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Volkssagen, Maerchen Und Legenden

Titel: Volkssagen, Maerchen Und Legenden
Autoren: Johann Gustav Buesching
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niemand gewußt, und dann erst sei er wieder, wohl und gesund, zum Vorschein gekommen. Hier ward List eines Betrügers Sage.
    5. Das gealterte Brautpaar. Ist von gleichem Schlage wie das vorige Mährlein, aus gleichem Grundstoff entsprungen. Es findet sich in den Ritterburgen Deutschlands von Gottschalk. Th. 2. S. 242-44.
    6. Der verzauberte Kaiser. Aus der
Hercyn. curios.
S. 151. Der Verfasser läßt sich Seite 152-53 in eine Untersuchung ein, welcher Kaiser Friedrich wohl dort sein könnte, wobei er entdeckt, es könne geschichtlich auf keinen gedeutet werden, das Ganze sei Mährchen. Dies zugegeben, deutet der rothe Bart, der so besonders hervortritt, wohl sicher denjenigen an, der gemeint ist.
    a. Der Schäfer und der Kaiser. Ebendaher. Gottschalk erzählt sie am a.O. S. 240-41 so, daß der Schäfer nichts bekommen habe. Das ist aber ganz gegen die dankbaren Gesinnungen der Geister in den Mährchen, wenn ihnen ein Vergnügen gemacht ist.
    b. Der Kaiser und die Musikanten. Gottschalk a.a.O. S. 241-42. Die Prinzessin beweis't hier ihre Großmuth gleich dem Rübezahl, der auch immer Unbedeutendes, wohl gar etwas Unsauberes, schenkt, das daheim immer klares, gediegenes Gold ist.
     
    70. Das Lied vom Blocksberg. Venusberg S. 380-83. Ich habe lieber das Gedicht, das alle den Zaubertand zusammenfaßt, dessen Tummelplatz der Brocken ist, hier geben wollen, als einige oder mehrere von den schlechten Geschichten zu erzählen, die von diesen Hexentänzen herumgehen, die ihren Ursprung im 16. und 17. Jahrhundert zu deutlich beurkunden und wohl wenigen Freude gewähren möchten. Dies ist die einige Masse von Volkssagen, die auch noch unter den Vornehmen herumwandert, aber wir möchten ihnen gerne andere dafür zur allgemeinen Ergötzung geben, da diese nur zu sehr zeigen, wie häufig die vornehmen Stände, wenn sie mit den niedern theilten, das Schlimmere nahmen, ohne es freilich zu wollen.
     
    71. Der treue Burggeist zu Scharzfeld am Harz. Gottschalk a.a.O. Bd. I.S. 51-54. Auch Behrens, in der
Hercynia curiosa
S. 196 erzählt von diesem Thurme, auf dem ein Geist nie ein Dach leiden wolle und daher in der Nacht immer wieder hinunter würfe, was am Tage gebaut worden. Drum sei der Thurm auch ohne Dach.
     
    72. Die Dummburg. Otmar S. 235-38. Dieses Mährchen ist nicht gering merkwürdig, da es Orientalischen Ursprungs wohl unbedenklich, bis auf Kleinigkeiten, ist. Es ist nehmlich der Anfang der Geschichte von den vierzig Räubern, deren Uebersetzung man, wenn ich nicht irre, in der neuen tausend und einen Nacht findet. Dieser Anfang ist durchaus allgemein, kann an jeglichem Orte einheimisch gemacht werden und ist daher ein allgemeines Eigenthum der Mährchenwelt. Es möchte eine wohl belohnende Untersuchung sein, zu erforschen, um welche Zeit dieses Mährlein im Harze zuerst erzählt ward. Was in dem Orientalischen Mährchen darauf folgt, fällt schon in die Sitten und Gewohnheiten des Landes, in dem die Sage entstand, und war daher nicht auf Deutschen Boden zu verpflanzen. In meiner Jugend habe ich dies Mährchen, mit sonderlichem Vergnügen, auch oft erzählen hören.
     
    73. Mönch und Nonne zu Schloß Mansfeld. Gottschalk, a.a.O. II. S. 299-300. Man vergleiche damit die Schlesische Sage oben, No. 12.
     
    74. Die Tidianshöhle bei Schloß Falkenstein am Harz. Gottschalk a.a.O. II. S. 207.-12. Auch hier spielt die Wunderblume eine bedeutende Rolle.
     
    75. Die Daneelshöhle. Otmar, S. 279-292. Schon oben bei No. 16. habe ich die merkwürdige Verwandtschaft dieser Sage mit der Schlesischen vom schwarzen Friedrich berührt und die Vergleichung wird dies bestätigen, wenn auch diese Sage weit ausgeführter ist.
     
    76. Der Engel Gottes leitet aus der Baumannshöhle. Eine Erzählung, die unbedenklich neueren Ursprung beurkundet. Sie fand sich in der
Hercynia. curiosa.
etc. S. 23.
     
VIII. Sagen und Mährchen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands.
     
    77. Das wüthende Heer und Frau Venus Berg. Das Lied ist genommen aus Frau Veneris Berg S. 127-32. Steht auch im Wunderhorne I. 86-90. so wie in den Blocksbergsverrichtungen von Prätorius. Die darauf folgende Erzählung gab ebenfalls Frau Veneris Berg S. 132-34. Von dem wüthenden Heer steht vieles im höllischen Proteus S. 527-44, so wie man ein langes Mährchen in den Volkssagen (Eisenach 1795.) Th. 1. S. 3-60 findet. Eben so ist dabei zu vergleichen Otmar, der wilde Jäger Hackelberg und die Tut-Ursel, S. 241-250. Neue Volksmährchen der Deutschen, Th. 1. S. 361-444.
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