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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit
Autoren: Kathy Reichs
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Gesetz verstoßen?«
    » Ja, gegen mehrere.« Ich hob die Hand. » Aber es diente einem guten Zweck.«
    Kit runzelte verwirrt die Brauen. » Aber du hattest doch die ganze Woche Hausarrest.«
    » Das ist es ja eben. Vor ein paar Tagen haben die Jungs und ich eine Schatzkarte aus dem Charleston Museum gestohlen. Die hat uns zu einem Tunnelsystem unter dem Provost Dungeon geführt, also sind wir dort Freitagnacht eingebrochen und haben die Tunnel erkundet.«
    Er zwinkerte. » Was?«
    » Die Tunnel erstrecken sich unter der East Bay Street bis zur Battery. Wir haben das alte Versteck von Anne Bonny gefunden, aber der Schatz war leider schon verschwunden. Dann hat jemand dort unten auf uns geschossen, und wir konnten uns im letzten Moment schwimmend in die Bucht retten.«
    Kit ließ sich neben mich auf die Bank sinken. » Wir haben doch zusammen gefrühstückt. Und du hast gesagt, dass dir langweilig ist.«
    » Die Piraten haben einen Hinweis in Form eines Gedichts hinterlassen«, fuhr ich atemlos fort. » Ich habe Tante Tempe gefragt, weil sie Gälisch kann, und dann mussten wir mit Chance Claybourne zusammenarbeiten, weil sein Vater vor ein paar Jahren das keltische Kreuz von Anne Bonny ersteigert hat. Wir haben ihn aus der psychiatrischen Klinik herausgeholt, und er hat uns geholfen, den neuen Aufenthaltsort des Schatzes zu finden. Das war auf Bull Island.«
    » Tempe? Chance Claybourne? Bull Island?«
    » Ja. Wir waren da letzte Nacht, und die Hinweise haben genau gestimmt, also haben wir die Schatztruhe ausgegraben. Aber dann sind wieder die Leute aufgetaucht, die schon im Tunnel auf uns geschossen haben– diese durchgeknallten Kuratoren namens Fletcher–, und es kam zu einem Kampf. Wir konnten sie schließlich unschädlich machen und abhauen, aber die Kiste war leer.«
    Kits Hände fanden seine Wangen. » Und?«
    » Ich dachte, sie hätten den Schatz ein weiteres Mal verfrachtet, und da alles auf Dewees Island hindeutete, sind wir heute Morgen dorthin aufgebrochen. Bevor wir uns aber auf den Weg machten, haben wir im Radio gehört, dass die Fletchers bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, was uns ziemlich seltsam vorkam. Auf Dewees Island wurden wir von Dr. Short angegriffen, einem Experten für alte Handschriften. Er tauchte dort mit den Bates-Brüdern auf, deren Vater ein Pfandhaus in North Charleston besitzt. Und es war so, wie wir bereits vermutet hatten: Sie haben die Fletchers getötet! Schließlich ist es uns gelungen, die drei zu entwaffnen und Hilfe zu holen. Sergeant Corcoran hat uns daraufhin alle festgenommen, obwohl er kein Polizist mehr ist.«
    Kit zuckte zusammen. » Ist irgendjemand verletzt worden?«
    » Keiner von uns. Und… fast hätte ich es vergessen… ich hab mir ein paar Mal dein Auto ausgeliehen, sorry!«
    Kit stand auf und ging an den Schalter. » Brauchen Sie meine Tochter noch aus irgendeinem Grund?«
    » Nein, Sir.«
    » Dann nehme ich sie jetzt mit nach Hause.« Kit unterschrieb meine Entlassungspapiere, fummelte nach seinen Schlüsseln und sagte ohne mich anzusehen: » Auto. Jetzt. Keine Worte mehr.«
    Ich folgte ihm so rasch und leise wie möglich, froh darüber, dass er nicht gefragt hatte, ob wir noch etwas gefunden hätten.
    Wir haben die Bullen reingelegt. Aber Kit wollte ich nicht auch noch anlügen.
    ***
    » Ich bring den Müll raus!«, rief ich.
    » Vielleicht schaffst du das ja, ohne ein Verbrechen zu begehen«, erwiderte Kit.
    » Sehr komisch.«
    Es war der nächste Morgen. Ich hatte die ganze Nacht damit zugebracht, Kit die Geschehnisse der letzten Zeit zu erzählen. Detail für Detail. Minute für Minute. Er war besonders daran interessiert, wie ich ihn hinters Licht geführt hatte, und schien sich alles gut merken zu wollen.
    Das Einzige, was ich ihm nach wie vor verschwieg, waren unsere Schübe.
    Und unsere Fundstücke.
    Am Ende ballte sich alles zu einer einzigen Frage zusammen: » Warum?«
    » Weil ich nicht umziehen will.« Tränen liefen mir über die Wangen. » Ich würde alles dafür tun, meine einzigen Freunde zu behalten.«
    Danach war die Stimmung wesentlich angenehmer. Kit meinte, ich hätte so viele Fehler begangen, hätte so unverantwortlich und rücksichtslos gehandelt, dass er keinen Sinn darin sehe, mich zu bestrafen.
    » Was du getan hast, ist unglaublich, Tory. Du bist wirklich ein bemerkenswertes Mädchen.« Dann beugte er sich mir mit ernstem Gesicht entgegen. » Aber du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt. Und dafür gibt es keine
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