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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall
Autoren: Rita Mae Brown
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Eidechse interessiert.
    Harry setzte sich wieder. »Ich bin froh, wenn Fair nach Hause kommt. Er hat oft gute Ideen. Ich hab ihn angerufen, nachdem ich Herb und Susan abgesetzt hatte. Wisst ihr, er ist einfach der liebste Mann auf Erden. Er sagt, er will sich den Tag frei nehmen, seine Besuche von einem anderen Tierarzt besorgen lassen und nach Hause kommen, wenn ich mit den Nerven fertig bin. Bin ich eigentlich nicht. Sicher, es war grauenhaft. Einfach grauenhaft. Schädelsplitter und Gehirnmasse, und gar nicht so viel Blut.« Sie sah ihre drei Freundinnen eindringlich an und sagte laut: »Wisst ihr, dass das Gehirn irgendwie bläulich ist?«
    »Wissen wir«, erklärten die drei übereinstimmend.
    »Und noch was: Warum ein Montierhebel? Hm, eine Schusswaffe wäre weithin gehört worden, aber ein Messer hätte es auch getan. Man muss allerdings nahe an jemanden herankommen, um ihn zu erstechen. Walt könnte sich geduckt haben. Hat er vielleicht. Aber ein Montierhebel? Muss ein tiefer Hass gewesen sein.«
    »Sie ist nicht mehr aufzuhalten« , stellte Tucker resigniert fest.
    »Der Mörder muss ein Mann gewesen sein, da es so dermaßen brutal war. Man braucht viel Kraft, um jemandem das Gehirn zu zertrümmern. Andererseits, ich würde das auch schaffen. BoomBoom ist ebenfalls kräftig genug dafür. Versteht ihr, was ich meine? Ehrlich, diese Sache beunruhigt mich sehr.«
    »Wissen wir«, erklärten die drei abermals einstimmig.
    Mrs. Murphy setzte sich neben Harry auf den Baumstamm, und Harry kraulte der Katze die Ohren. »Ich denke, ich kenne die Menschen. Dann frag ich mich allerdings …«
    »Fang bei dir an«, meinte Pewter frech.

    6
    S eit der Zeitumstellung ist es von Tag zu Tag länger hell.« Harry wusch Knackerbsen im Spülbecken und warf die sauberen in einen Topf.
    »Ich hab’s gern hell, wenn ich von der Arbeit komme, und ich steh nicht gern im Dunkeln auf.« Cooper schnitt auf dem Küchenbrett Speck in schmale Streifen.
    Pewter schmiegte sich an Coops Bein.
    »Du kriegst nichts ab« , prophezeite Tucker.
    »Das sagst du doch bloß, damit ich unachtsam werde. Wenn ihr was runterfällt, schnappst du’s dir.«
    Tucker blinzelte. » Wer zuerst kommt, mahlt zuerst .«
    Mrs. Murphy hielt sich da raus. Sie lag auf der Seite, hob und senkte bedächtig den Schwanz. Ihre zwei Gefährtinnen kabbelten sich schon den ganzen Tag, was Murphy nervte.
    Harry öffnete die Backofentür. »Muss fertig sein, wenn er nach Hause kommt. Die Abfohlsaison ist jetzt vorbei, da können wir wieder regelmäßig essen. Fair arbeitet so hart.«
    »Wohl wahr.« Coop schätzte – vielleicht sogar mehr als Harry – Fairs erfreuliche Eigenschaften, weil sie mit den weniger erfreulichen nichts zu schaffen hatte.
    »Bleib doch zum Essen.« Harry hob eine Hand. »Du hattest einen langen Tag, du hilfst mir mit den Knackerbsen, also sag ja.«
    »Ich muss meinen Garten jäten.«
    »Dabei helf ich dir morgen. Anders als die meisten Leute jäte ich ausgesprochen gern.« Harry hielt inne, während sie das Brathuhn mit Butter bestrich, dann schloss sie die Backofentür. »Wann erwartest du Rick zurück?«
    »Er kommt morgen wieder zur Arbeit. Ich bin froh, wenn er wieder da ist. Die Spurensicherung, der Fotograf, alle haben ihren üblichen Job gemacht, aber irgendwas an diesem Mord ist eigenartig. Wenn man an einen Tatort kommt, liegt meistens ziemlich klar auf der Hand, was passiert ist.«
    »So zeigen sie es aber nicht in den Fernsehshows«, bemerkte Harry sarkastisch.
    »Wär ja kaum eine Show, wenn es so gezeigt würde, oder?« Coop war mit dem Speck fertig und gab ihn zu den Knackerbsen in den Topf. »Was jetzt?«
    »Du kannst den Salat putzen. Ich mach einen einfachen Kopfsalat. Ich muss meinen Mann dazu bringen, dass er mehr Grünzeug isst.«
    Pewter verzog das Gesicht. »Kaninchenfutter.«
    »Ja, müsste ich auch«, sagte Coop.
    »Sag, was ist anders an diesem Mord?«
    »Also, wenn man eine Weile bei der Polizei ist, wird einem klar, dass die meisten Morde, mit denen man es zu tun kriegt, nicht geplant waren. Einige schon, aber die meisten sind die Folge von eskalierenden Streitigkeiten, vielleicht von häuslicher Gewalt, die außer Kontrolle geraten ist, oder weil die Ehefrau beschlossen hat, sich zu wehren. Es ist eindeutig. Ich sag dir, was mir an diesem Mord schwer zu schaffen macht. Alle Männer von diesem Reparaturbetrieb fahren Dragsterrennen. Walt dagegen hat alte Autos auf Vordermann gebracht. Aber anscheinend sind alle gut
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