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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
Autoren: Diana Rowland
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Macht in diesem Reich zu erlangen.« Mit der Spitze seines Stiefels stieß er gegen einen Teil meiner Innereien. »Oder ich kann dich wieder in deinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Wähle.«
    Ich holte mühsam Luft. Ich hatte bereits akzeptiert, dass ich sterben würde. Ich fühlte bereits die Ruhe, die damit einherging. Und auf gar keinen Fall konnte ich es zulassen, dass er sich frei in dieser Welt bewegte.
    Ich schüttelte den Kopf. Es war wahrscheinlich nur ein Millimeter, den ich ihn bewegen konnte, aber es reichte, um ihm meine Wahl mitzuteilen.
    Er lachte leise. »Und ausnahmsweise bist du einmal berechenbar. Also gut. Ich werde mich zurück in mein eigenes Refugium begeben.« Er ging mit schnellen Schritten hinüber zu Peter Cerise und packte seine Haare.
    »Nein!«, schrie Ryan aus der Mitte des Kreises. »Nein, hilf ihr. Mach sie wieder gesund!«
    Rhyzkahl hielt inne und wandte sich langsam zu Ryan um. Der senkte den Kopf. »Und was bietest du mir als Gegenleistung?« Ich konnte sehen, wie Ryan schluckte und bleich wurde, vollkommen unvorbereitet auf die Macht von Rhyzkahl, die sich nun über ihn ergoss.
    »Mich«, keuchte er. »Sie hat es verdient, das hier zu überleben. Sie hat Cerise besiegt. Sie hat dich davor bewahrt, festgesetzt zu werden!«
    Rhyzkahl legte ganz leicht den Kopf schräg. »Und du würdest dich dafür opfern, damit sie vielleicht weiterlebt?«
    »Nein!« Es war mir gelungen, es laut zu rufen. Mir war so kalt. Er durfte sich nicht opfern. Er wusste gar nicht, was er da anbot! Oh Scheiße, Ryan, nein. Lass mich einfach gehen. Es ist völlig in Ordnung.
    Rhyzkahl wandte mir den Kopf zu, um mich zu betrachten, während der Beschwörer in seinem Griff hing wie ein Kätzchen im Maul seiner Mutter. »Ah, so poetisch. ›Nein! Rette den anderen statt meiner!‹« Sein Lächeln war wunderschön, aber sein Ton verspottete uns beide. »So verlockend dein Angebot auch ist«, sagte er zu Ryan, während er Cerise ruhig auf die Füße stellte und einen Arm um ihn legte, sodass Cerise mit dem Rücken an seiner Brust stand, »bist du dir gar nicht wirklich bewusst, wer du bist.« Rhyzkahl legte seinen anderen Arm um den Kopf des wimmernden Cerise, und dann zog er, so leicht, als würde er den Stiel von einem Apfel abreißen, dem Mann den Kopf von den Schultern. Er ließ sowohl den Kopf als auch den zuckenden Körper vor seine Füße fallen, ohne sich um das Blut zu scheren, das sich über ihn ergoss und wilde Muster auf sein weißes Gewand zeichnete. »Es wäre keine angemessene Bezahlung, so wertvoll Kara auch ist.«
    Ich senkte die Augenlider und war schon zu weit weggetreten, um mich durch den grässlichen Tod von Cerise noch erschrecken zu lassen. Der Atem wich aus meinem Körper, und ich hatte nicht das Bedürfnis oder den Wunsch, noch einmal Luft zu holen. Es ist schon gut, Ryan. Es ist alles in Ordnung.
    »Komm mit mir nach Hause, Kara.« Rhyzkahl streckte seine blutverschmierte Hand aus und fasste meine. Ein Blitz aus weißem Licht hüllte uns ein, und dann waren wir … woanders .
    Ich lag auf einer Art Podium vor einem Thron, der in vertrauten Mustern aus weißem und goldenem Stein geschnitzt war. Ich vernahm entfernt einen scharfen, durchdringenden, aber nicht völlig unangenehmen Geruch und hörte eine mir unbekannte Sprache, die über mir gesprochen wurde. Jenseits des Podiums sah ich Wände aus weißem Marmor mit weiten Bogengängen, die von komplizierten Goldverzierungen umrandet waren. Ein Durchgang führte auf einen breiten Balkon, und weit entfernt lag ein türkisfarbener See, der von den Strahlen einer auf- oder untergehenden Sonne zum Glühen gebracht wurde. Über dem Meer sah ich Gestalten fliegen, und voller Ehrfurcht erkannte ich, dass es Zhurn , Graa und Syraza waren, die sich über dem Wasser einem komplizierten Tanz hingaben, in dem Schwingen und Klauen und Zähne nur so durcheinanderwirbelten.
    Direkt hinter dem Thron dachte ich zuerst, eine nackte Frau zu sehen, deren Haar bis zum Boden reichte. Aber an den geteilten Flügeln auf ihrem Rücken, wie bei einem Käfer, und den vielen Tentakeln, die aus ihrem Mund züngelten, erkannte ich, dass es eine Mehnta war. Rechts neben ihr befand sich ein Knäuel aus Rauch und Zähnen und wechselnden Farben, ein Dämon, den ich als Ilius identifizierte.
    Ich starb, aber all dies zu sehen, die Dämonen, ihr Reich, ihr Heim, war es fast wert. So hatte ich mir das Dämonenreich überhaupt nicht vorgestellt, und ärgerlich
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