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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag
Autoren: TRISH MOREY
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nervös war wie ein aufgescheuchter Hase.
    „Gut“, sagte er und ging weiter. Die Menge vor ihnen schien sich bei seinem entschlossenen Schritt zu teilen, machte den Weg für ihn frei, als er majestätisch an den Menschen vorbeischritt. Was war er für ein Mann, dass er durch seine schiere Anwesenheit die Menge zwingen konnte, ihm aus dem Weg zu gehen?
    „Sie sind so dünn, dass ich Angst hatte, Sie verletzt zu haben. Zumindest will ich sicher sein, dass Sie nicht wieder in diesen Zug steigen, ohne vorher etwas Anständiges gegessen zu haben.“
    Jetzt war sie also auch noch zu dünn? Sie redete sich ein, dass es ihr völlig egal sei, was er über ihr Aussehen dachte. Schließlich mussten sie sich nicht mögen.
    Wenn dieses Baby erst geboren war, würden sie sich wahrscheinlich nie mehr wiedersehen. Wenn es nach ihm ginge, wäre dies sicher ihr erstes und letztes Treffen, vermutete sie. Dennoch, sein Ton schmerzte sie. Sie war nicht perfekt, das wusste sie besser als jeder andere, aber sie würde dem Kind eine so gute Mutter wie nur möglich sein, solange es in ihrer Obhut war. Was konnte er mehr verlangen?
    Dann dachte sie über seine Frau nach, die nicht mitgekommen war. Warum hatte er stattdessen seine persönliche Assistentin zu diesem Treffen mitgebracht? Seine Frau war doch sicher neugierig.
    Oder war sie zu aufgebracht über die Neuigkeiten, um mitkommen zu können?
    Hatte er ihr möglicherweise bis jetzt nicht einmal davon erzählt?
    Vielleicht hatte er dieses Treffen auch arrangiert, um sie erst einmal auf Herz und Nieren zu prüfen, um sicherzugehen, dass sie wirklich gut genug war, sein Kind auszutragen, ehe er seiner Frau davon erzählte.
    Verstohlen warf sie einen Blick auf sein unwiderstehliches Profil, die starke, gerade geschnittene Nase, die ausgeprägten Wangenknochen. Dieser Mr Pirelli wirkte tatsächlich ziemlich rücksichtslos. Und sollte das Treffen eine Art Test gewesen sein, so hatte sie versagt. Sein verächtlicher Blick zeigte ihr deutlich, dass sie durchgefallen war.
    Trotz der leichten Brise vom Hafen war es sehr heiß. Dennoch zog sie die Jacke fester um ihre Schultern. Auf der anderen Seite kann ich ihm kaum einen Vorwurf daraus machen, dass er versucht, seine Frau zu schützen, dachte sie. Wie erginge es ihr selbst an seiner Stelle? Würde sie sich nicht auch vergewissern wollen, dass die Frau, die sein Kind in sich trug, zumindest wie ein menschliches Wesen aussah und nicht wie ein hohläugiges Insekt? Ihr Arzt hatte ihr versichert, dass sie an Gewicht zulegen werde, sobald die morgendliche Übelkeit vorbei sei. Aber inzwischen fragte sie sich, ob das je der Fall sein würde.
    „Da oben.“ Er deutete auf eine Treppe, ehe er mit den Fingern über ihren Ellbogen strich. Wieder spürte sie ein unwillkommenes Prickeln in ihrem Arm, das ihren Puls beschleunigte.
    Gott, warum war sie nur so schreckhaft? Als sie die Treppe hinaufging, achtete sie darauf, Abstand zu ihm zu halten. Vielleicht wäre es besser, wenn sie sich nach dem heutigen Tag nicht mehr treffen müssten. Denn sie wusste nicht, ob sie eine weitere Verabredung mit Dominic Pirelli ertragen könnte.
    Die Treppe führte zu einer Arkade mit äußerst exklusiven Geschäften abseits des belebten Touristenviertels mit lediglich zweitklassigen Restaurants. Beunruhigt warf Angie einen Blick in die Schaufenster der Juweliere und Boutiquen, die nur sündhaft teure Ware anboten. Ohne Dominic Pirelli an ihrer Seite hätte sie sich niemals hierher verirrt.
    Ein fast versteckter Eingang führte zu einem Restaurant. In schwungvollen Goldbuchstaben stand der Name über der Tür. Marcello’s. Genauso gut hätten sie das Wort Teuer hinschreiben können, dachte sie. Ihr Schritt verlangsamte sich trotz der verlockenden Düfte, die von innen kamen. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Sie hatte an ein schnelles Sandwich gedacht, aber zwischen diesem Restaurant und den Fast-Food-Restaurants, die sie kannte, lagen Welten.
    Angie blieb so abrupt stehen, dass Dominic Pirelli schon halb in der Tür war, ehe er es bemerkte.
    „Ich kann da nicht reingehen“, erklärte sie, als er ungeduldig eine Braue hob. „Sehen Sie mich doch an.“ Sie streckte die Arme aus und sah hinunter auf ihre abgetragene Jacke und die ausgewaschenen Jeans. „Ich bin nicht dafür angezogen, irgendwo essen zu gehen, schon gar nicht hier.“
    „Es ist doch keine große Sache.“
    „Wahrscheinlich wird man mich nicht einmal bedienen.“
    „Sie sind mit mir da“, sagte
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