Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
öffnenden Tür, der zu gänzlich unerwarteten Mutmaßungen führt, die eine Atmosphäre des unartikulierten Wahnsinns erzeugen, der danach schreit, sich auszudrücken, und sich geradezu im Verstand des Lesers festkrallt.
    Es freut mich sehr, dass Ihnen meine Beiträge in Weird Tales gefallen haben, und ich danke Ihnen herzlich für Ihre freundlichen Anmerkungen.
    Ich möchte Ihre Freundlichkeit nun noch weiter beanspruchen, um Ihnen die Gründe dafür darzulegen, weshalb ich glaube, die Kymrer seien das erste Volk auf den Britischen Inseln gewesen. Mein Wissen auf diesem Gebiet ist recht mager, aber es hat mich schon immer sehr interessiert, möglicherweise, weil auch in meinen Adern ein großer Anteil gälischen Blutes fließt. Die Ansichten sämtlicher Experten, die ich gelesen habe, scheinen stark auseinanderzugehen, oft scheinen sie sich sogar selbst zu widersprechen, sodass ich annehmen muss, dass die Forschung meine Ideen möglicherweise bereits als absurd und lächerlich verworfen hat. Dennoch bin ich entschlossen, sie Ihnen mitzuteilen.
    Zugegebenermaßen ist die Theorie, die Sie in Ihrem Brief beschreiben, in sich logisch und gut begründet, und in vielen Bereichen ist ihr, zumindest mit meinem spärlichen Wissen, nichts entgegenzusetzen. In jüngster Zeit scheint sich unter den Forschern jedoch allgemein die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, die Trennung von Gälen und Brythonen habe bereits vor der Eroberung Britanniens stattgefunden und die Sprache der Briten sei lediglich ein Dialekt des Festlandgallischen. Es scheint ein Unterschied zwischen dem Gälischen und dem Brythonischen zu bestehen, der sich bis in die Nebel der Antike zurückverfolgen lässt und für eine Trennung spricht, die größtenteils bereits im Altertum stattfand und dazu führte, dass sich die Sprachen in unterschiedlichen Teilen der Welt entwickelten. Was das heutige Kymrisch (Cymreag) angeht, so schreibe ich ihm in seiner Eigenschaft als Form des gesprochenen Keltisch weniger Bedeutung zu als die meisten anderen. Der Gebrauch des »s« im Gallischen, der im Brythonischen nicht mit derselben Häufigkeit auftritt, scheint auf eine Veränderung hinzudeuten, die auftrat, nachdem das Brythonische sich vom Gallischen getrennt hatte, sowohl auf dem Festland als auch in Britannien. Sie haben recht, wenn Sie sagen, dass die Wurzeln des Walisischen oder Kymrischen viel eher in der arischen Sprache liegen als die des heutigen Gälisch. Ich bin der Ansicht, dass sich die Sprache – Kymrisch – so sehr mit mediterranen, lateinischen, sächsischen und skandinavischen Sprachen vermischt hat, dass nur noch sehr wenige ihrer ursprünglichen keltischen Eigenschaften erhalten geblieben sind. Ich glaube jedoch, dass diese Vermischung zu einem relativ späten Zeitpunkt stattfand, und dass die Sprache der alten Gallier und Briten ebenso eng mit den arischen Wurzeln verbunden war wie die der Gälen – einzige Ausnahme ist der »qu«-Laut, der im Gälischen länger erhalten blieb als im Brythonischen. Ich schließe daraus, dass die Brythonen sich früher vom arischen Zweig abspalteten und so auch früher in Kontakt mit anderen Völkern kamen als die Gälen.
    Die jüngste Entwicklung scheint in die Richtung einer allgemein anerkannten Theorie zu weisen, wonach die erste keltische Invasion aus goidelischen Völkern bestand, die sich am Ende der Jungsteinzeit in ganz Europa ausbreiteten. Ihnen folgte nach Ansicht vieler Historiker eine Welle brythonischer Volksstämme, von denen sie erobert und nach Irland, Schottland und möglicherweise Cornwall vertrieben wurden. Noch später – etwa im ersten Jahrhundert vor Christus – kam eine weitere Gruppe Gälen nach Irland, die dann auch bis nach Schottland vordrangen.
    Meine Theorie widerspricht dieser Annahme und ich gebe offen zu, dass ich keinerlei Grundlage für meine Behauptungen habe und auch nicht den Versuch unternehmen werde, sie zu beweisen. Ich bin mit den jüngsten Forschungsergebnissen nicht vertraut und ich sehe selbst zahlreiche Fehler in meinen Theorien.
    Meine Vermutung ist also die, dass die brythonischen Völker die ersten waren, die sich irgendwo in den weiten Ebenen Asiens von ihrem arischen Urstamm abspalteten, und dass sie, nicht die Gälen, das Bronzezeitalter in Europa begründeten. Grund für meine Vermutung bezüglich der Bronzezeit ist, dass Cäsar die Briten noch immer mit Kupfer- und Bronzeschwertern vorfand. Wenn, wie einige Historiker behaupten, die Gälen mit ihren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher