Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
entgegnete Shelton. » Allzeit bereit. Ist das nicht das Motto der Pfadfinder?«
    » Irgendeine Chance, dass ich noch eine Goldmünze abkriege?«, fragte Hi. » Ich wollte mir für die Schule ein Gucci-Outfit zulegen.«
    » Was übrig bleibt, kommt dem Bunker zugute, wie verabredet«, erwiderte ich. » Ich habe schon große Pläne.«
    Von den Goldmünzen hatten wir niemand etwas erzählt. Die alte Handschrift hatte völlig ausgereicht, um Loggerhead zu retten.
    Doch auch die Virals hatten sich eine Belohnung verdient. Irgendeine Entschädigung dafür, dass wir so viele Rätsel gelöst und so vielen Kugeln ausgewichen waren.
    » Was macht eigentlich der alte Knacker?«, wollte Ben wissen.
    » Dem geht’s glänzend«, antwortete ich.
    Nach eingehenden Diskussionen hatten wir Rodney Brincefield ein paar Dublonen überlassen. Das waren wir ihm schuldig. Ohne die Steinscheibe seines Bruders hätten wir niemals den richtigen Weg durch die Tunnel gefunden.
    » Du hättest sein überraschtes Gesicht sehen sollen«, fügte ich hinzu. » Der ist wirklich harmlos.«
    » Ja, ein harmloser Spinner«, sagte Shelton.
    » Allerdings verstehe ich nicht, warum auch Chance was abgekriegt hat«, meckerte Hi. » Der ist doch schon steinreich.«
    » Weil wir den Schatz ohne ihn nicht gefunden hätten. Das ist nur gerecht.«
    Ich hätte als Begründung auch » massive Schuldgefühle« hinzufügen können, wollte aber nicht zu ehrlich sein. Ich stand tiefer in Chance’ Schuld, als es ein paar Goldmünzen zum Ausdruck bringen konnten. Ich wollte mit ihm Frieden schließen, weil wir ihn so oft manipuliert und an der Nase herumgeführt hatten. Fragte sich nur, wie ich das anstellen sollte.
    Die Honoratioren nahmen ihre Plätze ein. Kit saß an einem langen Tisch auf dem Podium und schien sich nicht besonders wohlzufühlen.
    » Also wie läuft das jetzt?«, fragte Hi.
    » Es werden ein paar Reden gehalten, alle klopfen sich auf die Schultern, und dann gibt’s ein Büfett.«
    » Nein, ich meine, wie es dein Vater geschafft hat, das LIRI zu retten?«
    » Also zuerst hat er eine gemeinnützige Stiftung gegründet und dieser die Handschrift anvertraut. Vertreten wird die Stiftung zum einen von der neuen Loggerhead Island Foundation, deren Direktor Kit ist, und zum anderen vom Trinity College in Dublin, wo das Book of Kells verwahrt wird. Die Stiftung hat ein Darlehen der Bank of Ireland abgesichert. Muss sich um ein hübsches Sümmchen handeln.«
    Alle drei Jungs öffneten ihren Mund.
    » Fragt mich nicht«, kam ich ihnen zuvor, » aber es muss sich um unbeschreiblich viel Geld handeln.«
    » Die Stiftung hat also Loggerhead Island gekauft?«, fragte Ben.
    » Genau. Und nicht nur den Grundbesitz. Der Stiftung gehört jetzt das LIRI und Morris Island. Das Institut ist also nicht mehr vom schwankenden Budget der Universität Charleston abhängig.«
    Kit hatte darauf bestanden, dass beide Inseln gekauft werden. Der Staat South Carolina war damit einverstanden– unter einer Bedingung: Loggerhead und Morris sollten für alle Zeit Naturschutzgebiet bleiben. Kit hatte natürlich sofort eingewilligt.
    Alle betrachteten die Sache als Win-win-Situation.
    » Mit der Kells-Handschrift als Pfand«, sagte ich, » wird das LIRI nie wieder finanzielle Probleme bekommen. Kit meint sogar, dass sie weiter expandieren und das LIRI zur führenden tierärztlichen Forschungseinrichtung der Welt machen können.«
    » Kein Wunder, dass sie deinen Vater zum Direktor ernannt haben«, sagte Hi. » Der hat ihnen ja schließlich allen den Job gerettet.«
    » Er ist absolut qualifiziert für den Job. Seit Karstens Tod ist die Stelle nicht wieder besetzt worden, und Kit gehört zu den dienstältesten Mitarbeitern. Seine Ernennung ist nur logisch.«
    » Ich wollte deinem Vater auch nicht zu nahe treten.« Hi zwirbelte an seinem Ohrring. » Ich find’s super, dass Kit Direktor geworden ist. Er hat erst mal das Gehalt aller Mitarbeiter erhöht. Wahrscheinlich hängt sein Bild demnächst bei uns im Wohnzimmer.«
    » Habt ihr heute schon in die Zeitung geguckt?«, fragte Shelton. » Sieht so aus, als wollten die Bates-Brüder die Verantwortung auf Short abwälzen.«
    » Glaubst du immer noch, dass Short wusste, worum es sich bei dem Schatz handelte?«, fragte Ben.
    Ich nickte. » Short ist ein absoluter Experte für alte Handschriften. Ich vermute, dass er eine Kopie des Berichts gesehen hat, den auch Jonathan Brincefield kannte. Und Short war bereit, dafür zu töten, weil er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher