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Viel Spaß, Schwarze Sieben

Titel: Viel Spaß, Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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Agnes Bescheid sagen, daß sie sich um Sie kümmert, Ihnen die Wohnung saubermacht und die Wäsche wäscht. Nun überlegen Sie nur nicht lange. Gehen Sie, je eher, desto besser.«
    Der alte Mann schwieg völlig verwirrt. Das alles kam zu plötzlich. Dann aber gab der Gedanke an die Pferdediebe den Ausschlag, und er sagte mit bebender Stimme zu Peter: »Gut, ich komme mit euch. Vielleicht kann ich mich bei eurem Vater nützlich machen. Auf einem Hof gibt es ja immer zu tun. Und für den Bauern hier mag ich nicht mehr arbeiten. Er hat kein Herz für Tiere. Nein, nein, wer so ein altes, treues Pferd erschießen will, nur, weil es auf dem Feld nichts mehr taugt, hat kein Herz.« Er schwieg einen Augenblick, in tiefes Nachdenken versunken, und fuhr dann leise fort: »Ich weiß wohl, daß Braunchen eigentlich ihm gehört, und doch ist es mein Braunchen. Jahrelang haben wir zusammen gearbeitet, Freud und Leid miteinander geteilt, ich habe es gefüttert und gepflegt, der Bauer hat sich nie um es gekümmert. Was meint ihr, ist es nicht mein Braunchen?«
    Die Kinder nickten. Ja, wenn man es so betrachtete! Aber der Bauer würde es nicht so betrachten, niemals!
    »Wir kaufen Braunchen für Sie«, sagte Peter nach einigen Überlegungen in die Stille hinein. »Janet und ich kaufen es!« Janet starrte ihn fassungslos an. Wie konnte er nur einen solchen Vorschlag machen, ehe sie das viele Geld zusammengespart hatten! Doch sie wagte nicht, dem Bruder in Gegenwart des alten Mannes zu widersprechen.
    »Ihr seid gute Kinder«, hörte sie Tolly nun sagen, »ja, das seid ihr. Aber ein Pferd ist teuer. Da wird euer Taschengeld wohl nicht ausreichen.«
    »Mehr als zweihundert Mark kostet es doch sicher nicht?« fragte Peter in ängstlicher Spannung. »Wir haben nämlich jeder etwas über hundert Mark gespart.«
    Janet atmete erleichtert auf. An ihre Ersparnisse hatte sie ja überhaupt nicht gedacht. Und nun erkundigte auch sie sich schnell: »Das reicht bestimmt, nicht wahr?«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Das Doppelte wird er verlangen, der Bauer, wenn nicht mehr!«
    Das Doppelte! Die Kinder schwiegen bedrückt, und Peter wünschte nichts sehnlicher, als erwachsen zu sein und wie der Vater Geld von der Bank abheben zu können, wenn er es brauchte. Dann wäre alles gut! Dann würde er Braunchen auf der Stelle kaufen!
    Janet war die erste, die sich faßte und den traurig vor sich hin starrenden Tolly zu trösten versuchte. »Ach, die Hauptsache ist ja erst einmal, daß Braunchen sicher untergebracht ist und Dr. Whistler es bald wieder gesund macht!«
    Diese Worte bewirkten jedoch gerade das Gegenteil. Der alte Mann zuckte zusammen, fragte erschrocken: »Dr. Whistler?« und setzte langsam hinzu: »Wißt ihr, was der Bauer sagt? Daß der Doktor mich ins Gefängnis stecken wird, wenn ich seine Rechnung nicht bezahle.«
    Die Kinder waren glücklich, daß sie Tolly wenigstens in dieser Hinsicht beruhigen und ihm berichten konnten, was sie alles unternehmen würden, um ihn von dieser Sorge zu befreien.
    »Bob hat schon Arbeit bekommen!« schloß Janet mit glänzenden Augen.
    Tolly sah ungläubig lächelnd von einem zum anderen und sagte endlich noch einmal: »Ihr seid gute Kinder, wahrhaftig, das seid ihr!«

Braunchen soll es nie bereuen
    Noch am selben Nachmittag erschien Tolly mit Braunchen und Cocky, von Janet und Peter schon ungeduldig erwartet, auf dem Hof, und die Kinder zeigten ihm zunächst Braunchens neues Zuhause. Der warme Duft der Pferde, die den Stall mit ihm teilten, schien dem Neuankömmling sehr zu behagen, denn er wieherte einige Male hell und freudig.
    Der alte Mann nickte zufrieden, während er ihm den Hals klopfte. »Eine feine Unterkunft haben wir da, was? Und wenn wir bei dir schlafen, Cocky und ich, wirst du auch kein Heimweh bekommen, wie?«
    Eine Weile später kam der Vater der Kinder und begrüßte seinen Gast auf das herzlichste. »Und das ist also das Pferd, das, wie ich höre, erschossen werden soll, weil es durch einen Unfall arbeitsunfähig geworden ist?« fragte er freundlich mit einem prüfenden Blick auf Braunchens Hinterbeine.
    »Der Tierarzt sagt, es wird wieder gesund«, beeilte Tolly sich zu versichern, »es wird nur ein paar Monate dauern, sagt er, aber so lange will der Bauer nicht warten. Er sagt, es täte ihm leid um das Futter.«
    »Ich weiß«, war die nachdenkliche Antwort, »die Kinder haben mir schon davon erzählt. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde mein möglichstes tun, um die
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