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Vollbremsung - Fuenf Asse:

Vollbremsung - Fuenf Asse:

Titel: Vollbremsung - Fuenf Asse:
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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Rennfahrer. Auf der Gegengeraden setzte
     er zum Überholen an.
    Aber nun gab auch Ilka Gas. Die beiden Karts waren exakt gleich schnell, also reichte es für Michael nicht, um an Ilka vorbeiziehen
     zu können. Schon musste er wieder vom Gas runter, weil die nächste Kurve nahte, die Ilka so eng nahm, dass sie Michael schnitt
     und zum Bremsmanöver zwang.
    Jetzt verstand Michael, warum die Jugendlichen am liebsten mit frisierten Karts fuhren. Es gab nichts Schlimmeres, als wenn
     man überholen wollte,aber die eigene Mühle unter dem Hintern nicht genug Speed bekam.
    Michael schnaubte vor Wut.
    »Maaaaaann!«, brüllte er. »Beiseite!«
    Ilka fuhr unbeirrt weiter. Sie sauste als Erste über die Ziellinie der ersten Runde, wo die Zeit genommen wurde. Aber sie
     war zu konzentriert, als dass sie auf die Anzeigetafel hätte schauen können.
    Die Jugendlichen hingegen lasen Ilkas Rundenzeit von der großen Digitalanzeige.
    »Wirklich nicht schlecht, die Kleine!«, bemerkte Patrick. Gleichzeitig beobachteten sie, wie Michael hinter Ilka immer unruhiger
     wurde.
    Michael schaute aufs Lenkrad, ob es nicht eine Hupe gab. Gab es natürlich nicht. Nach der S-Kurve würde er an Ilka vorbeiziehen. Er nahm es sich fest vor.
    Zentimeternah jagte er Ilka durch die S-Kurve , scherte gleich danach nach links aus, denn die folgende Kurve führte linksherum. Wenn er also jetzt sofort Vollgas gab,
     hatte er eine Chance, die Kurve mit einem hauchdünnen Vorsprung vor Ilka zu erreichen. Ilka würde dann abbremsen müssen.
    Mit Vollgas fuhr er haarscharf zwischen Ilka und der Seitenbande durch, wobei er den Kopf weit nach vorn beugte, um noch ein
     wenig windschnittiger zu sein.
    Ilka erschrak kurz durch das waghalsige Manövervon Michael. Sie zog nach rechts, um ihm mehr Platz zu geben, und ging automatisch etwas vom Gas. Unter keinen Umständen wollte
     sie rechts mit der Bande kollidieren.
    Michael raste vorbei. Kurz drehte er sich nach Ilka um.
    »Yeah!«, schrie er sich die Begeisterung und den Stolz aus dem Leib, sich durch das riskante Überholmanöver an die Spitze
     gesetzt zu haben.
    Dadurch konzentrierte er sich zu wenig auf die kommende Rechtskurve. Zu spät bremste er ab. Im letzten Moment versuchte er
     noch gegenzulenken. Doch es ging alles zu schnell. Mit Karacho schredderte er in die Bande, schrappte mit einem widerlich
     kratzenden Geräusch ein kurzes Stück an ihr entlang, bis die Schnauze seines Wagens und beide Vorderräder sich in die Reifenstapel
     bohrten und dort stecken blieben. Automatisch leuchteten überall über der Bahn die gelben Lampen auf.
    Ilka erschreckte sich zu Tode. Sofort bremste sie und sah sich besorgt nach Michael um.
    Auch die anderen vier Fahrer auf der Bahn bremsten und blieben, wie es die Regeln vorschrieben, an der rechten Seite stehen.
    Michael saß zitternd hinter dem Steuer. Angstund Schrecken schossen ihm in die Glieder. Für einen Moment wusste Michael nicht, was geschehen war. Er sah aus dem Augenwinkel,
     wie von der einen Seite Masrat angelaufen kam und auf der anderen die Jugendlichen grölten. Klar, dass die sich über ihn lustig
     machten. Auch sie kamen näher, um den Vorfall besser sehen zu können. Eine Absperrung hielt sie auf circa fünf Meter Abstand.
    »Das war 'ne richtig gute Crash-Show!«, rief ihm Patrick begeistert zu und zeigte ihm den erhobenen Daumen. »Und die Kleine
     hat echt was drauf!«
    »Typisch Anfänger!«, rief Rafael. »Lässt sich von 'nem Mädchen zersägen!«
    Michael erhob sich aus dem Sitz.
    »Sitzen bleiben!«, befahl Masrat. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ich glaub schon«, antwortete Michael kleinlaut. »Außer das Kart   ...«
    »Wichtig ist, dass dir nichts passiert ist«, beruhigte Masrat ihn. »Den Rest macht Deniz.«
    Ilka wäre gern zu Michael gelaufen, um nach ihm zu sehen. Aber sie wusste, dass sie jetzt nicht aussteigen durfte, und wartete
     diszipliniert in ihrem stehenden Kart auf weitere Anweisungen.
    »Vielleicht nächstes Mal doch wieder auf 'nem Dreirad fahren«, lästerte Rafael von der Seite.
    Masrat drehte sich nur kurz zu ihm um.
    »Soll ich ihm mal das Foto von der Mühle zeigen,die du zu Schrott gefahren hast, Rafi?«, rief er Rafael zu.
    Rafael verstummte. Patrick und die anderen Jugendlichen lachten. Sie alle waren dabei gewesen, als Rafael sich dreimal um
     sich selbst gedreht hatte, bevor er in die Leitplanke gedonnert war.
    Masrat half Michael, aus dem Kart auszusteigen, während Deniz schon angerannt kam, um den
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