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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie
Autoren: Sheridan Winn
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sie in der Lage, sich ganz auf ihre magische Kraft der Luft zu konzentrieren.
    Während der nächsten Stunde lernte sie, ihre Magie so einzusetzen, dass das Fliegen sich vollkommen natürlich anzufühlen begann. Sie übte abzuheben und zu landen und auf der Stelle in der Luft zu schweben. Schließlich gelangte sie bis ganz hinauf in den Turm und schaffte es, dort oben schweben zu bleiben und auf die Felder hinauszuschauen, die Cantrip Towers umgaben.
    Sie drehte gerade eine letzte Runde hoch oben in der Kuppel, als sie hörte, wie ihre Mutter nach ihr rief. Sie muss auf der Suche nach mir sein, dachte Sky panisch. Verflixt, was soll ich nur tun? Mir bleibt nicht genug Zeit, herunterzukommen. Mum würde mich ganz bestimmt auf dem Weg nach unten sehen …
    Sie bemühte sich, mucksmäuschenstill zu sein, und lauschte auf die klappernden Schritte ihrer Mutter, die soeben die wackelige, schmale Treppe in den Turm hinaufstieg. Zehn Meter unter Sky öffnete sich die Tür. Mit angehaltenem Atem schwebte sie in der Luft, während ihre Mutter in die Mitte des Raumes schritt und sich umsah. Sie beobachtete, wie Mum mit den Achseln zuckte, sich wieder umdrehte und zur Tür hinausging. Sie hörte, wie sich ihre Schritte die Treppe hinunter entfernten und sie dann noch einmal Skys Namen rief, als sie den Dachbodenflur erreichte. Um Luft ringend schoss Sky zu Boden. In ihrer Hast prallte sie härter auf den Holzdielen auf, als sie vorgehabt hatte, und holte sich den dritten blauen Fleck an diesem Tag. Dann schlich sie so leise wie möglich die Treppe hinunter.

    Die Idee, nachts zu fliegen, kam Sky, während sie mit ihren Eltern zu Abend aß. Während ein Teil von ihr damit beschäftigt war, mit ihnen zu plaudern, träumte der andere davon, im Mondlicht über das Haus zu fliegen.
    »Woran denkst du gerade, Sky?«, fragte Dad mit einem Lächeln. »Du bist in Gedanken meilenweit weg. Was hast du heute gemacht, so ganz allein?«
    Sofort hörte Sky auf, über das Fliegen nachzugrübeln, und erzählte ihren Eltern vom traurigen Zustand des Camps.
    »Ich werde gleich morgen den Rasen mähen«, versprach Dad. »Wir können im Nu alles wieder schön herrichten.«
    Sky seufzte. »Danke, Dad, aber wir spielen ja gar nicht mehr zusammen dort. Es ist jetzt alles anders.«
    Ihr Vater nickte. »Ich weiß, Liebling – so ist das, wenn man größer wird. Du kannst nicht von Flame und Marina erwarten, dass sie dieselben Dinge machen wie früher.«
    »Ich bin mir sicher, Flora wird gern mit dir draußen übernachten«, sagte Mum. »Wir machen den Wohnwagen gleich morgen fertig.«
    Als ihre Mutter das sagte, dachte Sky erneut daran, wie es wäre, über Cantrip Towers zu fliegen. Es vom Wohnwagen aus zu tun wäre leichter, als sich dafür aus dem Haus schleichen zu müssen.
    Nach dem Abendessen gab sie ihren Eltern einen Gutenachtkuss und ging ins Bett. Während sie die breite Mahagonitreppe hochging, fasste Sky den Entschluss, noch in dieser Nacht zu fliegen – die letzte, bevor ihre Schwestern nach Hause zurückkehren würden. Ehe sie sich hinlegte, stellte sie ihren Wecker auf zwei Uhr und steckte ihn unter ihr Kissen, um den Alarm zu dämpfen. Ihre Mutter hatte Ohren wie ein Luchs, und obgleich die Eltern im ersten Stock des Hauses schliefen und Sky und ihre Schwestern im zweiten, gab es Zeiten, in denen Ottalie Cantrip jede Stecknadel zu hören schien, die im Haus zu Boden fiel.
    Um zwei Uhr ging der Alarm los. Schlaftrunken stellte Sky den Wecker aus. Dann setzte sie sich im Bett auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich daran erinnerte, wieso sie den Wecker gestellt hatte. Sie blickte zum Fenster. Mondlicht strömte durch die offenen Vorhänge herein. Gut, es ist eine helle Nacht, dachte sie.
    Sehr leise zog sie sich ihre Jeans und einen Pullover an, nahm ihre Turnschuhe in die Hand, öffnete die Tür und schlich den Flur entlang. An der Treppe angelangt, hielt sie den Atem an und lauschte. Als sie sicher war, dass niemand mehr im Haus unterwegs war, ging sie auf Zehenspitzen ins Erdgeschoss, wobei sie jedes Mal verharrte, wenn sie auf eine knarrende Treppenstufe trat. Es schien ewig zu dauern, bis sie unten ankam. Sie schlich über den Fliesenboden und öffnete die Küchentür so vorsichtig, wie sie konnte. Sie hielt kurz inne, um Archie in seinem Körbchen zu streicheln. »Bleib schön hier«, sagte sie zu ihm. Dann schloss sie die Tür auf, die in den Garten führte, und trat hinaus in die
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