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Vollbremsung - Fuenf Asse:

Vollbremsung - Fuenf Asse:

Titel: Vollbremsung - Fuenf Asse:
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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stimmte. Denn sonst hätte Patrick sie abgelegt, um
     sich zu wehren.
    Plötzlich schoss Rafaels Faust in Patricks Bauch. Der krümmte sich weit nach vorne, hielt aber die Tasche immer noch fest,
     die von seiner Schulter zu rutschen drohte.
    Doch Patrick war bei Weitem nicht so hilflos, wie es aussah. Aus seiner gebückten Haltung, in der er sich noch den schmerzenden
     Magen hielt, schoss er plötzlich und unerwartet empor, ließ seinen rechten Arm vorschnellen und schlug mit der Handkanteauf Rafaels Nase. Viel schneller hätte nicht einmal Linh diesen Schlag setzen können.
    »Au, Scheiße!«, jaulte Rafael, taumelte zurück und versuchte mit der einen Hand das Blut, das aus seiner Nase floss, zu stoppen,
     während er mit der anderen ein Taschentuch aus seiner Hosentasche zerrte.
    »Was ist denn nun schon wieder?« Deniz ließ sein Werkzeug fallen, mit dem er gerade die letzten Einstellungen an Michaels
     Kart vornehmen wollte, und stürmte auf Rafael zu. »Mein Vater hat euch gewarnt! Noch eine Schlägerei und ihr bekommt endgültig
     Hausverbot!«
    Doch die Jugendlichen winkten ab. Rafael war ohnehin zu sehr mit seiner blutenden Nase beschäftigt.
    Michael stand unschlüssig herum. Er wusste nicht, ob er wie geplant in seinen Kart steigen oder lieber genauer nachsehen sollte,
     was dort vorgefallen war.
    Ilka entschied sich schneller. Sie sah, dass Rafael nicht so recht wusste, was er gegen die Blutung unternehmen konnte, und
     immer wieder hilflos seinen Kopf in den Nacken legte.
    Masrat stand ohnehin nicht bereit, um das Startsignal zu geben. Da konnte sie ebenso gut helfen. Außerdem benötigte Deniz
     vielleicht auch Unterstützung.
    Sie ging auf Rafael zu und wies ihn an: »Kopf nach vorne beugen und was Kaltes in den Nacken!« Und fragte Deniz nach einem
     feuchten Tuch.
    Deniz nickte ihr zu und lief los.
    »Und wenn du hast, einen spitzen Gegenstand!«, rief Ilka ihm noch nach.
    »Spitzen Gegenstand? Hab ich!«, sagte Michael, der Ilka gefolgt war, und zog sein Schweizer Taschenmesser aus der Hose.
    Ilka klappte das Teil heraus, mit dem man wohl sonst Löcher in eine Dose pieksen sollte, und drückte die Spitze fest auf die
     Fingerkuppe von Rafaels linkem Mittelfinger, denn das Blut tropfte aus seinem linken Nasenloch.
    Rafael wollte seine Hand erst wegziehen, doch Ilka hatte sie fest im Griff und drückte weiter.
    Patrick und die anderen beiden Jugendlichen staunten über Ilkas Behandlung.
    »Eine alte koreanische Behandlungsmethode«, erklärte Michael, der wusste, dass Ilka diesen Trick gegen Nasenbluten von Linh
     gelernt hatte.
    Tatsächlich hörte das Nasenbluten schon nach wenigen Sekunden auf. Aber noch bevor Rafael sich darüber freuen und sich gar
     bei Ilka bedanken konnte, tauchte Masrat auf.
    Ohne Vorwarnung stampfte er auf Patrick zu, riss ihm die Tasche von der Schulter und schleuderte sie in hohem Bogen zum Ausgang.
    »Raus hier!«, brüllte er.
    Als die Tasche auf dem Boden landete, polterten darin mehrere Metall- und Kunststoffteile aneinander.
    Patrick und der gerade erst wieder genesene Rafael sprinteten zur Tasche. Patrick erwischte sie als Erster und stürmte damit
     raus. Rafael jagte hinterher.
    Deniz kam mit dem feuchten Lappen und erkannte, dass er zu spät war.
    »Was war denn eigentlich los?«, fragte Michael. »Und was war da in der Tasche?«
    »Ach, immer das Gleiche mit denen!«, schimpfte Masrat vor sich hin. »Kümmert euch nicht drum. Wenn ihr fahren wollt, dann
     los. Wir starten!«
    Michael und Ilka staunten sich kurz an, dann entschieden sie, zum Start zu gehen.
    Selbst die beiden Jüngeren, die zu Patrick und Rafael gehörten, standen unschlüssig da und wussten nicht so recht, was sie
     tun sollten.
    »Wir haben noch ein paar Fahrminuten gut!«, bemerkte der eine. »Die könnten wir jetzt doch abfahren, oder?«
    »Okay, Jungs«, stimmte Masrat zu. »Ihr könnt nichts dafür, dass die Großen sich ständig in derWolle haben. Ihr dürft eine Runde mitfahren. Danach haut ihr ab und sagt Patrick und Rafael, dass ich sie hier nicht mehr
     sehen will.«
    Die Jugendlichen nickten ihm etwas zögerlich zu und ließen sich von Deniz zwei Karts geben.
    »Die sind viel jünger als Patrick und Rafael«, bemerkte Ilka und stupste Michael an. »Wahrscheinlich in unserem Alter.«
    Michael nickte nur, stieg in das neu zugeordnete Kart, schloss sein Visier und wartete gespannt auf das Startsignal.
    Die vier, die ihre Fahrt wegen Michaels Crash unterbrechen mussten, waren nicht mehr
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