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Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Titel: Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren
Autoren: Irisiana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Jahr.
Verbrannte Speisen oder Reste wurden ins Herdfeuer geworfen und sinnbildlich so den armen Seelen übergeben.
Man sollte in dieser Zeit alle noch offenen Rechnungen begleichen und Ordnung machen.
Zu Neujahr wünscht man sich Glück, den ersten Wunsch sollte man unbedingt vom anderen Geschlecht erhalten.
Mit Segenssprüchen wurden Haus und Hof zu Neujahr oder am 6. Januar geweiht. Daher auch die Tradition der Sternsinger.
Speisen wurden geweiht, und man gab den Tieren geweihtes Salz ins Futter.
Die Perchten vertrieben, wild und zuweilen grausig maskiert, insbesondere am 6. Januar alle zurückgebliebenen bösen Geister aus Haus und Stall.
    Irgendetwas ist anders in dieser Zeit von Weihnachten bis zum 6. Januar. Ist es stiller, besinnlicher? Sprechen die Menschen mehr miteinander, privater, persönlicher? Es liegt vor allem an den Weihnachtstagen oft so ein Zauber über der Welt, ein Wohlwollen, ein Gefühl der Verbundenheit. Selbst in unserer modernen Alles-istrund-um-die-Uhr-verfügbar-Mentalität hat sich davon etwas erhalten können. In den Tagen zwischen den Jahren ist es meist möglich, sich ohne schlechtes Gewissen in den Urlaub zu begeben und wirklich mal abzuschalten.
    Jetzt geht es einfach um etwas anderes: Es wird gefeiert, Familien kommen zusammen, Freunde besuchen sich, Geschenke werden ausgetauscht, in den meisten Häusern duftet es verführerisch nach Plätzchen, Bratäpfeln, Tannengrün und Räucherwerk. Es ist Zeit für Märchen, Spiel und Geselligkeit. Sicher klagt so manche (r) über den Druck, eine große Familienfeier ausrichten zu müssen. Aber die meisten haben doch mehr Zeit – füreinander und für sich selbst.

    Natürlicherweise kommen uns die dunklen Kräfte in dieser Zeit recht nahe. Und wenn wir in den Familien enger als gewohnt zusammen sind, können
sich leicht auch angestaute Emotionen ihren Weg bahnen. Da heißt es vor allem: achtsam sein.
    Man kann sich in dieser Stimmung gut vom Alten inspirieren lassen. Oft treffen wir ja auch gerade jetzt mit Verwandten aus mehreren Generationen zusammen. Dann wird erzählt, es werden Erinnerungen ausgetauscht, man kommt darauf, wie es »früher« war. Und staunt nicht selten über die tiefe Weisheit alter Gepflogenheiten. Manches mag uns heute verschroben und altbacken, nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Vieles ist zum Glück nicht mehr aktuell. Anderes aber lässt etwas in uns zum Klingen bringen, es hat etwas mit uns zu tun, auch wenn wir es vielleicht nicht genau benennen können.
    WAS GEHT, WAS BLEIBT?
    Wir leben in einer Zeit, die noch mit der vor 30, 50 oder gar 100 Jahren nicht mehr allzu viel gemein hat. Jede gesellschaftliche Grundstimmung wird von einer nächsten abgelöst, der Einfluss der Religionen, die Lebensweise und der Umgang mit Umwelt und Mitmensch, so vieles verändert sich. Und doch gibt es da etwas Verbindendes, das die Zeit überdauert: im Menschsein und auch in der Natur, die damals wie heute die Grundlage unseres Lebens ist. Es gibt Konstanten aus den Gegebenheiten des Erdenlebens heraus, die für uns heute genauso gelten wie für unsere Ahnen: die Jahreszeiten beispielsweise und die Emotionen, die sie auslösen können. Mit ihnen sind die Kreisläufe des Lebens, die ewigen Zyklen von Anfang und Ende, von Geburt und Sterben verbunden. Sie waren für den Bauern vor 500 Jahren ebenso wichtig, wie
sie es für uns heute sind. Nicht nur, weil unsere Nahrung letztlich von genau den gleichen Äckern kommt wie damals, sondern weil auch unser Leben vom Wachsen und Vergehen geprägt ist, Tag für Tag.

    Aus dem Schatz des Überdauernden speisen sich viele der Bräuche, die jahrhundertelang in unterschiedlichster Gestalt gepflegt wurden. Ein paar der typischsten Bräuche aus der Zeit zwischen den Jahren haben wir hier ausgewählt, um Ihnen neuzeitliche Impulse zu geben, wie sie sich heute deuten und leben lassen könnten. Ihrer Fantasie, diese Vorschläge zu erweitern, sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Und falls Sie Lust haben, einen neuartigen Umgang damit praktisch auszuprobieren, könnten Sie die Anregungen in den Kästen interessieren. Zunächst aber noch eine kleine Weihnachtsgeschichte, wie sie vielleicht schon öfter von den Großeltern am knisternden Kaminfeuer vorgelesen wurde ...

    Das Weihnachtsgeschenk
    An einem Weihnachtsabend wanderte ein armer Strumpfwirker von Görlitz heim nach seiner Vaterstadt Bautzen. Ihm war traurig zumute, wenn er an seine sechs Kinder dachte, die zu Hause warteten. Er hatte Ware
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