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Vollmondstrand

Vollmondstrand

Titel: Vollmondstrand
Autoren: Petra M Klikovits
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der Insel würden bald die Mandelbäume blühen!
    Allein für diesen Gedanken lohnte es sich aufzustehen. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.
    Rosa zog ihren Morgenmantel über und schlurfte in die Küche. Nicht mal die Bubbas waren auf! Die beiden Katzen drückten fest die Augen zu, als sie im Wohnzimmerteil des Hauses Licht machte. Sie waren noch zu müde zum Schnurren.
    Rosa schaltete wie automatisiert die Espressomaschine und danach ihr Handy ein. Wenn jemand anrufen würde, würde sie noch nicht rangehen, aber sie war neugierig. Gestern Abend, zu späterer Stunde, hatte sie da nicht ein Läuten registriert?
    Piep piep piep piep,
    piep piep piep piep.
    Also doch, ein Anruf und eine Nachricht. Sie wählte die Boxnummer und Klausis Stimme erklang.
    »Nein, das gibt’s nicht! Endlich, bin ich froh!« Rosas Lebensgeister waren hellwach. Endlich konnten sie die Party für Mona ausrichten, mit einem Mal sollte der ganze Scheidungsirrsinn vorbei sein.
    Jetzt brauchen wir nur noch eine Torte im Riesenformat und die passende Musik, dachte sie.
    Endlich gab es gute Nachrichten!

76
    »Sie kommt, schnell! Alle auf die Plätze! Marti, Chris und Hubi, du fängst an!« Bibi hatte in der Tür zum Club gewartet und gab nun den erlösenden Einsatz. Hubi startete mit einigen Gitarrenriffs und schon fingen alle zu singen an:
    »Ja, Mona, zum Abschied sag ihm nun goodbye.
    Ja, Mona, die Scheidung ist endlich vorbei!

    Freu dich und frag nicht.
    Denn alles Gute ist nun bei dir …

    Ja, Mona, darauf trinken wir!«
    Mona stand wie angewurzelt in der Tür. Damit hatte sie nun nicht gerechnet.
    »Ich soll Klausi den Schlüssel bringen …«, stammelte sie sichtlich überfordert.
    »Ja, Schatzi, wie hätten wir dich sonst hergekriegt?«, lachte Maria, und Bibi fiel ihr um den Hals. Sie nahm ihre Hand und strahlte sie an. »Ich gratuliere dir!«
    Jana drückte der Freundin ein Glas Sekt in die Hand.
    »Extratrockener Muskat, den magst du doch so gern!«, kommentierte Rosa. Langsam bekam Mona wieder rote Wangen. Sie sah in die Runde. Alle ihre Freunde waren hier und offenbar war dieses Fest für sie.
    »Wo ist die Elli? Und der Klausi, wo ist der? Der braucht doch den Schlüssel …«, fiel Mona plötzlich wieder ein. Sie war noch nicht so weit.
    »Einsatz, Burschen!«, rief Bibi erneut.
    Die Tür zur Küche ging auf und Elli war zu sehen, die ein Gebilde in Form eines Berges hereinzuschieben begann. Ihrer Anstrengung nach zu urteilen, schien es schwer zu sein.
    Hubi begann wieder zu spielen und alle Anwesenden stimmten ein.

    »Ja, Mona, denk’ jeden Tag einmal daran.
    Ja, Mona, dass einmal vergeht, was dumm begann.

    Nach sieben Jahren steht nun Klausi mit Blumen vor der Tür.
    Ja, Mona, das Glück bleibt bei dir!«
    Elli hatte bei ›denk jeden Tag daran‹ die Decke weggezogen und ein Riesengebirge wurde sichtbar. Exakt bei ›sieben Jahren‹ sprang ein Klausi in Lederhosen und Gamsbartkappel aus der Kiste, in der Hand drei Edelweiß!
    Jana hatte ihm zuvor rote Wangen und Sternderl­augen gemalt. Er sah aus wie ein schwuler Modeschöpfer in Tracht.
    Mona, die Arme, konnte jetzt wirklich nicht mehr. Die Anspannung der letzten Monate schien sich in einen Lachkrampf zu verwandeln.
    »Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr …«, lachte und weinte sie zugleich.
    »Ihr seid irre, Leute!« Und Klausi fiel sie um den Hals: »Danke, dass du so lange Jahre gewartet hast!«
    Die Magnumflasche machte die Runde und zusammen stießen sie auf das neue Glück an. Es sollte noch ein langer Abend werden.

77
    Schön war es gestern, dachte Rosa, als sie im Morgenmantel beim Frühstückstisch saß. Und schön, dass ich mir heute freigehalten habe. Es geht doch!
    Sie schlürfte ihren zweiten Espresso, die Bubbas waren schon auf und putzten sich synchron die Ohren. Marti war Zeitung und Gebäck holen. Er hatte sich zumindest für den Vormittag abkömmlich gemacht.
    »Morgen, Schatz«, begrüßte er sie.
    »Morgen, mein Schotzl«, sie küsste ihn auf den Mund. Er nahm ihr gegenüber Platz, sein Kaffee stand schon bereit. »Was möchtest du? Schokocroissant oder Briochekipferl?«, fragte er, die Antwort vorausahnend.
    »Schokocroissant, mein Liebling!«
    »Und welche Zeitung? Den Standard?« Er schob ihr die färbige Zeitschrift über den Tisch.
    »Ich muss noch schnell wohin.« Mit diesen Worten verschwand Rosa in die Nasszelle.
    Marti saß einfach da, die Zeitung blieb liegen. Es dauerte nicht lang und Rosa war wieder zurück. Sie hatte sich
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