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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine
Autoren: Kenneth Robeson
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ausgeschlossen, daß mein Vater ein Defraudant ist. Ich bekenne, daß ich ein bißchen Angst um ihn und vor dem habe, was vor mir liegt, aber das ist gewiß nicht unverständlich. Ich werde mich so schnell wie möglich um unsere Bank und um den allgemeinen Sachverhalt kümmern.«
    Er hatte sich in England einen britischen Akzent angeeignet, was einige Reporter mit Befremden vermerkten. Sie machten sich Notizen.
    »Haben Sie eine Vermutung, was Ihrem Vater geschehen sein könnte?« erkundigte sich einer von ihnen.
    »Nein, beim besten Willen nicht«, entgegnete Mandebran.
    »Wo könnten die zwanzig Millionen geblieben sein?« wollte ein anderer wissen.
    »Ich habe nicht die Absicht, Spekulationen anzustellen«, sagte Mandebran.
    »Aber Sie müssen doch einen Verdacht haben!«
    »Ich bin ganz sicher, daß der Name meines Vaters zum Schluß reingewaschen sein wird. Sobald ich in die Materie eingedrungen bin, werde ich Ihnen mit Vergnügen weiter Rede und Antwort stehen.«
    »Wie lange waren Sie im Ausland?«
    »Den größten Teil meines Lebens.«
    Die Polizisten nahmen Mandebran an Ort und Stelle die beschwerlichen Einreiseformalitäten ab. Unterdessen trollten sich die Zeitungsmenschen, weil sie offenbar eingesehen hatten, daß Sensationen einstweilen nicht zu erhoffen waren. Sie trotteten zu ihren Autos und stiegen ein. Zufällig sahen sie, wie eine große schwarze Limousine mit einem uniformierten Neger am Lenkrad auf das Flughafengebäude rollte und vor Mandebran hielt. Sie beschlossen zu warten, um zu sehen, wie es weiterging.
     
    Der Neger trat zu Mandebran und salutierte.
    »Ich soll Sie abholen, Sir«, sagte er leise.
    Mandebran blinzelte heftig und staunte. Der Pilot blickte den Neger betroffen an, die Polizisten musterten den Neger uninteressiert und kletterten in ihre Jeeps.
    »Wer schickt Sie zu mir?« fragte Mandebran.
    »Die Kriminalpolizei«, flüsterte der Neger.
    »Bin ich verhaftet?« flüsterte Mandebran.
    »Nein. Man will sich bloß mit Ihnen unterhalten.«
    »Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig ...«
    Mandebran legte dem Piloten nahe, seine Maschine zu versorgen, sich des Gepäcks anzunehmen, mit einem Taxi in die Stadt zu fahren und sich auf seine, Mandebrans, Kosten im’ besten Hotel einzuquartieren. Er würde umgehend Verbindung mit ihm, dem Piloten, aufnehmen, zuerst jedoch müßte er diese Sache hinter sich bringen. Der Pilot war einverstanden. Der Neger salutierte abermals und marschierte vor Mandebran her zu der Limousine. Er war so groß wie Mandebran und auch nicht schmächtiger, aber er hatte eine schlechte Haltung, so daß er ein wenig kleiner wirkte.
    Mandebran kletterte in den Fond, der Neger zwängte sich wieder hinter das Lenkrad. Die Limousine glitt lautlos durch’s Tor und schlug die Richtung nach Philadelphia ein. Durch’s Rückfenster sah Mandebran, daß drei Wagen mit Reportern sich anschlossen. Er war sehr mißvergnügt. Er sehnte sich nicht danach, mit einem Konvoi bei der Kriminalpolizei anzukommen.
    Anscheinend hatte der Neger einen ähnlichen Gedanken, denn er trat auf’s Gas, daß die Limousine einen Satz nach vorn machte und mit beängstigender Geschwindigkeit über die Fahrbahn raste. Die’ Reporter blieben zurück, und zwanzig Minuten später waren sie außer Sicht.
    »Okay«, sagte Mandebran nach vorn zu dem Fahrer. »Wir haben sie abgehängt. Wir brauchen nicht noch länger Kopf und Hals zu riskieren.«
    Der Neger antwortete nicht. Mandebran wurde unruhig. Er klopfte an die Trennscheibe zwischen dem Fond und dem Fahrersitz. Der Neger benahm sich, als wäre er plötzlich taub. Mandebran versuchte, die Trennscheibe herunterzukurbeln, aber die Kurbel war wie festgerostet. Mandebran machte sich über die Seitenfenster her. Sie ließen sich nicht öffnen. Er verlor die Nerven.
    »He!« kreischte er. »Was hat das zu bedeuten?!«
    Vor Aufregung hatte er seinen britischen Akzent vergessen, er sprach jetzt, als wäre er nie aus Philadelphia weggewesen. Verzweifelt zog er einen Schuh aus und traf Anstalten, die Fenster einzuschlagen. Erst jetzt wurde ihm klar, daß sie aus Panzerglas bestanden. Alex Mandebran sackte ins Polster, wurde leichenblaß und schwitzte.
    Die Limousine schwenkte vom Highway herunter und holperte gemächlich einen Feldweg entlang zu einem kleinen Gehölz. Unter den Bäumen hielt der Neger an, stieg aus und machte die Tür neben Mandebran auf. Mandebran stürzte heraus. Er gewann seine gesunde Gesichtsfarbe und sein Selbstvertrauen
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