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1344 - Das Ende der Hybride

Titel: 1344 - Das Ende der Hybride
Autoren: Unbekannt
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Das Ende der Hybride
     
    Visionen von gestern, heute und morgen - die Zataras enträtseln das Schicksal
     
    von Peter Griese
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Comanzatara - Eine Zatara in der Milchstraße.
    Jizi Huzzel - Eine Siganesin wird gejagt.
    Ferbelin Destowitsch - Ein sammelwütiger Botaniker.
    Huakaggachua - Comanzataras Schwester.
    Guang-Da-G'ahd - Eine Kartanin.
     
     
     
    1.
     
    Jizi Huzzels Diarium.
    Episode Nummer 1.
    Ort: Oslo, Terra.
    Zeit: 15. August 430 NGZ.
     
    Seit zwei Tagen befinde ich mich in einer Art Untersuchungshaft. Ich verweigere weitgehend jede Aussage, denn ich verstehe selbst nicht, was geschehen ist. Und der terranische Inspektor namens Morton Olafson ist mit weiteren Informationen sehr zurückhaltend.
    Ich bin mir keines Vergehens bewußt, aber das nützt mir nichts. Olafson glaubt mir kein Wort.
    Zum Glück hat man mir meine Virenschaukel und meine persönliche Ausrüstung gelassen. So habe ich wenigstens noch die Möglichkeit, mit der Vi-Seele des Kleinschiffs zu sprechen. Ich habe Vi gebeten, ein spezielles Tagebuch für mich anzulegen, ein Diarium. Und dies ist mein erster Beitrag dazu.
    Das Diarium soll mir helfen, aus dieser mißlichen Lage zu kommen. Ich muß meine eigenen Worte hören, um zu erkennen, was geschehen ist. Eins steht schon jetzt fest. Mit den Ereignissen in der Milchstraße, mit den Auseinandersetzungen zwischen den beiden Sothos Tal Ker und Tyg Ian, mit dem Auftauchen der Shada im Solsystem, die die Botschaft des neuen Sothos verkünden wollen, hat meine Verhaftung wohl nichts zu tun. Ich muß rekapitulieren. Was war geschehen? Im Februar des Vorjahrs hatte ich zusammen mit vielen anderen Vironauten die heimatliche Milchstraße verlassen. An Bord des EXPLORER-Segments 1234 mit dem Eigennamen ACHTERDECK war ich mit meinem terranischen Freund Rainer Deike in die Mächtigkeitsballung Estartu gelangt. Rainer und mich hatten die dortigen politischen Ereignisse wenig interessiert. Wir waren Biologen. Wir wollten nur forschen und sonst nichts.
    Rainer war auf eine seltsame Information gestoßen, die von einer wunderbaren Pflanze namens Comanzatara berichtete. Später hatten wir das geheimnisvolle Gewächs tatsächlich entdeckt. Es hatte sich als rätselhaft, aber auch als intelligent entpuppt.
    Im Zuge der weiteren Ereignisse war die ACHTERDECK verunglückt. Rainer Deike war ums Leben gekommen. Und ich verdankte Comanzatara, daß es mir anders ergangen war.
    Über Srimavos KOKON und den Medo-Planeten Tahun gelang mir schließlich die Rückkehr zur Erde, an der Comanzatara mit ihren unbegreiflichen Fähigkeiten großen Anteil hatte. Der Kontakt zu Comanzatara riß dabei allerdings ab. Auf Terra sah ich es als meine Pflicht an, die Eltern Rainer Deikes über dessen Tod zu informieren. Ich suchte dessen Heimatort Bergen in Skandinavien auf, um die traurige Nachricht zu überbringen.
    Und da war das Unfaßbare geschehen.
    Vater Deike erlitt eine Herzattacke, als ich ihm abseits des Berghofs Soeremud vom Tod Rainers berichtete. Ich wendete meine Virenschaukel, um Hilfe zu holen. Da erfolgte in meiner unmittelbaren Nähe eine schwere Explosion.
    Ich sah noch, wie ein Mann zwischen den nahen Büschen blutüberströmt zusammenbrach. Die Wucht der Explosion ließ mein Schiffchen schwanken. Ich schlug mit dem Kopf gegen eine Seitenwand und wurde besinnungslos.
    Und als ich erwachte, befand ich mich in diesem Gefängnis.
    Ich weiß ganz sicher, daß ich nichts mit diesem Anschlag zu tun habe. Aber der hartnäckige Polizei-Inspektor, Morton Olafson, glaubt mir das nicht.
    Ich bin bisher zweimal von dem Terraner verhört worden. Ich habe ihm das gesagt, was ich hier niedergesprochen habe, denn mehr weiß ich zu diesen Vorkommnissen nicht zu berichten. Verschwiegen habe ich ihm, daß ich in Estartu war. Das hat mit dieser Sache auch nichts zu tun. Er hat mir nur lapidar mitgeteilt, daß ich in Untersuchungshaft in Oslo sei und in Haft bleiben werde, bis der Mord an einem unbekannten Terraner geklärt sei.
    Das Schloß zu meiner Zelle wird geöffnet. Man wird mich wohl wieder verhören. Ich muß jetzt schließen.
     
    *
     
    Dieser Mortoh Olafson wurde mir immer unsympathischer. Ich saß ihm gegenüber auf einem Stapel Bücher, den er auf einem Sessel aufgebaut hatte. Dadurch konnte ich wenigstens knapp über die Kante seines Schreibtischs sehen. Er zwirbelte seinen spitzen Kinnbart und sah mich durchdringend an.
    „Jizi Huzzel", dröhnte er mit dunkler Stimme.
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