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Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Titel: Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)
Autoren: Tommy Krappweis , Heinz J. Bründl
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Braunschweig und Umgebung irgendwie ungewöhnlich und darum Ziel von Spott und Hohn sein mochte, war ihr diese Rückzugsmöglichkeit nun auch ein für alle Mal genommen.
    Der Blödi aus dem Westernsaloon hatte ihren Namen als Beispiel für einen doofen Namen verwendet, ohne ihren Namen zu kennen. Denn sie war sich natürlich vollkommen sicher, dass sie ihn mir nicht genannt hatte – nannte sie ihn doch so gut wie nie, eben weil sie ihn so beschissen fand.

    Nun ist ja »Kratochwil« gar nicht so arg albern, ich weiß auch gar nicht genau, wie ich überhaupt draufkam. Im hintersten Eck meines Hirns befindet sich eine milchige Wolke, in der ganz entfernt die schemenhafte Erinnerung an irgendeine Satirezeitschrift im Stil von MAD, dem damaligen »Kaputt« oder »Titanic« schwebt und sich langsam um sich selbst dreht. Eine Art Preisausschreiben oder Bestenliste mit blöden deutschen Nachnamen hovert vor meinem geistigen Auge, und ich glaube mich zu entsinnen, dass ich da auf einer Zugreise oder in der S-Bahn den Namen »Kratochwil« aufgeschnappt und mir offensichtlich gemerkt hatte. Tja, und nun war er als das erste Beispiel für »saudummer Name« aus meinem Hirn und von dort direkt in Nicoles Ohren gehechtet und hatte somit all meine Chancen unwiederbringlich zerstört, eventuell doch noch näher an sie heranzukommen als die vier Meter, die sie nun von mir entfernt stand.

    Gut, dass Nicole damals noch nicht ihre spätere wahnwitzig erfolgreiche Bodybuilding-Karriere gestartet hatte, denn vermutlich hätte sie mir dann einfach die Nase eingeschlagen. Heute ist Nicole ganz und gar nicht mehr schüchtern, dafür glücklich verlobt und demnächst noch glücklicher verheiratet, die Bodybuilding-Karriere ist lange beendet, und man muss somit auch keine Angst mehr vor ihr haben.

    Bis heute ist das der größte und seltsamste Zufall, der mir jemals zugestoßen ist, und als wir uns vor etwa zwei Jahren auf Facebook wieder begegneten, war das Erste, an das wir uns erinnerten, dieser denkwürdige Abend, an dem ich aus Milliarden von theoretischen Namensnennungsmöglichkeiten ausgerechnet den ihren erraten hatte.

    Was soll jetzt noch kommen …

    … dachte ich und hatte ja keine Ahnung. Denn dann kam die Sache mit dem Fernsehen, und das ist eine andere Geschichte.

    Tommy Krappweis
    März 2013

Bildteil

Heinz Bründl und ich erinnern uns an die Zeit vor etwa 1000 Jahren …

… und manchmal differieren die Erinnerungen doch ein wenig.

Mein (links) erster Besuch in No Name City anlässlich des Geburtstages meines Bruders Nico (rechts). Die Rauchschwaden sind Wattefetzen, die ich beim Entwickeln des Bildes auf das Fotopapier legte. Heute gibt’s dafür ’ne App.

Heinz (ganz rechts): »Und da drüben bau ich irgendwann eine Stadt hin …«

Der originale Bauplan, gezeichnet vom Heinz persönlich auf voll professionellem Papier.

Dank dem tollen Plan vom Heinz blieben auch kaum Fragen offen.

Der fertige Saloon. Davor ein paar fertige Gestalten.

Die Währung in No Name City, fälschungssicher dank Abbildern von Buffalo Child und Geier.

Schnappschüsse eines Gastes während einer Schlägerei. Man erkennt Willi mit gezogener Waffe, der gerade die zwei Schuss Alarm abgefeuert hat. Während Volker den Störenfried am Kragen packt, kommt hinten bereits Mad Dog angelaufen und freut sich schon. Auf dem zweiten Bild macht er seinem Namen alle Ehre.

Ein von Heinz Bründls Firma Winona ausgestatteter General Store. Zum Niederknien.

Long John, Cyrus und ich kommen in die Stadt, um mal wieder die Bank auszurauben.

Sheriff Willie Roy Bean und Hilfssheriff Rattlesnake Joe ahnen schon, dass es bald wieder rundgeht. Im Hintergrund stehen Pfarrer und Totengräber bereit. Praktisch.

Willie Roy Bean in seiner Eigenschaft als Friedensrichter während eines Eilverfahrens.

Ich, fliegend. Zweimal pro Tag, immer außer montags, monatelang …

Cyrus, fallend. Ebenso oft wie ich, nur tiefer. Man beachte die verblüffende Fotomontage.

Peter Bento wie immer in perfekter Pose.

Cyrus als Buffalo Bill und ich als bärtige Annie Oakley.

Heinz Bründl bei seiner Messerwerfernummer. Der Fotograf hat überlebt.

Der unverwüstliche, hoch professionelle Juan Tabasco.

Mein Bruder Nico, ich und Cyrus auf der Mainstreet.

Ich in der Rolle als Anwalt Rufus T. Firefly, kurz bevor ich mit meinem Mandanten eingesperrt werde.

Im Fotostudio von No Name City.

Mehmet erzählt von »Aslan Dschinottrii«, während Nello und ich rätseln.

Buffalo Child
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