Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

dem Wissen, dass All-es schon da ist
Was bedeutet für mich Weisheit?
Was für ein Mensch möchte ich gern sein?
Was sollen andere Menschen von mir sagen können, wenn ich einmal alt bin?
Welche Lebenserfahrungen von anderen haben mich berührt?
Wann ist etwas reif? Nur durch einen Alterungsprozess?
Was empfinde ich bei dieser Aussage: Nicht die Antworten sind wichtig für meinen Weg, sondern die rechte Art, Fragen zu stellen.

DIE SCHWELLE INS NEUE
    6 . Januar. Die Lücke im Jahresverlauf schließt sich wieder. Der Spuk ist vorbei, die wilden Geister verziehen sich. Und bevor wieder Normalität einkehrte, gab es in früheren Zeiten eine große Feier. Denn waren an diesem Tag alle satt und froh, so würden sie es auch das Jahr über sein.

    DER JAHRESAUFTAKT
    Um Mitternacht die Fenster aufreißen und das neue, frische Jahr feiern. Hinausgehen und in der Natur das Erwachen eines neuen Friedens, fernab aller drohenden Geister, wahrnehmen. Am Dreikönigstag mit Freunden wandern und zünftig einkehren … Wie auch immer Sie diesen Tag begehen: Das Licht hat gesiegt, ab jetzt wird es auch im Außen wieder stärker sichtbar, und Sie gehen mit neuem Schwung in ein unberührtes Jahr.
    Rituale enden üblicherweise damit, dass der magische Raum feierlich wieder geschlossen wird, damit der Alltag neu in Leben und Bewusstsein einziehen kann. Eine zwölf Tage und Nächte währende »Ritualzeit« braucht auch einen klaren Abschluss, um sich nicht mit dem Alltäglichen zu vermischen. Das Einfachste ist es, wenn Sie an Ihr Anfangsritual anknüpfen (siehe Seite 89) und nun in damit verwandter Weise Ihre Rauhnächte abschließen. So starten Sie nicht irgendwie, sondern mit Klarheit wieder in Ihr »normales« privates, familiäres und berufliches Leben.
    Wenn Sie die Zeit zwischen den Jahren als Vorbereitung für das Neue genutzt haben, haben Sie sich wahrscheinlich auch einen kraftvollen Anker ins Außergewöhnliche geschaffen. Sie können dann von Zeit zu Zeit in Ihre Notizen aus den Rauhnächten schauen, wenn Sie neue Inspiration oder einen Impuls aus dem Pool Ihrer damaligen Erkenntnisse wollen. Wenn Sie ein Jahresmandala gestaltet haben (siehe Seite 95), wird es Sie mit Freude, Vertrauen, Zuversicht und Liebe durch den Alltag begleiten – mit all den Qualitäten, die Sie in dieses Bild eingewoben haben. Und wenn Sie die Rauhnächte einfach als eine gemütliche Auszeit ohne jede zielgerichtete Aktivität
genossen haben, erinnern Sie sich doch genau daran, wenn es mal wieder hektisch wird. Malen Sie sich aus, wie herrlich entspannt Sie zwischen den Jahren auf dem Sofa lagen, mit den Kindern herumtollten oder spazieren gingen.
    EIN GUTES NEUES JAHR!
    Wir hoffen, in Ihnen mit all den Anregungen in diesem Buch jede Menge Ideen für eine besinnliche Zeit zwischen den Jahren geweckt zu haben. Und vor allem Lust darauf, diese zwölf Tage und Nächte zu Ihrer ganz eigenen Zeit zu machen, zu Ihren Rauhnächten mit ihren Weissagungen, Ritualen und ihrem Zauber. An ihrem Ende wird der Jahreslauf von Neuem beginnen, wie auch immer er diesmal aussehen mag. Auf jeden Fall wird sich das aus dem Dunkel wiedergeborene Licht zeigen. Folgen Sie Ihrer Sehnsucht, ganz Sie selbst zu sein! Ein gutes neues Jahr!

DANKSAGUNG
    Manche Bücher wollen einfach geschrieben werden. So schien es uns mit diesem Buch über die Rauhnächte. Immer wieder packte uns dieses Vorhaben mit einer solch freudigen Leichtigkeit, dass wir schließlich aktiv wurden. Als wir die Idee dem Irisiana-Verlag vorschlugen, rannten wir offene Türen ein. Denn zur gleichen Zeit hatte man auch dort bereits darüber nachgedacht … Wir danken der engagierten Programmgestalterin Karin Stuhldreier und der herzlichen Lektorin Birte Schrader für die äußerst angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit.
    Wir danken allen Freunden und Bekannten, die uns von ihrer Art, die Rauhnächte zu begehen, erzählten, und dabei allerlei Spannendes aus dem jeweils regionalen Schatz der Bräuche hervorzauberten.
    Wir danken allen Lehrerinnen und Lehrern, in menschlicher und in nichtmenschlicher Gestalt, die uns in diesem Leben unterstützten und voranbrachten. Allen, die uns helfen, uns raten und uns immer wieder anstupsen, dranzubleiben an den Rätseln des Seins.
    Wir danken Beate Brömse für die im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaften Illustrationen.
    Von Herzen Danke!

EINIGE WEITERFÜHRENDE HINWEISE
    Böttcher, Cordelia: Das Buch der 12 heiligen Nächte. Clavis, 2001 Die zwölf Monate: