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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine
Autoren: Kenneth Robeson
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Johnny. Aber als er versuchte, sich aufzurichten, gab der Fahrer ihm ohne hinzusehen einen Klaps, daß er sich gern wieder umlegte.
    Nach einer halben Stunde kam der Mann mit der Zange wieder. Er hatte eine Zeitung in der Hand.
    »Jethro Mandebran hat einen Sohn, der in Europa war«, sagte er zu niemand besonders. »Ich hab’s eben gelesen.«
    »Na und?« meinte der angebliche Reporter.
    »Er kommt nach Hause, um seinen alten Herrn zu suchen«, erklärte der Mann. »Er hat ein Flugzeug gechartert, weil er’s so eilig hatte, und nach fünfhundert Meilen hatte er einen Motorschaden. Der Pilot hat die Maschine gerade noch auf’s Wasser setzen können, bevor sie abgestürzt ist. Ein Frachter hat die Maschine und den Sohn und den Piloten herausgefischt. Angeblich will er weiterfliegen, sobald die Maschine repariert ist. Vielleicht ist die Maschine schon repariert, und er ist schon wieder in der Luft.«
    »Das lobe ich mir«, spottete der Fahrer. »Das ist wahre Kindesliebe – oder Vaterliebe ...«
    »Das ist gar nicht so leicht zu definieren«, sagte der Mann mit der Zeitung. »Unser knochiger Freund in diesem Sarg könnte uns vielleicht über den Unterschied aufklären, aber mir ist es lieber, wenn er die Schnauze hält.«
    »Ich rede mit dem Chef«, verkündete der falsche Reporter. »Mandebrans Sohn – darauf waren wir nicht präpariert.«
    Er ging aus dem Zimmer, und nun lungerten der Mann mit der Zeitung und weiterhin der Fahrer herum, und Johnny wußte nun mit Sicherheit, daß der Überfall auf ihn mit dem Fall Mandebran in Verbindung stand. Vorher hatte er es nur vermuten können.
     
    Johnny arbeitete an seinen Handschellen, aber sie waren zu stabil, sie gaben nicht nach. Verdrossen trat er gegen die Seitenwände des Sarkophags und bemerkte, daß der Mann mit der Zeitung ihn kritisch musterte. Noch einmal versuchte Johnny, aus dem Behältnis zu steigen. Der Fahrer zog einen kalibrigen Revolver aus dem Hosenbund und hämmerte Johnny mit dem Lauf auf den Kopf.
    Johnny sackte zurück, seine Augen wässerten. Der Sarkophag wurde ihm von Minute zu Minute unangenehmer. Mittlerweile bildete er sich bereits ein, den Geruch des früheren Bewohners zu wittern. Ihm wurde ein bißchen übel, und er versuchte, sich abzulenken.
    »Ihr Freund hat behauptet, er hätte einen Koffer mit archäologischen Relikten«, sagte er. »War das wahr?«
    »Nein«, sagte der Fahrer.
    »Du bist ein Idiot«, sagte der Mann mit der Zeitung. »Wieso?« fragte der Fahrer betroffen.
    »Du hättest ihn im Glauben lassen sollen, wir hätten den Koffer«, erklärte der Mann mit der Zeitung.
    »Er hat es bestimmt schon lange nicht mehr geglaubt«, sagte der Fahrer. »Er will uns nur auf den Zahn fühlen und uns in ein Gespräch verwickeln. Er hat keine Ahnung, was hier gespielt wird, da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Er wird auch nichts erfahren. Im übrigen solltest du dir deine Leute genau ansehen, bevor du sie Idioten schimpfst.«
    »Sie haben keinen Stolz!« sagte Johnny verächtlich zu dem Fahrer. »So was darf ein Mensch mit Charakter sich nicht bieten lassen! Sie beweisen durch Ihr Verhalten, daß Ihr Kollege Sie richtig eingeschätzt hat.« Der Fahrer grinste von Ohr zu Ohr.
    »Geben Sie sich keine Mühe, Sie Knochengerüst«, sagte er gemütlich. »Sie werden uns bestimmt nicht aufeinander hetzen. Dieser Mann und ich, wir sind Freunde, auch wenn er sich ab und zu im Ton vergreift.«
    »Er könnte mein Sohn sein!« sagte der Mann mit der Zeitung entrüstet zu Johnny. »Sie sollten sich schämen, weil Sie versucht haben, eine echte Freundschaft zu zerstören. Ich bin ein einfacher Mann, ich lege meine Worte nicht auf die Goldwaage. Freunde dürfen nicht empfindlich sein. Ich habe ihm auch schon an den Kopf geworfen, er hätte ein Gesicht wie um damit Käse zu knabbern, und hat er es mir etwa übel genommen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Johnny. Zum erstenmal betrachtete er den jungen Mann genauer und stellte fest, daß er durch sein unterentwickeltes Kinn und seine spitze Nase in der Tat an eine Maus erinnerte. »Hat er übel genommen?«
    »Ja«, sagte der Fahrer, und nun schien er sich doch zu ärgern. Er ballte die Fäuste und starrte den Mann mit der Zeitung drohend an. »Ich bin empfindlich, und wenn ein Fremder mich so beleidigen würde, hätte er vermutlich nicht mehr lange zu leben.«
    Abwesend tastete er nach dem Kolben des Revolvers, den er wieder in den Hosenbund geschoben hatte, und der Mann mit der Zeitung lachte
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