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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie
Autoren: Sheridan Winn
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vor, höher zu steigen, völlig mühelos. Eine Weile geschah nichts. Sky öffnete die Augen und sah sich um. Archie sprang auf und lief auf sie zu.
    »Nein, Archie. Leg dich wieder hin«, sagte sie. Sie schloss erneut die Augen und versuchte, sich auf ihren Magischen Kreis zu konzentrieren, während sie sich zugleich vorstellte, aufwärts zu schweben. Plötzlich spürte sie, wie ihre Füße sich vom Boden lösten. »Huuuuch!«, kreischte sie, ruderte mit den Armen und verlor das Gleichgewicht. Eine Sekunde später plumpste sie aufs Gras. Das hat sich komisch angefühlt, dachte sie und klopfte den Schmutz von ihrer Jeans. »Na schön, zweiter Versuch!« Sie atmete langsam aus, schloss die Augen und breitete die Arme aus.
    Es brauchte ein paar tiefe Atemzüge, bis Sky ruhiger wurde und es ihr gelang, sich zu konzentrieren. »Osten, Süden, Westen, Norden«, sagte sie. »Die vier Himmelsrichtungen kreuzen sich an einem Punkt in meinem Inneren, der Quelle meiner magischen Kraft. Ich stelle mir vor, dass diese Kraft es mir gestattet, mich in die Luft zu erheben. Ich stelle mir vor, wie mein Körper meinem Geist folgt und sich vom Boden löst …«
    Dieses Mal war sie auf das Gefühl vorbereitet, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Als sie sich vorstellte, in die Höhe zu schweben, spürte sie eine Aufwärtsbewegung. Dann öffnete sie die Augen und sah nach unten. »Ich schwebe!«, rief sie aus. Woraufhin sie prompt aus dem Gleichgewicht geriet, wild mit den Armen zu rudern begann und mit einem Rums auf dem Rasen landete. »Autsch!«, murrte sie und rieb sich den Oberschenkel. Archie kam angesaust und fuhr ihr mit der Zunge durch das Gesicht. »Du dummer Hund«, sagte sie lachend.
    Kurz darauf war Sky wieder in der Luft. Dieses Mal schob sie alle störenden Gedanken beiseite und konzentrierte sich vollkommen auf ihr Vorhaben. Wuuusch! schoss sie in die Luft. Sie blickte nach unten – es ging ganz schön tief hinunter. In der Luft schwebend – leicht nach vorn gebeugt und die Arme ausgestreckt wie menschliche Flügel – fragte sie sich, ob sie sich zur Seite bewegen könnte. Wie sollte sie das anstellen? Vielleicht, wenn ich es mir vorstelle, überlegte sie. Im Geiste spürte sie, wie sie sich seitwärts bewegte. Und tatsächlich: Ihr Körper folgte ihrem Geist und sie begann, auf die Bäume zuzudriften. Archie machte einen Satz vor und bellte sie aufgeregt an. Jetzt nur nicht die Konzentration verlieren!, dachte Sky. Sie stellte sich vor, aufwärts zu steigen, und gewann wieder etwas an Höhe, aber Archie bellte weiter. Ich muss auf den Boden zurück, dachte Sky. Mit aller Macht stellte Sky sich vor, sanft ins Gras zu fallen. Und auch wenn ihre Landung nicht so sanft war, wie sie gehofft hatte, spürte sie kurz darauf wieder festen Boden unter sich. Noch ein blauer Fleck, dachte sie, während sie im Gras saß und sich das Knie rieb.
    »Archie, du nervst«, schimpfte sie. »Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du so einen Aufstand machst, und Mum wird jeden Moment herkommen, um nachzusehen, was hier los ist.«
    Sky stand auf und trank ein paar Schlucke aus ihrer Wasserflasche. Wo kann ich nur üben?, grübelte sie. Ich muss weit weg von Archie sein und niemand darf mich sehen. Ich könnte ihn ins Haus bringen, aber dann würde Mum mich fragen, wieso ich ihn drinnen einsperre. Im Wald kann ich auch nicht üben. Mum würde mich dort zwar nicht sehen, aber die Bäume wären im Weg, und dann ist da immer noch das Problem mit Archie. Wie wäre es mit einem der Türme? Das ist eine gute Idee! Archie darf nicht mit nach oben.
    Wenig später hatte Sky sich überzeugt, dass ihre Mutter immer noch Klavierunterricht gab, und rannte hinauf auf den Speicher im dritten Stock des Hauses. An beiden Enden des Dachbodenflures befand sich eine alte Holztür, hinter der eine wackelige Holztreppe in jeweils einen der beiden Türme führte. Cantrip Towers’ Türme erhoben sich hoch über das Haus. Sky freute sich schon jetzt auf die phantastische Aussicht, die sie von dort oben haben würde.
    Ganz schön hoch, dachte sie, den Kopf in den Nacken gelegt, um zur Turmkuppel hochzublicken. Und ein verflixt tiefer Fall … Aber wie immer brachte Skys Neugierde sie dazu, ihre Angst zu vergessen, und kurz darauf schwebte sie mit weit ausgebreiteten Armen in der Mitte des Westturms. Es fühlt sich wundervoll an, dachte sie und kicherte in sich hinein. Fliegen macht mich glücklich. Ich fühle mich so frei! Ohne Ablenkung durch Archie war
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