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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine
Autoren: Kenneth Robeson
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eifersüchtig auf Lancaster?«
    »Nein!« sagte der junge Mann heftig. »Im Gegensatz zu Sylvan neige ich nicht zur Eifersucht!«
    Der Polizeichef riß das Gespräch wieder an sich. Er wollte wissen, ob Jethro Mandebran ein leidenschaftlicher Spieler war, ob er eine Vorliebe für kostspielige Weibspersonen hatte, ob er ein Säufer war. Der junge Mann beantwortete sämtliche Fragen negativ und mit deutlich wachsendem Unbehagen.
    »Und nun habe ich auch eine Frage«, sagte er schließlich.
    »Bitte«, sagte der Staatsanwalt.
    »Die verschwundenen zwanzig Millionen – welche Form hatten sie? Ich meine, war es Bargeld, oder ein Aktienpaket oder was immer ...«
    »Unregistrierte Obligationen.«
    »Ich verstehe«, sagte der junge Mann. »Solche Obligationen können nicht aufgespürt werden. Darf ich mich jetzt verabschieden?«
    Er durfte.
     
    Eine dreiviertel Stunde später stieg der junge Mann vor den sogenannten Salimar Apartments aus einem Taxi. Er entlohnte den Fahrer und wartete bis das Taxi verschwunden war. Dann betrachtete er neugierig die Fassade.
    Das Haus bestand mit dem Erdgeschoß aus sechs Etagen und sah ziemlich neu und gepflegt aus. Vor der Tür stand ein uniformierter Portier und zankte sich mit einigen Reportern. Sie wollten ins Haus, und er verwehrte ihnen den Zutritt. Am Straßenrand parkten die Autos der Journalisten.
    Der junge Mann ging schnell den Bürgersteig entlang, als hätte er den Wunsch, von den Journalisten nicht bemerkt zu werden. Hundert Yards von dem Gebäude entfernt, trat er zwischen ein paar schüttere Sträucher, wo er einigermaßen Deckung hatte. Er wartete, doch die Journalisten hatten anscheinend nicht die Absicht, sich zurückzuziehen und den Eingang freizugeben.
    Aus der entgegengesetzten Richtung näherte sich ein Straßenfeger mit einem Handkarren und einem langen Besen. Der junge Mann duckte sich, und als der Straßenfeger auf einer Höhe mit ihm war, rief er ihn leise an. Der Straßenfeger blieb stehen und glotzte.
    »Ich versuche was zu finden«, sagte der junge Mann rätselhaft. »Sie kriegen fünf Dollar, wenn Sie mir helfen.«
    Der Straßenfeger ließ seinen Karren stehen, lehnte den Besen dagegen und trottete heran. Der junge Mann bückte sich und scharrte auf dem weichen Boden.
    »Nach was jagen Sie denn?« fragte der Straßenfeger.
    »Das ist schwer zu erklären«, sagte der junge Mann.
    Er fischte eine kleine Flasche und sein Taschentuch aus der Jacke, schraubte den Deckel der Flasche ab und goß den Inhalt auf die Erde. Dann hielt er sich das Taschentuch vor Mund und Nase. Der Straßenfeger besah sich ganz aus der Nähe die feucht gewordene Erde und schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Was ist denn mit Ihnen los?« erkundigte er sich bissig. »Haben Sie den Verstand verloren?«
    Der junge Mann antwortete nicht, er beobachtete den Straßenfeger. Dieser richtete sich träge auf, gähnte herzhaft, schloß die Augen und brach zusammen. Der junge Mann fing ihn auf und legte ihn behutsam ab. Der Straßenfeger schnarchte.
    Noch einmal blickte der junge Mann sich verstohlen um, stellte fest, daß die Luft sauber war, und zog schnell und routiniert dem Straßenreiniger seinen weißen Overall aus. Der Overall war mehr als reichlich, da der Straßenkehrer ihn über seiner Garderobe getragen hatte. Der junge Mann stieg in den Overall. Die Ärmel und die Hosenbeine waren zu kurz, überdies spannte das Kleidungsstück in den Schultern und über der Brust. Der junge Mann nahm dem Straßenkehrer auch die Mütze ab. Sie war ebenfalls weiß, auf einem Band stand Department of Sanitation. Sie war noch knapper als der Overall, und der junge Mann hatte keine andere Wahl, als sie verwegen auf den Hinterkopf zu stülpen.
    Er trat auf den Gehsteig, spähte kritisch zu den hartnäckigen Reportern, steckte das Taschentuch und die leere Flasche wieder ein und zückte seine Brieftasche. Sie enthielt ein dickes Banknotenbündel Der junge Mann nahm zwanzig Dollar heraus, schob sie dem Straßenkehrer in die Westentasche. Dann griff er sich Wagen und Besen und zockelte zu den sogenannten Salimar Apartments.
     
    Die Journalisten diskutierten unermüdlich mit dem Türsteher, keiner von ihnen achtete auf den großen Mann mit dem zweirädrigen Karren, der an ihnen vorüber zog. Unbeirrbar versuchten sie, den Türsteher zu bestechen, doch der Türsteher war bereits bestochen, und zwar von Sylvan Niles. Sie hatte damit gerechnet, daß die Journaille ihr auf den Hals rücken würde, sobald Alex
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