Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley
Autoren: David M Pierce
Vom Netzwerk:
Jahren. Und vorher schon mal vier Jahre. Im Osten. In Illinois.«
    »Aha«, sagte Mr. Lowenstein und nickte.«Und kennen Sie irgendeinen Amtswalter, der für Sie bürgen könnte?«
    »Den Filialleiter meiner Bank«, sagte ich. »Er könnte sich dafür verbürgen, daß ich meine Rechnungen bezahle. Dann habe ich noch einen Bruder, der ist Lieutenant bei der Polizei von L.A. Der könnte sich auch für irgendwas verbürgen; ich weiß nur nicht, wofür. Bei Brüdern weiß man nie.«
    Mr. Lowenstein sah mich an. Ich sah ihn an. Dann sah er den Computer an.
    »Sowas ist bei Ihrer Arbeit sicher eine große Hilfe«, sagte er.
    »Bei Ihrer auch«, sagte ich. »Mein Bruder empfindet die Dinger ebenfalls als sehr segensreich. Sie sind schwer im Kommen.«
    »Hmmm«, sagte Mr. Lowenstein. Er seufzte und drückte seine Zigarette in meinem einen Aschenbecher aus, welcher die Form eines Konzertflügels hatte und nicht zu Unrecht aus Del’s Piano Bar in der Independence Avenue stammte, wo ich eine gelegentliche Mußestunde zu verbringen pflegte.
    »Gut, gut«, sagte er und kam zu einem Entschluß. »Es geht um Folgendes, Sir. Wir haben leider zur Zeit viel Ärger an meiner Schule, für den wir offensichtlich nicht im mindesten gerüstet sind. Der Gebrauch von Drogen ist inzwischen so weitverbreitet, daß die Schüler sie bereits fast völlig ungeniert nehmen. Ich weiß, daß einige der älteren Jungen sie auf dem Schulgelände verkaufen. Und einer der Jüngeren aus einer meiner Klassen wurde letzte Woche erstochen, auf dem Parkplatz.«
    »Meine Güte«, sagte ich, da irgendwas zu sagen war.
    »Meine Güte ist das richtige Wort«, sagte er. »Mr. Daniel, es ist mir egal, was diese degenerierten Spatzenhirne treiben, wenn sie sich außerhalb des Schulgeländes aufhalten, obwohl es mir, glaube ich, doch nicht egal ist —, sie können sich Batteriesäure direkt in ihre weichen heranwachsenden Gehirnzellen schießen, wenn ihnen danach ist, und einige tun das wahrscheinlich bereits, aber ich empfinde es als einen Affront, wenn sie es beinahe direkt vor meinen sehenden Augen tun, verstehen Sie mich? Wenn sie vom Mittagessen zurückkommen, zugekokst bis an die Kiemen, oder wie heutzutage der korrekte Ausdruck lautet, oder wenn sie aus der Turnhalle zurückkommen und aussehen wie Untote oder sich angesichts eines meiner milden Scherze überhaupt nicht mehr einkriegen können. Und es wäre mir sehr lieb, wenn man damit Schluß machen könnte, bevor es noch schlimmer wird, verstehen Sie mich?«
    Ich sagte, ich verstünde ihn.
    »Entschuldigen Sie, daß ich mich so ereifere«, sagte er und steckte sich eine neue Zigarette an. »Aber ich ereifere mich nun mal, und ich ereifere mich jeden Tag heftiger.«
    Ich sagte, das verstünde ich ebenfalls. Er bedachte mich mit einem schwachen Lächeln und sah dann auf die Uhr.
    »Chemie um zwei«, sagte er. »Dabei macht es mir Spaß, diese Schwachköpfe zu unterrichten. Merkwürdig.«
    »Unglaublich.«
    »Also, was halten Sie von dem Ganzen, Mr. Daniel? Schon eine Idee?«
    »Ich glaube, wir sprechen wieder miteinander, wenn wir mehr Zeit haben«, sagte ich. »Dann könnte ich mich ein bißchen umsehen, und dann könnten wir noch mal miteinander sprechen.«
    »Heute nach der Schule?«
    Das, sagte ich, könnte ich nicht schaffen.
    »Dann morgen in der Schule?«
    Ich sagte, ich würde da sein.
    »Schön.« Er stand auf, um zu gehen. Ich stand auch auf.
    »Äh, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber es wäre wohl das Beste, wenn Sie etwas, wie soll ich sagen, unscheinbar aussähen.«
    »Ich werd’s versuchen«, sagte ich. Ich brachte ihn an die Tür; wieder lächelte er kurz, und dann ging er. Ich lächelte kurz seinen Rücken an und setzte mich wieder hin. Netter Kerl, für einen Lehrer.
    Ich leerte den Aschenbecher mit seinen Kippen in den Papierkorb, knipste den Computer an, legte eine frische Diskette ein, kodierte sie und gab »St. Stephen’s, 14. Mai 1984« ein. Dann tippte ich Mr. Lowensteins Namen, schlug die Telefonnummer der Schule nach und gab sie ein, und dann, als mir gar nichts mehr einfiel, wechselte ich wieder die Disketten und metzelte ein paar weitere Bauern dahin, eine Beschäftigung, die ich wärmstens empfehlen kann.
    Ein paar Minuten später ging draußen Mrs. Morales’ hübsche Tochter vorbei und winkte mir zu. Ich winkte ohne große Umstände zurück, eine Beschäftigung, die ich ebenfalls wärmstens empfehlen kann.
    Um fünf Minuten nach vier überprüfte ich meine Termine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher