine Augen weiteten
sich. »Davon hatte ich keine Ahnung.«
    »Zoe?«
    »Natürlich wußte ich es«, fuhr
sie mich an. »Er war schließlich mein Vetter. Erinnern Sie sich?«
    »Haben Sie es Freda erzählt?«
    »Das war nicht nötig.« Das
perlenbestickte Silberkleid glitzerte, als sie tief Luft holte. »Aber Leonard
wußte es.«
    »Damit sind es zwei«, sagte
ich, »zwei der Anwesenden, die wußten, daß er jedesmal ,
wenn er sich schlecht fühlte, eine Dosis Hyoszyamin nahm. Der Mörder wußte das
auch, denn bei der Autopsie stellte sich heraus, daß sich in Jordans Magen
Hyoszyamin befand.« Ich zündete mir eine Zigarette an, und das Kratzen des
Zündholzes klang unnatürlich laut. »Als Jordan Leonards Haus verließ, hatte
Leonard Bedenken, er könne reden und seine Chancen, die Charakterrolle in einem
neuen biblischen Epos zu bekommen, zunichte machen. Deshalb gab Leonard Clive
fünftausend Dollar, damit er den Mund hielt. Wußten Sie das, Zoe?«
    »Nein.« Sie biß sich flüchtig
auf die Unterlippe. »Armer Clive! Zum ersten Mal in seinem Leben hat er also
Geld gehabt und dann...«
    Ich wandte mich wieder dem Paar
auf der Couch zu. »Wußten Sie, daß Jordan dieses Apartment im Hochhaus gemietet
hatte?«
    »Zoe hat mir erzählt, es gehöre
einem seiner Freunde«, sagte Freda. »Er könne dort wohnen, solange dieser
Freund an der Ostküste sei.«
    »Das hat Clive gesagt.« Das bourbonblonde Mädchen blinzelte heftig, um die Tränen
zurückzuhalten. »Das macht irgendwie alles noch schlimmer! Mit diesem Geld
hätte er endlich keine finanziellen Sorgen mehr gehabt, und dann wurde er ein
paar Tage später umgebracht!«
    »Da haben Sie’s nun also,
Iwan«, sagte ich leise. »Der Aussonderungsprozeß ist
vollendet. Nur eine einzige Person ist übrig, die über alle Tatsachen Bescheid
wußte.«
    »Und das bin ich«, knurrte
Leonard. »Sie verdammter Drecksack, Holman! Wer hat Sie dafür bezahlt, daß Sie
mir einen Mord anhängen?«
    »Sie haben nach wie vor eine
Chance, Mousiekins «, sagte ich vergnügt.
»Möglicherweise lügt einer der hier Anwesenden. Altchek ist überzeugt, daß
Jordan noch einen beträchtlichen Rest der fünftausend Dollar mit sich
herumtrug. Eine ganze Reihe von Leuten behauptet, er habe mit dem
Banknotenbündel ein paar Tage vor seiner Ermordung vor ihnen herumgewedelt. Das
Geld war nicht in der Wohnung, als die Polizei sie durchsuchte, also nimmt
letztere an, daß der Mörder es mitgenommen hat.« Ich blickte ein paar Sekunden
lang in die starren Gesichter um mich herum. »Als ich jetzt gerade das Geld
erwähnte, ist niemand auf den Gedanken gekommen, zu fragen, was damit geschehen
ist.«
    »Ich verstehe nicht«, murmelte
Iwan.
    »Natürlich nicht«, sagte ich,
»denn für Sie und für Leonard ist diese Summe nur eine Lappalie. Sie beide sind
große, erfolgreiche Filmstars, und fünftausend sind lediglich ein Bestandteil
der zehn Prozent Ihres Agenten. Charlie ist Millionär, und solche Summen
bedeuten ihm womöglich noch weniger. Aber für eine sich mühsam ernährende
Schriftstellerin ist das viel Geld. Die arme Cousine, die nach Los Angeles kam
und hoffte, daß ihr Vetter, der Schauspieler, der, wie sie glaubte,
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