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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne
Autoren: John Sandford
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eine Tochter gehabt und hatte gerade einen 25-PS-Evinrude gekauft.«
    »Ach«, meinte Zoe, »Evvie wär gar nicht so übel gewesen.«
    Das brachte Johnson zum Lachen, und weil sie so hübsch war, lachte er ein bisschen zu laut.
    »Ich unterhalte mich später weiter mit Ihnen, Ladys«, mischte Virgil sich ein. »Zuerst muss ich mit den Deputies sprechen.«
    Margery Stanhope sagte mit ernstem Gesicht zu Johnson: »Ich finde das nicht zum Lachen. Das ist eine schreckliche Tragödie.«
    Virgil nickte. »Allerdings.«
    Als Virgil und Johnson sich in Richtung Dock in Bewegung setzten, fragte Zoe: »Little Linda ist tot, oder?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Virgil über die Schulter gewandt, nach wie vor ein wenig verstimmt wegen ihrer Äußerung über das »Massaker«.
    »Ob das mit dem Todesfall hier in Verbindung steht?«
    »Haben Sie denn Grund zu dieser Annahme?«, fragte Virgil.
    »Nein. Aber die beiden Fälle haben sich im Abstand von zwei Tagen ereignet«, sagte Zoe.
    »Und von etwa sechzig Kilometern«, ergänzte Virgil.
    »Sehen Sie denn keine Verbindung?« Weil sie freundliche braune, fast goldfarbene Augen hatte, vergab er ihr.
    »Nein. Es gibt zu viele andere Möglichkeiten.«
    Sie nickte. »Okay, das kann ich nachvollziehen. War eine dumme Frage, was?«
    »Ja«, antwortete Margery Stanhope für Virgil.
     
    Auf dem Weg zum Dock bemerkte Johnson: »Die Alte geht mir auf den Keks.«
    »Erste Regel im Umgang mit Leuten, die engeren Kontakt zu einem Mordopfer hatten: Versuch, nicht zu lachen«, riet Virgil ihm.
     
    Virgil stellte Johnson und sich selbst den Deputies vor.
    »Sie sind also der Typ, der bei der Schießerei in International Falls dabei war«, stellte einer von ihnen fest.
    »Ja. Die Leiche befindet sich an einem Ort, den man hier den Teich nennt?«
    »Mann, da wär ich gern dabei gewesen«, schwärmte der Polizist, ohne Virgils Frage zu beachten. »Muss eine ganz schöne Aktion gewesen sein. Mein Dad war in Vietnam, und der hat den Artikel über die Schießerei bestimmt hundert Mal gelesen. Er würde Sie liebend gern kennenlernen.«
    Sein Kollege sagte: »Der Sheriff möchte mit Ihnen sprechen. Er ist draußen am Teich. Bis jetzt haben sie nichts anderes getan, als sich die Leiche anzuschauen und dafür zu sorgen, dass sie nicht weggetrieben wird. Sie wollten keine Spuren verwischen. Eines Ihrer Spurensicherungsteams aus Bemidji ist auf dem Weg hierher … Ich könnte Sie rausbringen.«
    »Wegtreiben? Liegt sie denn im Wasser?«, fragte Virgil.
    »Ja. Ein Schuss in die Stirn; die Kugel ist am Hinterkopf ausgetreten.« Der Polizist legte einen Finger knapp über der Nase an seine Stirn. »Ganz schön blutige Angelegenheit. Sie ist rückwärts aus dem Boot, so einer Art Kajak, gefallen. Dabei hat sich ihr Fuß unter der Sitzbank verhakt. Sie lag noch im Wasser, als ich das letzte Mal dort gewesen bin.«
    »Klingt nicht so, als würde der Tatort viel hergeben«, bemerkte Virgil.
    »Stimmt«, pflichtete ihm der Polizist bei.
    »Wer hat sie entdeckt?«, wollte Johnson wissen.
    »George Rainy, ein Fremdenführer von der Lodge. Er ist auch dort.«
    »Brechen wir auf«, sagte Virgil.
    »Kann ich mitkommen?«, fragte Johnson.
    »Ja«, antwortete Virgil. »Oder du wartest bei Ms Stanhope an der Lodge.«
    »Ich komme lieber mit.«
     
    Sie nahmen eine Lund, das bei den Lodges von Minnesota am weitesten verbreitete Bootsfabrikat, Virgil und Johnson vorn, der zweite Deputy, ein gewisser Don, an der Ruderpinne des 2 5-PS-Yamaha-Motors. Es war nicht weit, gerade mal einen knappen Kilometer. Auf ihrer Seite des Sees befanden sich keine Hütten, aber auf der anderen sowie am Ende entdeckte Virgil Hütten und Bootshäuser. Das Ufer wurde westlich der Lodge immer flacher und sumpfiger. Sie passierten die Mündung eines seichten toten Flussarms und eine Reihe von Biberbauten, wichen einem Baumstumpf aus, fuhren einen schmalen Kanal entlang und kamen im Teich heraus.
    Vier weitere Boote mit insgesamt sieben Personen trieben entlang des Ostufers. Don lenkte das ihre darauf zu.
    »Der Mann mit der weißen Baseballkappe ist der Sheriff«, erklärte Don. »Der allein im Boot ist George, der Fremdenführer. Die zwei Typen mit den grünen Notfallwesten sind vom Bestattungsinstitut; sie wollen die Leiche abholen. Die anderen drei sind Deputies.«
    »Wie hat George die Leiche entdeckt?«, erkundigte sich Virgil. »Weiß das jemand?«
    »Gestern Abend hat niemand Ms McDill beim Essen gesehen. Manchmal kochen die Gäste sich
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