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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
Autoren: Diana Rowland
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bemerkte ich, dass ich in dieselbe Falle getappt war wie jene, die glaubten, dass alle Dämonen böse waren. Ich hatte mir das Dämonenreich als einen Ort aus Feuer und Fels vorgestellt, aber hier herrschte Schönheit und Eleganz, es ähnelte mehr der Vorstellung vom Himmel. Wie viele Menschen mögen das jemals gesehen haben?
    Ich hatte kaum die Kraft, meine Augen offen zu halten, aber ich erkannte noch, wie Rhyzkahl sich vor mich hockte.
    »Oh, meine Liebste. Ich kann dich nicht wiederherstellen. Dafür bist du schon zu weit entglitten, und selbst meine Kräfte haben Grenzen.«
    Das ist in Ordnung. Ich sah blasse Funken am Rand meines Blickfeldes. Das ist also wirklich das Dämonenreich?
    »Ja, Liebste, dies ist mein Refugium. Ich wünschte, ich könnte dich hier als die Meine behalten, aber selbst hier stirbst du.«
    Schade, dass ich nicht noch mehr davon sehen werde. Ach, was soll’s. Das Funkeln wurde heller und dichter.
    »Es wird einen anderen Zeitpunkt dafür geben. Ich kann dich nicht wiederherstellen, aber ich werde dir eine Chance geben. Eine größere Chance, als du gehabt hast. Die Bezahlung, die ich dafür will, habe ich bereits bekommen.«
    Verwirrung durchflutete mich, selbst als das Licht greller wurde und alles andere einhüllte. Chance? Bezahlung? Nein, nicht Ryan!
    Ich hörte ein melodiöses Lachen, bevor der laute Knall alles andere übertönte.

 
    30
    In der Leere war nichts. Kein Licht, keine Dunkelheit, es fehlte jeglicher Bezugspunkt. Keine Farbe, kein Geräusch, keine Berührung. Ich trieb einige Zeit dahin, Sekunden wurden zu Ewigkeiten, ich spürte die Leere und fühlte die Erwartung, die Ahnung, dass da mehr war, irgendetwas jenseits der Leere.
    Aber das Nichts verschluckte jedes Gefühl und jeden Gedanken gleichermaßen, und allmählich hörte ich auf, mir Fragen zu stellen.
    Komm schon, Süße. Du kannst nicht bleiben. Du gehörst nicht hierher. Du musst weitergehen.
    Gehen?
    Ja, geh doch weiter. Geh weiter, Herzchen. Du schaffst das schon.
    Tu ich das?
    Das hast du immer. Ich bin so stolz auf dich.
    Wo gehe ich hin?
    Hindurch. Geh weiter hindurch.
    Durch?
    Er ruft dich. Folge einfach seinem Ruf.
    Viel zu einfach, um sich zu verlaufen.
    Viel zu schwer, das Rätsel zu lösen, wer du bist und wo du sein solltest, wenn nichts da ist, was dich an irgendetwas erinnert.
    Eine weitere Ewigkeit vergeht während eines Lidschlags.
    Kara. Kara, du musst zurückkommen.
    Eine federleichte Berührung am Rande meiner Lebensenergie.
    Komm schon, Kara. Finde deinen Weg zurück. Du warst lange genug fort.
    Ein kleines Aufflackern der Selbsterkenntnis. Neugier. Gefühle und das Bewusstsein, allmählich wieder zurückzukriechen.
    Kara, Kara. Komm zurück, du schaffst das. Komm zurück zu mir.
    Die andere Aura, so vertraut.
    Kara. Es ist Zeit. Komm zurück.
    Zurückkommen? Wohin? Oh. Richtig. Einfach hindurch.
    Mir war kalt in diesem Nichts, die eisigen Ranken wanden sich spürbar um mich herum, denn ich fühlte diese Kälte . Der Schmerz durchschoss mich brennend und raubte mir den Atem bei diesem abrupten Wechsel vom Nichts in rasiermesserscharfe Kreise der Qual, die sich um mich herumwanden. Ich schrie in das Nichts hinein, während der Schmerz zunahm, über den Punkt hinaus, an dem ich sicher war, dass ich aufhören sollte, überhaupt etwas zu fühlen.
    Nein, ich sterbe. Ich bin tot. Es darf eigentlich nicht mehr wehtun! Geschmolzene Lava rann durch meine Venen, meine Knochen verdrehten sich und brachen, nur um dann wieder zusammengesetzt zu werden. Ein Dämon zog und zerrte mit seinen Klauen an meinem Bauch, um mich auseinanderzufetzen. Ich hörte, wie ich riss.
    Und dann war er fort.
    Ich holte zitternd Luft, und meine Lungen brannten, als hätten sie niemals zuvor geatmet. Ich roch Ozon und spürte einen dumpfen Schmerz in meiner rechten Schulter und den kalten Fußboden an meiner Wange und meiner Hüfte. Ich hörte Rufe und Stimmen um mich herum und spürte dann Hände auf mir. Ich zwang mich, die Augen zu öffnen, und versuchte, die Unschärfe wegzublinzeln.
    Wortfetzen erreichten mich durch den Nebel. »… ruf einen Krankenwagen!«
    »Verdammte Scheiße … Ich dachte, sie sei tot …«
    Ich spürte, wie man mich in eine Decke wickelte. Der Schmerz in meiner Schulter ließ nach, und mir wurde klar, dass er davon stammte, dass man mir den Arm auf den Rücken gedreht hatte. War ich gestürzt? Nichts ergab einen Sinn. Und wieso war ich nicht tot?
    »Zum Teufel noch mal«, vernahm ich eine entfernt
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