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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley
Autoren: David M Pierce
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Leben«, sagte ich. Er fing mit einer Serie schmerzhaft aussehender Kniebeugen an.
    »Ich bin jetzt jeden Abend mannschaftsweise ausgebucht. Ich kann mir fast auf den Dollar genau ausrechnen, wieviel ich einnehmen müßte. Mir fehlen jedesmal vierzig bis fünfzig Dollar.«
    »Wieviele Mädchen arbeiten hier?«
    »Nachts drei«, sagte er. »Eigentlich sollen sie rotieren, damit immer zwei dran sind, aber du kennst ja die Mädels.«
    »Leider nicht«, sagte ich. »Arbeiten sie auch tagsüber hier?«
    Er schüttelte den Kopf. »Zu wenig los.«
    »Wie werden sie bezahlt?«
    »Bar Kralle«, sagte er unschuldig. »Vereinfacht die Buchführung.« Genau. Das vereinfachte die Buchführung, besonders fürs Finanzamt.
    »Jeden Freitag«, fügte er hinzu und begann, sich im Rahmen einer Serie von stehend ausgeführten Liegestützen von der Wand abzustoßen. Schon das Zusehen tat weh.
    »Wieviel?«
    »Zu viel«, sagte er. »Vier Dollar fünfundzwanzig die Stunde, hundertdreiundfünfzig die Woche, Gelegenheitsarbeit, ohne Arbeitgeberanteil.«
    »Sklaventreiber«, sagte ich. »Naja, fünfzig Dollar mehr pro Woche werden nun nicht ihren Lebensstil verändern; ich meine, es wird doch nicht plötzlich eine mit Zobeln und im Maserati zur Arbeit kommen.«
    »Also?«
    »Also wird wahrscheinlich ein wenig externe Arbeit erforderlich sein, sowie ein bißchen Glück und eine Unmenge professionellen Könnens, und da all dies nicht in unserem Vertrag steht, wird außerdem noch ein wenig Taschengeld von dir erforderlich sein.«
    »Und sonst gibt’s nichts Neues?« Er nahm eine zerschrammte Bowlingkugel aus ihrem klobrillenförmigen Ständer auf einem Regal voller Trophäen und hob sie, Bi- und Trizeps spielen lassend, mehrmals in die Höhe. »Mit diesem Teil habe ich zu meiner Zeit nicht schlecht verdient«, prahlte er. »Wieviel ist ein wenig?«
    Ich sagte ihm, es könne einen halben Tag dauern, vielleicht sogar einen ganzen. Er sagte, dann mach’s. Ich sagte, schick mir die Anstellungsverträge der Mädchen bzw. Kopien derselben. Außerdem, wenn er sowas hatte.
    »Betrachte es als stattgehabt, Amigo«, sagte er und schwang die Kugel über seinem Kopf. »Hab ich dir schon mal erzählt, wie ich in Dearborn mit zweihundertneunundneunzig im letzten Spiel gewonnen habe?«
    »Ja«, sagte ich und ging. Schon wieder ein netter Mensch. Zwei an einem Tag; rekordverdächtig für das San Fernando Valley.
    Als ich wieder im Auto saß, sah ich auf die Uhr— 17:15h_
    stellte das Radio an und machte mich auf den Weg in den Stoßverkehr, um mich für heute meiner letzten Aufgabe zu entledigen, Lucy Seburn, Mrs., aber nicht mehr lange.
    »Down in west Texas, the town of El Paso...« sang das Radio.
    »...da hab ich mir ganz gepflegt was geholt«, sang ich.

Drittes Kapitel

    Mrs. Lucy Seburn wohnte etwa zwanzig Autominuten östlich in einer von Burbanks nobleren Straßen, in einem der nobleren Häuser der Straße, Kieseinfahrt, alles. Es hatte sogar einen Namen — Mariposa, oder Schmetterling. Ich kam mir eher wie eine Motte vor und parkte um die Ecke in der Rivera Street, vom Haus aus nicht zu sehen und mit der Nase in die Richtung, aus der ich gekommen war, weil ich inzwischen Mrs. Seburns Routine zu kennen glaubte, war es doch an den letzten sechs Donnerstagnachmittagen genauso gewesen.
    Um 17:45 h tauchte sie aus ihrem Kokon auf, setzte sich in ihren neuen schwarzen Toyota und fuhr zur Rivera Street, wo sie nach links abbog; in der Laurel Street bog sie nach rechts auf den Acacia Boulevard ein, fädelte sich auf den Ventura Boulevard ein, verließ ihn in Höhe La Cienega Boulevard wieder und schaffte es schließlich, vorsichtig und rücksichtsvoll fahrend, bis zu einem Fitneß-Center weit draußen auf dem Ventura Boulevard, in welches sie sich mit federnden Schritten begab.
    Ich notierte mir ihre Route und die jeweiligen Uhrzeiten, wie üblich, parkte vor Moe’s Hotdog-Bude gegenüber, wie üblich, aß drei Hotdogs, nur mit Senf und Relish, doppelte Portion Pommes und ein Root Beer, wie üblich, und lauschte eine Stunde lang der Country-Musik im Radio, wie üblich.
    Als Mrs. Seburn herauskam, sah sie erfrischt aus, ich notierte die Zeit und folgte ihr dann nach Hause. Würden Sie glauben, daß ich für diesen Kinderkram tatsächlich Geld gezahlt kriegte? Jeden Freitag schickte ich per Boten eine getippte Mitteilung über die Trimm-Dich-Übung der Dame an ihren Gatten unter seiner Geschäftsadresse in Century City. Jeden Montag schickte er mir per
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