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Viel Spaß, Schwarze Sieben

Titel: Viel Spaß, Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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Womit?«
    »Braunchen zu verkaufen.«
    »Das lassen Sie nur meine Sorge sein.«
    Diese in so bestimmtem Ton gegebene Antwort war ohne Zweifel dazu angetan, ängstliche Gemüter zu beruhigen, der alte Tolly aber schien doch noch etwas auf dem Herzen zu haben.
    »Sie werden doch dem Bauern nicht erzählen, was der Tierarzt gesagt hat? Daß Braunchen in einem halben Jahr wieder gesund sein wird und wieder auf dem Feld arbeiten kann?«
    Der Vater schüttelte lächelnd den Kopf. »Selbstverständlich nicht, obwohl ich beinahe annehmen möchte, daß das an der Einstellung des Bauern nichts ändern würde. Erstens sind ihm sechs Monate Wartezeit sicher auch noch zuviel, und zweitens wird er den Worten des Arztes ohnehin keinen Glauben schenken. Aber seien Sie ohne Sorge, ich verrate trotzdem nichts.«
    Der Alte atmete erleichtert auf. Ein guter Mann war der Vater dieser Kinder. Wahrhaftig, keinem anderen hätte er sein Braunchen mehr gegönnt als ihm, da er es selber ja nicht kaufen konnte, wovon er wohl manches Mal geträumt hatte. Dieser Traum aber konnte ja niemals in Erfüllung gehen!
    Niemals? Es war schon in Erfüllung gegangen, gerade in diesem Augenblick! Denn jetzt nickte der gütige Mann ihm freundlich zu und sagte: »Und nun will ich Ihnen folgenden Vorschlag machen: Da Sie es sind, der das größte Anrecht auf dieses Tier hat, will ich es, sobald ich es gekauft habe, gerne an Sie abtreten, wenn Sie damit einverstanden sind, daß ich Ihnen den Kaufpreis in kleinen monatlichen Raten von Ihrem Lohn abziehe.«
    »Ob ich einverstanden bin?« sagte der alte Mann mit vor Erregung bebender Stimme. »Oh, das ist das Schönste, was ich mir vorstellen kann! Ich kann es noch gar nicht glauben, noch gar nicht fassen. Nein, nein, das kann ich nicht. Und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin!«
    Doch davon wollte der Vater nichts hören. Er machte nur eine abwehrende Handbewegung, während Peter rief: »Im Grund gehört Braunchen ja doch nur zu Ihnen. Sie haben ja selber gesagt, daß Sie jahrelange Freunde sind.«
    »So ist es«, nickte Tolly und fügte ernsthaft hinzu: »Wenn es aber erst ganz mein ist, soll es euch mit gehören, dir und deiner Schwester.«
    »Dann müßten wir aber auch etwas bezahlen«, entgegnete Peter verschmitzt. »Wir können ja die Hälfte mit den kranken Beinen nehmen, dann bleibt der bessere Teil für Sie!«
    Alle lachten, und Janet kicherte: »Er verkauft natürlich nicht das kleinste Stückchen von seinem Braunchen. Da geht es ihm bestimmt genauso wie uns mit unserem Lump. Würden wir etwa auch nur eine einzige Locke von seinem Ohrbehang weggeben?«
    »Niemals!« versicherte Peter entschieden, beugte sich zu seinem Liebling hinunter, strich ihm zärtlich über das weiche Fell und murmelte: »Eine Locke von deinem Ohrbehang! Hast du so etwas schon gehört!«
    Der Vater lachte und sagte mit einem Blick auf die Uhr: »Ich glaube, es ist Zeit zum Abendessen.«
    Doch in diesem Augenblick ratterte ein Wagen über das Pflaster, eine scharfe Stimme rief: »Brrr!« und der alte Tolly sagte entsetzt: »Der Bauer!«
    »Du erlaubst doch nicht, daß er Braunchen mitnimmt?« fragte Janet angstvoll.
    »Natürlich nicht«, sagte der Vater beruhigend. »Aber tut mir einen Gefallen und verschwindet. Kinder können wir bei unserer Unterredung nicht gebrauchen.«
    Diese Anordnung wurde ohne Widerrede befolgt, und schon während die beiden davonjagten, hörten sie den Bauern brüllen: »Was fällt dir ein, mein Pferd zu stehlen?«
    »Wollten Sie es nicht erschießen?« brüllte Tolly zurück.
    »Dann hätten Sie sowieso keinen Nutzen mehr von ihm gehabt!«
    »Von dem Vieh habe ich weder tot noch lebendig Nutzen. Aber darum geht's ja gar nicht. Es geht darum, daß es mir gehört und sonst niemandem und daß ich es mir nicht von jedem hergelaufenen Gauner wegnehmen lasse.«
    »Mir scheint, Sie vergreifen sich im Ton«, hörten die Kinder jetzt die Stimme ihres Vaters. »Bei dem hergelaufenen Gauner handelt es sich schließlich um einen Menschen, der jahrelang für Sie gearbeitet hat. Im übrigen aber, warum wollen Sie das Pferd nicht verkaufen, da es, wie Sie selber sagen, ohne Nutzen für Sie ist, eine Ansicht, die auch der Polizeitierarzt, der vor kurzem hier war, mit Ihnen teilt.«
    »Der Polizeitierarzt? Wozu sollte der denn gut sein?«
    »Um festzustellen, ob Braunchen noch arbeitsfähig ist«, sagte der alte Tolly. »Der Herr hier möchte Braunchen gern kaufen.«
    »Gern kaufen«, äffte der
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