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VILM 02. Die Eingeborenen (German Edition)

VILM 02. Die Eingeborenen (German Edition)

Titel: VILM 02. Die Eingeborenen (German Edition)
Autoren: Karsten Kruschel
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sie in den Resten der terminierten Station und spielen Einkriegezeck mit den Wurbls der südlichen Hemisphäre?«
    »Kaum«, entgegnete Pak, »diese Brüder kannten das Risiko, und sie kannten den dafür zu zahlenden Preis. Ich glaube nicht, dass sie lange am Leben geblieben sind.«
    »Moment«, unterbrach Sdevan, »soll das heißen, ihr habt eure Leute von Casbah Masaki verrecken lassen? Per Fernsteuerung, sozusagen?«
    Paks Augen zuckten von einem Eingesicht zum anderen; alle hatten eine feindselige Haltung eingenommen. Paks Finger betasteten die elektronischen Installationen in seiner Handfläche, als könne er rettende Informationen aus ihnen herausmelken. »Ich verstehe Ihre Erregung nicht«, sagte er, »schließlich kannten die Brüder das Risiko und den Profit, den sie erreichen konnten.«
    »Geld«, sagte Will grimmig, »ist das Einzige, was einen Goldenen Bruder dazu bringt, seinen Arsch zu bewegen.«
    »Oder zu riskieren«, setzte Sdevan hinzu.
    Tonja sah den Goldenen Bruder aus großen Augen an, und sie war weniger entsetzt als noch vor ein paar Sekunden. Sie war eher interessiert, und sie fragte: »Soll das heißen, wenn wir Sie jetzt hier aussetzen und im Glibberkram umkommen lassen, stellt das eines der Risiken dar, die Ihnen finanziell vergütet werden?«
    »So ist es.« Pak-46-erg kontrollierte mit einem raschen Blick, dass keiner der Vilmer diesen Vorschlag ernsthaft in Erwägung zog; bei den Eingesichtern war er nicht sicher. Die schauten finster. Dennoch schätzte Pak seine Überlebenschancen gut ein, irgendwo um die achtzig Prozent. Als er die Logdateien gelesen hatte, war er auf dreißig Prozent heruntergegangen. Auch eine Art, dachte er, Fortschritte zu machen.
    »Für Geld«, sagte Will, »tun die Goldenen alles. Buchstäblich alles, wie wir gehört haben. Also sollten wir annehmen, dass die Software-Waffe, die den Absturz der Vilm van der Oosterbrijk zur Folge hatte, auch ein Versuch der Bruderschaft war, an Bares zu kommen.«
    »Richtig«, stimmte Pak zu. »Es gehört zu den unabdingbaren Grundlagen unserer Bruderschaft, dass all unsere Gedanken von dem Streben geleitet werden, eigenen Reichtum und den der Bruderschaft zu mehren.«
    »Hoffentlich«, knurrte Sdevan, »war es wenigstens ein Riesenhaufen Geld, den man euch geboten hat, um einen Weltenkreuzer vom Himmel zu holen.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagte Pak, offensichtlich verwirrt. Will, Tonja und Sdevan schauten einander ungläubig an. Pak setzte eilig hinzu: »Bis heute habe ich nichts von unserer Beteiligung am Desaster der Oosterbrijk gewusst. Wir in Vilm Village wussten nur, dass es eine geheime Station auf Vilm gegeben hatte. Welchem Zweck diese Station diente, wurde uns nicht mitgeteilt. Nicht offiziell. Natürlich hat man das eine oder andere über Casbah Masaki munkeln gehört. Wir sollten dafür sorgen, dass niemand jemals von der Existenz der Station erfährt. Dieser Auftrag hatte hohe Priorität. Es gab noch andere Prioritäten, aber diese war primär. Deswegen haben wir versucht, den Planeten mit selbsttätigen Spionagemaschinen abzusuchen und zu erforschen.«
    »Um die letzten Spuren eurer unglücklichen Station zu tilgen, wenn ihr sie gefunden habt«, sagte Tonja, und es war keine Frage, sondern eine Feststellung,
    »Das war die ursprüngliche Absicht, ja«, entgegnete Pak, »bald wurde uns klar, dass die Technologie dem Regenplaneten nicht gewachsen war. Die Fluggeräte gingen in Massen verloren. Sie stürzten ab, wurden von widrigen Winden in unbekannte Bereiche verschlagen oder vom Regen in den Boden gedrückt. Ein großer Teil verschwand, als hätten die Wolken die Technologie absorbiert und in den Regen umgewandelt, der unsere übrig gebliebenen Maschinen schneller in Schrott verwandelte, als es unsere Techniker für möglich gehalten hätten.« Pak musterte vorwurfsvoll die silbrigen Kontakte in seiner Hand. »Nichts funktionierte, wie es sollte und wie wir es gewohnt waren. Auch der Versuch, über unser Rechnernetz in die Datenbanken der Vilmer einzudringen, war zum Scheitern verurteilt. Also standen wir vor dem Problem, unseren Auftrag zu erfüllen, ohne unsere Technik zu benutzen. Deswegen verfielen wir darauf, die Vilmer zu belauschen.«
    »Und wir haben uns gewundert«, sagte Will, »was die Bruderschaft an uns so interessant findet. Dabei wolltet ihr nur mitbekommen, wenn wir eure verflixte Geheimstation entdecken. Und wir haben nichts dergleichen getan.«
    »Da bin ich mir nicht sicher«,
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