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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Die amerikanische Öffentlichkeit erhält eine Menge ihrer Vorstellungen von dem, was geschieht oder angeblich geschieht, aus den Zeitungen. Manchmal machen diese Zeitungen Fehler, so daß die Öffentlichkeit gelegentlich nicht einmal eine Ahnung davon hat, was Ereignisse wirklich bedeuten. So war es im Fall Jethro Mandebran.
    Aber vielleicht war es gut, daß die Leute nicht wußten, was es mit dieser Sache in Wahrheit auf sich hatte. Nicht wenige Köpfe wären vielleicht darüber grau geworden.
    Jethro Mandebran verschwand an einem Samstagnachmittag von seinem privaten Golfplatz. Er schlug seinen Ball in unebenes Gelände, nämlich in ein kleines Gehölz, und ging hinter ihm her. Danach blieb er verschwunden. Der Vorfall war außerordentlich verwirrend. Privatdetektive schwärmten aus und suchten, ohne eine Spur von ihm zu entdecken. Einer von ihnen hatte schließlich den altmodischen Gedanken, Bluthunde einzusetzen, aber auch die Hunde fanden weder Jethro Mandebran noch seine Fährte.
    Die Zeitungen kramten für die Schlagzeilen die größten Lettern aus den Laden; denn in der Stadt Philadelphia war Jethro Mandebran eine wichtige und angesehene Persönlichkeit.
    Am Montag nahm ein Prüfer routinemäßig eine Untersuchung der Bücher der Bank vor, die Mandebran gehörte, der Mandebran Trust Company. Am Nachmittag wurde der Prüfer mit einem Nervenzusammenbruch in ein Krankenhaus eingeliefert.
    In den Kassen fehlten etwas mehr als zwanzig Millionen Dollar.
    Als diese Tatsache bekannt wurde, schwiegen die Zeitungen in der Stadt sich zunächst aus. Die Reporter und die Redakteure und nicht zuletzt die Besitzer der Zeitungen hatten Angst. Jethro Mandebran hatte als ehrlich gegolten. Den Zeitungsbesitzern schien es unmöglich, daß er einen solchen Betrag gestohlen oder unterschlagen haben sollte. Sie bangten vor Beleidigungsprozessen und vor gigantischen Entschädigungen, die sie hätten bezahlen müssen, falls sie die Prozesse verloren. Überdies waren einige von ihnen mit Mandebran persönlich befreundet.
    Dann machten sich weitere Prüfer über Mandebrans Bücher her. Sie hatten nicht die Absicht zu schweigen, zumal sie es mit ihrem beruflichen Ethos auch nicht hätten vereinbaren können. So sickerte doch etwas an die Öffentlichkeit, und den Zeitungen blieb keine andere Wahl, als nachzuziehen und die Fakten zu publizieren.
    Einer der Prüfer, der ein wenig geltungssüchtig war, gab sogar die Namen der Bankkunden bekannt, deren Geld verschollen war. Die Liste war ziemlich lang. Sie enthielt die Namen nahezu der gesamten Prominenz in Philadelphia und die etlicher Finanzmagnaten in New York, Boston und anderswo. Clark Savage Jr. stand als dreihundertsechsundsiebzigster auf der Liste.
    Am nächsten Tag zierte sein Name die Schlagzeilen der Gazetten. Clark Savage Jr. war prominenter als die Prominenten in Philadelphia, und zahlreiche Zeitungen leben davon, das Leben solcher Leute auszuschlachten. Die meisten Zeitungen indes nannten ihn nicht Clark Savage Jr., sondern schlicht Doc Savage.
    Damit wurde Doc Savage noch mehr in diese Affäre um den verschwundenen Bankier Mandebran hineingezogen, als es ohnehin der Fall war. Jim widerfuhr eines der unglaublichsten Abenteuer seiner an Abenteuern nicht armen Karriere.
     
    In New York strömten Zeitungsreporter und Fotografen zu dem Hochhaus, in dessen sechsundachtzigster Etage Doc Savage sein Hauptquartier und eine kleine Wohnung unterhielt. Sie fuhren mit den Lifts nach oben, trabten einen Korridor entlang und hämmerten an die Tür. Ein langer, erschreckend dürrer Mensch in einem Anzug aus vorzüglichem Stoff und von miserabler Paßform öffnete ihnen. Er hatte ein Monokel aus dickem Glas mit einer Schnur an seinem rechten Revers befestigt und besah sich scheinbar verwundert den Troß Besucher. Er ließ sie nicht herein.
    Der Mensch mit dem elenden Anzug und dem Monokel hieß William Harper Littlejohn, wurde allgemein Johnny genannt und war ein Archäologe und Geologe von Graden. Einige Jahre hatte er einen Lehrstuhl an den führenden Universitäten des Landes besetzt. In dieser Zeit hatte er sich eine geschraubte, gedrechselte Redeweise angewöhnt, die seine Umgebung nicht selten in Erstaunen stürzte. Im allgemeinen trug er eine Brille. Er war im Krieg auf einem Auge erblindet, und da er bei seiner Arbeit häufig eine Lupe benötigte, hatte er sie der Bequemlichkeit halber in das Brillengestell einbauen lassen. Nur manchmal trug er die Lupe als Monokel bei sich.
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