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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne
Autoren: John Sandford
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geholt, erklärte der Sheriff, weil sie wollten, dass jemand vom SKA einen Blick darauf warf und sein Okay gab. »Allzu viele Morde er eignen sich bei uns nicht.«
    »Jetzt können Sie sie rausholen«, sagte Virgil. »Die Strömung hier ist stark genug, um eine Leiche ein Stück weit mitzunehmen, und wenn es völlig windstill war … Es lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, wo sie erschossen wurde, solange wir keine Blutspuren finden.« Er sah sich um. »Ein paar Leute sollten gründlich das Wasser absuchen, vom Kanal bis zum hinteren Ende des Teichs, und zwischen dem Schilf und den Wasserlilien nach Blut suchen. Wenn sie den Pflanzen nahe gekommen ist, müsste dort welches sein.«
    Der Sheriff gab den Polizisten in einem der Boote ein Zeichen, und diese machten sich auf den Weg.
     
    Die beiden Männer vom Bestattungsinstitut führten einen schwarzen Leichensack mit sich und diskutierten, wie sie die Tote am geschicktesten zu sich ins Boot hieven könnten, ohne sich einen Bandscheibenschaden zuzuziehen. Virgil fiel auf, dass Johnson den Blick von der Leiche abgewandt hielt.
    Sanders sagte: »In dieser Sache muss ich leider Sie und das SKA um Hilfe bitten – meine Leute sind alle mit dem Little-Linda-Fall beschäftigt. Der entwickelt sich zum Alptraum. Die Mutter von Linda ist eine richtige PR-Hexe; sie gibt Pressekonferenzen und hat einen Hellseher engagiert. Sie treibt uns zum Wahnsinn.«
    »Noch immer keine Spur von Little Linda?«
    »Nein, aber der Hellseher behauptet, sie sei am Leben, halte sich an einem dunklen Ort mit großen Steinen auf und friere. Er sieht Moos.«
    »Moos?«, wiederholte Johnson.
    »Ja«, bestätigte Sanders.
    »Und nun konzentrieren sich Ihre Ermittlungen auf Moos?«
     
    Einer der Polizisten, die nach Blutspuren suchten, rief aus etwa fünfzig Metern Entfernung: »Hier sind Zigaretten.« Ein anderer fügte hinzu: »Und ein Feuerzeug.«
    Virgil nickte Don zu, und der Sheriff wies die anderen an zu bleiben, wo sie waren. Dann startete Don den Motor, und die Boote von Virgil und dem Sheriff fuhren in Richtung Teich. Dort trieben eine fast volle Packung Salem-Zigaretten und ein rotes Bic-Plastikfeuerzeug an der Oberfläche.
    »Hat sie geraucht?«, fragte Virgil.
    »Keine Ahnung«, antwortete der Sheriff.
    »Wir sollten die Stelle markieren – möglicherweise wurde sie ganz in der Nähe umgebracht.« Virgil rief dem Fremdenführer etwas zu, der sich zu ihnen gesellte. »Haben Sie Bojen dabei?«, erkundigte sich Virgil.
    Rainy holte eine gelbe, hantelförmige Plastikboje mit Schnur, an der sich ein Bleigewicht befand, aus dem hinteren Teil des Bootes. »Werfen Sie sie hier ins Wasser«, bat Virgil ihn.
    Rainy tat, wie ihm geheißen.
    »Lassen Sie die Zigaretten und das Feuerzeug, wo sie sind. Vielleicht kann die Spurensicherung etwas damit anfangen«, sagte Virgil und fügte an die Polizisten gewandt hinzu: »Halten Sie weiter nach Blutspuren Ausschau.«
     
    Am Teich waren die Männer vom Bestattungsinstitut nach wie vor damit beschäftigt, die Leiche ins Boot zu hieven. Der Sheriff wies den Kollegen an der Ruderpinne an: »Bringen Sie mich zurück.«
    »Ich möchte einen Blick aufs andere Ufer werfen«, erklärte Virgil. »Es abfahren.«
    »Sie finden mich hier«, sagte der Sheriff.
     
    Sie begannen, wo der Bach aus dem Teich floss, und bewegten sich im Schritttempo vorwärts. Virgil sah den Bach hinunter, der tatsächlich praktisch zugewachsen war. Er bezweifelte, dass man am Ufer entlanggehen konnte, und mit dem Boot würde man keinesfalls durchkommen. Vom Rand des Teichs aus schauten sie hinüber, bis Johnson sagte: »Da drüben.«
    »Wo?«
    »Siehst du die abgestorbene Birke?« Er deutete über das Schilf auf die Wand aus Espen und Birken. »Ein bisschen nach links; erkennst du das dunkle Loch im Schilf? Da hat sich jemand durchgeschoben … rüber zu dem Biberbau.«
    »Okay.« Virgil schaute zu den Booten und der Leiche zurück. »Könnte sich ein Plätzchen bei den Bibern gesucht haben.«
    »Ein Achtzig- oder Neunzig-Meter-Schuss«, schätzte Johnson.
    »Vielleicht auch nur fünfzig, je nachdem, in welche Richtung sie getrieben ist«, meinte Virgil. »Aber auf jeden Fall ein guter Schuss.«
    »Ach was«, sagte Don. »Achtzig, neunzig Meter sind in der Gegend nichts.«
    »Er hatte nur einen Schuss, keinen Versuch zum Aufwärmen vorher, und hat sie mitten in die Stirn getroffen«, erwiderte Virgil. »Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat sie sich bewegt, wenn auch nicht sehr
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