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Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Titel: Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund
Autoren: Lisa J. Smith
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alles okay, Jungs?«
    »Klar«, sagte Rob. »Gabriel hat ihnen noch mal eine verpasst. Die liegen bewusstlos in der Küche.« Er drehte sich um. »Gut gemacht! «
    »Das ehrt mich ungemein.« Gabriel setzte Robs warmer Stimme seine ganze Kälte entgegen, doch im Netz war auch seine tiefe Erschöpfung zu spüren.
    »Du bist ja fix und fertig«, sagte Rob. »Soll ich …«
    Nein, lehnte Gabriel das Angebot kategorisch ab.
    Kaitlyn sank der Mut. Noch vor einer Stunde war Gabriel bereit gewesen, Robs Hilfe und ihrer aller Energie anzunehmen. In Mr. Zetes’ Haus hatte er es zugelassen, dass Rob seine Heilkräfte wirken ließ, die Energie der vier kanalisierte und Gabriel das Leben rettete. So viel Vertrauen hatte Gabriel wahrscheinlich noch niemandem entgegengebracht. Sie waren zu ihm durchgedrungen, hatten seine Mauern niedergerissen. Doch jetzt …
    Gabriel zog sich wieder in sich zurück, schloss die anderen aus, tat so, als habe er nichts mit ihnen zu schaffen. Und sie konnten nichts dagegen ausrichten.
    Kaitlyn versuchte es trotzdem. Gabriel schien ihr
gegenüber zugänglicher, oder zumindest hörte er sich an, was sie zu sagen hatte. »Du musst zu Kräften kommen«, begann sie und versuchte, im Rückspiegel seinen Blick festzuhalten.
    Lass mich in Ruhe, unterbrach er sie schroff.
    Kait empfing das Bild einer hohen Mauer mit einem Stacheldraht obendrauf. Gabriel versuchte, seine Verletzlichkeit vor den anderen zu verbergen. Er würde es nicht zugeben, doch Kaitlyn wusste, dass er nie wieder in Robs Schuld stehen wollte.
    Annas bedachte Stimme durchbrach ihre Gedanken. »Wo fahren wir hin?«
    Das war eine gute Frage. Kaitlyns Herz begann wieder zu hämmern. »Ich weiß es nicht. Was meint ihr, wo können wir denn hin?«
    Es herrschte betroffenes Schweigen. Bis auf Lewis kannte sich in der Gegend von San Francisco niemand aus.
    »Tja, hm«, sagte Lewis. »Na ja, in die Stadt wollen wir jedenfalls nicht, oder? Meine Eltern leben oben in Pacific Heights, aber …«
    »… dort wird Mr. Z zuerst nach uns suchen«, sagte Rob. »Nein, wir waren uns ja schon einig, dass wir nicht zu unseren Eltern können. Wir brächten sie nur in Schwierigkeiten.«
    »Die Wahrheit ist«, begann Gabriel, »dass wir nicht wissen, wo wir hinsollen.«

    »Das ist jetzt auch egal«, warf Kaitlyn ein. »Im Moment müssen wir nur entscheiden, was wir als Nächstes tun. Es ist zwei Uhr nachts, es ist dunkel, es ist kalt, und Mr. Zetes wird uns bald auf den Fersen sein …«
    »Da hast du recht«, sagte Gabriel. »Und er wird uns wahrscheinlich auch noch die Polizei auf den Hals hetzen, wenn er aufwacht. Immerhin sind wir mit einem gestohlenen Auto unterwegs.«
    »Dann hauen wir lieber ganz schnell aus San Carlos ab«, meldete sich Lewis. In seiner Stimme schwang Panik mit. »Nimm den Highway 101, Kait, Richtung Norden.«
    Kaitlyn bog auf die Schnellstraße ab. Ihr war klar, dass die anderen ihre Nervosität spürten, doch niemand verlor ein Wort darüber.
    »Also, sehen wir mal … wir wollen nicht nach San Francisco. Gut, dann fahren wir über die San-Mateo-Brücke. Auf der anderen Seite der San Francisco Bay nimmst du die 880 nach Norden. Das ist die East Bay, weißt du, Richtung Hayward und Oakland.«
    Die Brücke über der Bucht war anfangs breit, verjüngte sich aber zu einem schmalen Betonstreifen, der über das dunkle Wasser führte. Nach wenigen Minuten bogen sie auf die andere Schnellstraße ab.
    »Gut gemacht«, sagte Rob leise. Sein Lob wirkte auf Kaitlyn wie ein wohliger warmer Schauer. »Achte
jetzt darauf, dass du nicht zu schnell fährst. Wir dürfen nicht auffallen. «
    Kaitlyn nickte und achtete darauf, dass der rote Zeiger des Tachometers immer knapp unter neunzig Stundenkilometern blieb. So waren sie noch keine zwei Minuten gefahren, als Lewis sagte: »O-oh.«
    »Was, o-oh?«, fragte Kaitlyn angespannt.
    »Da ist ein Auto hinter uns, eins mit Geweih«, sagte Anna.
    »Mit Geweih?«
    »Polizeischeinwerfer«, sagte Lewis. Seine Stimme klang dünn.
    Rob blieb ruhig. »Keine Panik. Du fährst nicht zu schnell, und Mr. Z ist wahrscheinlich noch gar nicht bei Bewusstsein. Die halten uns bestimmt nicht an.«
    Doch auf dem Dach des Autos hinter Kaitlyn begannen die Lichter blau und gelb zu blinken.
    Kaitlyns Magen hob sich. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Ist jetzt ein bisschen Panik erlaubt?«, keuchte Lewis. »Ich dachte, du hättest gesagt, Mr. Z wäre noch gar nicht bei Bewusstsein. «
    »Eins haben wir nicht bedacht«, warf
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