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Volkssagen, Maerchen Und Legenden

Titel: Volkssagen, Maerchen Und Legenden
Autoren: Johann Gustav Buesching
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Greifenstein. Entlehnt aus den Ritterburgen und Bergschlössern Deutschlands v. Fr. Gottschalk. (Halle 1811.) Bd. 2. S. 103 bis 5. Dort wird diese Sage bei einer Schilderung der Burg Greifenstein, die von einem Freiherrn von Boyneburg dem Verfasser mitgetheilt ist, angeführt, der sie aus den Wanderungen und Spazierfahrten in die Gegenden um Wien, von Fr. von Geheis, 2s Heft 1803, genommen.
     
    33. Die Gründung des Klosters Schlägel. Aus den eben angeführten Ritterburgen etc. II. Seite 140-43. Erst besetzte Kaliogus das Kloster mit grauen Mönchen, als es diesen zu rauh und kalt ward, mit Prämonstratensern, und machte es zu einer der reichsten Abteien Oesterreichs. Im Kloster selbst waren noch vier alte Gemälde, welche die Begebenheiten des Grafen Kaliogus, in Ansehung der Stiftung, enthielten. Die Verse waren noch im Jahre 1727 an einer Mauer angeschrieben, jetzt sind sie verwischt und aus einer alten Chronik genommen. – Zum ewigen Gedächtniß der Stiftung mußten vor alten Zeiten die Geistlichen des Klosters Schlägel monatlich den Gottesdienst in diesem Schlosse halten, welches aber nachgehends, wegen der Weite des Weges und weil sich einer todt gefallen hatte, dahin verändert ward, daß dieser Gottesdienst in dem Kloster gehalten werden konnte, wie ebenfalls folgendes Gedicht diese Anekdote an der Mauer verewigt hatte.
     
    Zur ewigen Gedächtniß dieser Fundazion
    Jeder Bruder im Kloster, eigener Person.
    Monatlich den Gottesdienst zu Falkenstein
    Andächtig zu verrichten schuldig allein.
    Daselbst in ein Zimmer auf der Wehr
    Die Klosterbrüder hätten ihr Einkehr.
    Die Münch kommen ohn' alle Gefahr,
    Die Schlagbrücken vor dem Zimmer aufgezogen war,
    Fielen unversehen hinunter zu todt;
    Der helfe zur Seligkeit der ewige Gott.
    Anno 1480.
     
    Der Freiherr von Boyneburg ist auch, an dem genannten Orte, der Mittheiler und nahm sie aus den genealogischen und historischen Beschreibungen von den adelichen Familien derer Herrschaften, Schlösser, Klöster und Städte des Erzherzogthums Oesterreich, von Johann Freiherr von Hohenede. Passau 1732. Fol., einem Buche, das mir noch nicht vorgekommen ist.
    Der Anfang des oben, im Text, angeführten Liedes scheint gar nicht hierher zu passen, und gehört auch nicht hierher, sondern ist der Anfang eines andern Liedes, das noch als Volkslied im Gange ist. Wir finden es, aus einem fliegenden Blatte abgedruckt, im Wunderhorne, Thl. 1. S. 255 bis 56. Die erste Strophe heißt dort:
     
    Es reit der Herr von Falkenstein
    Wohl über ein' breite Haide.
    Was sieht er an dem Wege steh'n?
    Ein Mädel mit weißem Kleide.
     
    In Herder's Volksliedern findet man es auch Thl. 1. S. 232. So wie im Deutschen Museum, mit einer vorhergehenden Abhandlung, die ich leider jetzt nicht zur Hand habe.
     
    34. Der wandelnde Geist zu Rauhenek. Aus den Ritterburgen etc. (s. oben) II. S. 269-70.
     
III. Sagen und Mährchen aus der Lausitz, Sachsen und Thüringen.
     
    35. Der große Stein bei Görlitz. Lausitz'sche Merkwürdigkeiten etc. von Samuel Großer. Leipzig und Budissin, 1714. Bl. Thl. V.S. 12. Solcher Sagen giebt es gar viele, an manchen Orten. Sie stimmen häufig im Kleinsten mit einander überein und sind daher oft nur anzudeuten nöthig. – Im Protschberge bei Budissin (s. den eben a.O. S. 16) soll eine geld- und schatzreiche Höhle sein, aber die Sage ist dort nur zu kurz und unvollkommen angedeutet.
     
    36. Jakob Böhme sieht den Schatz in der Landeskrone. Aus Abraham's von Frankenberg Leben des Jakob Böhme, hinter seinen Schriften. In der Amsterdamer Ausgabe in zwei Quartbänden vom Jahre 1715. S. 3. 4. Frankenberg legt diesen Eingang in die schatzreiche Höhle so aus: welches eine Vorbedeutung auf seinen geistlichen Eingang in die verborgene Schatzkammer der göttlichen und menschlichen Weisheit und Geheimnisse wohl sein können.
     
    37. Der Mädchensprung auf dem Oybin. Nicht einer Hünin, wie auf dem Harze, (s. Otmar S. 197. 98.) mächtigen Sprung über das Thal erzählt hier die Sage, sondern nur den Sprung eines gewöhnlichen Mädchens in eine grausenvolle Tiefe hinab, um sich vor verfolgender Unbill zu retten. Alle drei Sagen stehen in dem Werke: Der Oybin bei Zittau von
D.
Pescheck. Zweite Auflage. Zittau und Leipzig 1804. S. 33. 34. Es giebt eine eigene Sammlung der Sagen von Oybin, die ich indessen nur dem Titel nach kenne, über den Inhalt nicht zu urtheilen vermag. Sie zeigen hier deutlich den ältern und jüngern Ursprung und wie die Zeit selbst bemüht war,
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