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Volkssagen, Maerchen Und Legenden

Titel: Volkssagen, Maerchen Und Legenden
Autoren: Johann Gustav Buesching
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sich darin offenbaret, Staunen erregt, so können wir auch gewiß sein, daß das Volk eine Sage damit verbunden hat und was sonst die Hünen gethan hatten, muß, in der späteren Zeit, der Teufel übernehmen, der dann auch gewöhnlich den Werkkünstler, oder denjenigen, der ihn bedung, in tausend Stücken zerreißt, oder betrogen wird und wüthend seinen Zorn durch ein übermächtiges Werk bezeugt und seine Krallen in den Gegenstand einbrennt. Schon oben ist die Hülfe des Teufels in einigen Sagen berührt worden und wir werden von manchen Orten auf diese Bemerkungen noch zurückweisen können. Die meisten dieser Sagen haben indessen einerlei Guß und fallen größtentheils in einander.
     
    50. Die tugendhafte Nonne. Angelus S. 135. Diese Sage ist allgemein bekannt und vielfach erzählt und dargestellt worden.
     
    51. Das Wunderblut zu Wilsnack in der Priegnitz. Angelus S. 167.
     
    52. Der bestrafte Mönchsgeitz. Joh. Mikrelii erstes Buch des alten Pommerlandes. Alt-Stettin 1639. 4. S. 299.
     
    53. Der durch einen Poltergeist getödtete Knabe. Mikrelius, Buch III. S. 405. Man vergleiche mit dieser Geschichte die Sage von dem Hildesheim'schen Gespenst Hütchen oder Hudchen und man wird finden, daß beide wohl nahe mit einander verwandt sein mögen.
     
    54. Die wunderthätige Hostie zu Doberan. Aus dem Mikrelius.
     
    55. Wundervolle Entdeckung eines Mordbrenners. Lübeckische Chronik etc. zusammengetragen durch Hans Reykam, herausgegeben von J.F. Faust von Aschaffenburg. 1619. Fol. S. 23.
     
V. Heinrich der Löwe, Herzog von Braunschweig
     
    56. Heinrich der Löwe, Herzog von Braunschweig.
    Die Geschichte Heinrichs des Löwen, wie sie oben besungen worden ist, fällt alleinig dem Sagenkreise anheim, die Geschichte weiß nur, daß er im gelobten Lande war und ruhig heimkehrte. Der tapfere und viel besprochene Held, lebend in der Zeit, wo die Sagen leicht emporwuchsen (1129 bis 1195), der eines Löwen Muth besaß und in dem Vaterlande der Mährchen, im Orient gewesen war, konnte gar leicht zu dem Helden einer solchen Mähre werden und ward es, da seinen in Erz gegossenen Leichenstein ein Löwe schmückte, in dem die Sage den treuen Begleiter, der auf seinem Grabe gestorben war, erblickte, nicht mehr an die sinnbildliche Bedeutung denkend.
    Die Erzählung dieser Sage blieb nur in dem mitgetheilten Gedichte, das alten Ursprung in dem kernhaften, treuen Ausdrucke, in den mehrfach verwandelten, und auf alte Worte zurückführenden Reimen, wenn die Reime nicht gänzlich übergangen werden sollen, bewährt, übrig. Görres in seinen Volksbüchern S. 91-93 würdiget es treffend, mit wenigen, durchgreifenden Zügen. Eine Handschrift blieb uns nicht übrig, nur als Volksbuch wandelt es noch umher und geht hier unverstümmelt von Generazion zu Generazion, wie zwei vor mir liegende Drücke, ein älterer und ein neuerer, beweisen. Ueber das wenig Literarische verweise ich auf den Grundriß der Altdeutschen Poesie, von von der Hagen und mir. (Berlin 1811.) S. 185. Dort fehlen indessen, durch ein Versehen, ein paar Notizen, die ich hier nachbringen will. Hans Sachs hat Buch IV. Th. 2. Bl. 57.
a.
bis 59.
a.
eine Historia, von ihm am 23sten Mai 1562 verfertiget. Dramatische Bearbeitungen finde ich: eine Oper von 1696. Gottsched's nöthiger Vorrath zur dram. Dichtkunst. (Leipzig 1757.) Vorr. I. 263. Vom Jahre 1697 eine Oper von Fiedler, gedruckt zu Braunschweig. Gottsched a.a.O.I. 265. Vom Jahre 1716 ebenfalls eine Oper zu Braunschweig gedruckt (vielleicht eine neue Auflage der vorigen.) Gottsched a.a.a.O.I. 290. Im zweiten Theile S. 264 erwähnt Gottsched: Herzog Heinrich der Löwe, in einem Hochdeutschen Singspiel, mit großg. Erlaubnis eines Hochedelen Raths d.R.R. freyen Stadt Augspurg, aufgeführet Anno 1698. Gedruckt allda bey Joh. Christ. Wagnern. 8.
    Deutlich und unverkennbar ist es, daß andere Sagen auf dieses Gedicht einen großen Einfluß gehabt haben, ja daß es eigentlich aus dreien Sagen zusammengesetzt ist. Der Greif, welcher den Ritter ins Nest führt, erinnert an Herzog Ernst, dem ein Gleiches geschah. Ritter Iwain, dessen Thaten Hartmann von der Aun besang, erschlug einen Lindwurm, der mit einem Löwen kämpfte, und der Löwe ward nun sein treuer, unwandelbarer Begleiter. Wie aber der Teufel den Herzog durch die Lüfte führt, werden wir an den edlen Möringer erinnert, dessen Schicksale auch ein Lied besingt, das in den Volksliedern von mir und von der Hagen (Berlin 1807.) S. 102-115 steht. Der Möringer wird
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