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Volkssagen, Maerchen Und Legenden

Titel: Volkssagen, Maerchen Und Legenden
Autoren: Johann Gustav Buesching
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Merkwürdig bleibt es immer, daß die hochselige Königin von Preußen, Gemalin Friedrichs des zweiten, wie ich aus glaubwürdigen Quellen weiß, mit ihrer Oberhofdame, der Frau von Kannewurf (?), völlig überzeugt gewesen sein soll, vor einem Todesfalle, den ich nicht genau anzugeben weiß, die weiße Frau gesehen zu haben, die in ihrem eigenen Nebenzimmer gewesen und durch eine verschlossene Thür verschwunden ist. Selbst Historiker nahmen Erzählungen von ihr in die Geschichte der Mark Brandenburg auf, wie die oben erzählte Geschichte beweis't.
    Das Taschenbuch Alruna, Jahrg. 1. (1805.) S. VI. bringt Altdeutsche Göttinnen, die Alrunen, mit der weißen Frau in Verbindung, so daß letztere eine Abkömmlingin von einer dieser sein soll. Welche Beläge dazu vorhanden sind, ist nicht angeführt, mir auch durchaus nicht klar. Zwischen beiden ist nur der Zusammenhang, daß sie die Zukunft verkündeten.
    Den ersten Theil nahm ich aus
Remigii daemonolatria
(s. ob.) S. 371-74. Dort werden noch, als Gewährsmänner, angeführt:
Richterus in axiomat. oeconom.
Der Jesuit Balbinus in seinen Werken. – Die Geschichte von Peter Rok ist aus des Erasmus Franziszi höll. Proteus. S. 81-84. Es findet sich daselbst viel über die weiße Frau, unter mehrern Kapiteln, als: S. 59 bis 74 unter der Ueberschrift: die weiße Frau;. S. 74 bis 84 die Ueberschrift: der weißen Frauen Ursprung und S. 84-92 von dem süßen Breie. Da hier manches durchaus Fremde mit verflochten ist, so ward nur dasjenige genommen, was hier brauchbar erschien. Ueber das Fest des süßen Breies sind S. 84. 85. 86 – 89. 90. 91. benutzt worden. Ihr sittiges Wesen, dann aber auch ihren Zorn, wenn nicht das Fest des süßen Breies gehalten wird, lesen wir an d.a.O. S. 70-72. – Eine sehr wohl ausgeführte schauerliche Bearbeitung der Sagen von der weißen Frau, ihrem Erscheinen und dem Feste des süßen Breies, durch Mdme. Naubert, findet sich in den neuen Volksmährchen der Deutschen Bd. 3. S. 141-211. In dem zur Alterthumszeitung Idunna und Hermode, herausg. von Gräter, gehörigen Almanach auf den Januar des Jahres 1812 finde ich, beim 6. Jan. die heil. Prechta von Rosenberg, in Schwaben die Prechtölterin genannt und zur Erklärung darüber, unter den Volksfesten, nur kurz die Materialien des Vaterlandes, München 1782, ein mir unbekanntes Buch, angezogen. Das Lexikon der Heiligen kennt keine heilige Bertha von Rosenberg.
     
    30. Die Jungfrau auf Schloß Parenstein in Mähren. Die Sagen aus Mähren, Ungarn und Oesterreich fallen hier bei mir sehr gering aus und kann ich sie nur als Vorläufer einer größeren Sammlung betrachten. Gerade in jenen gebirgigen Gegenden müssen noch eine Menge Sagen im Gange sein, die mir leider bis jetzt nur sparsam zugekommen sind. Ich wünsche sehr in dem zweiten Bande diesen Mangel recht aus dem Grunde heben zu können.
    Das oben bezeichnete Mährchen ist aus dem höllischen Proteus des Er. Franziscus genommen, wo die erste Erzählung S. 90-95, die letztere S. 462-63 steht.
     
    31. Die Braut Christi zu Großwardein in Ungarn. Dies Gedicht ist noch als fliegendes Blatt bekannt und dergleichen Sagen, daß an himmlischen Orten Personen nur Stunden lang zu verweilen glauben und dennoch Jahre, ja oft Jahrhunderte lang, sich aufhalten und dann mit einemmale in die ihnen ganz fremd gewordene Welt zurückkehren, finden wir an vielen Orten gleichmäßig, oft mit denselben, bisweilen mit an deren Umständen wieder. Man sehe z.B. die Legende von dem Wälschen Herzoge im Paradiese, die, aus einer Handschrift des fünfzehnten Jahrhunderts, in dem Journal Kuriositäten (Weimar 1811) Bd. 1. Heft. 2. S. 180-89 abgedruckt steht, und durchaus einen gleichen Ideengang mit dem mitgetheilten Gedichte hat. Auch in dem Breslauer Erzähler, im sechsten Jahrgange S. 585-89 findet sich eine ähnliche Erzählung, unter der Ueberschrift Mariane. Ist sie wirkliche Sage oder Uebertragung fremdes Stoffs auf vaterländischen Boden? ich weiß es nicht, vermuthe aber beinahe letzteres, und habe sie daher auch nicht unter die Schlesischen Sagen aufgenommen, ehe ich darüber nicht in Gewißheit bin. – In des Knaben Wunderhorn, alte Deutsche Lieder von A.v. Arnim und Cl. Brentano. (Heidelberg 1806.). Thl. r.S. 64 bis 69 findet sich auch dieses Lied, aus einem fliegenden Blatte mitgetheilt, jedoch in vielem verändert, wobei es zweifelhaft ist, ob dies durch die Herausgeber geschehen, oder ob es wirklich noch eine andere Dichtung davon giebt.
     
    32. Schloß
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