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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch
Autoren: Diana Hamilton
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1. KAPITEL
    "Was brauchst du so lange?" Ein glutvolles Versprechen lag in Jeds Augen, während er sie unter halb geschlossenen Lidern sinnlich betrachtete. "Komm wieder ins Bett, Mrs. Nolan. Und zieh dieses Ding aus. Ohne alles gefällst du nur besser."
    Elena konnte ihn nicht ansehen. Ihr war übel. Es ist der Schock, sagte sie sich, oder Einbildung. Sie schob die Hände in die Taschen ihres seidenen Morgenmantels, damit er nicht sah, wie sehr sie zitterte.
    Allein bei Jeds Anblick wurden ihr die Knie weich. Er war ihre Liebe, ihr Leben, ihr Alles. Bei ihm fühlte sie sich geliebt, sicher und geborgen.
    Unter dem dünnen Laken zeichnete sich sein schlanker, muskulöser Körper ab. Ein Meter fünfundachtzig pure Sinnlichkeit, die Elena immer wieder aufs Neue in ihren Bann zog. Für einen
    sechsunddreißigjährigen Geschäftsmann - Dan hatte ihn einmal spöttisch als Ladenbesitzer bezeichnet -
    besaß er einen
    außergewöhnlich athletischen Körper. Sein Gesicht war fast klassisch perfekt, bis auf das energische Kinn und die Nase, die er sich beim Rugbyspielen gebrochen hatte.
    Die Erinnerung an Dan ließ sie zusammenzucken. Wie hatte sie nur so leichtsinnig sein können? Damals glaubte sie zu wissen, was sie tat.
    Dabei hatte sie gar nichts gewusst und es auf ihre übliche sture Art gemacht und alles gewollt. Alles.
    Diese Neuigkeit würde das Glück ihrer jungen Ehe zerstören. Wie sollte sie es Jed nur beibringen? Sie konnte es nicht. Zumindest jetzt noch nicht, da sie es selbst erst seit zehn Minuten wusste.
    Elena seufzte unglücklich, schlüpfte aus dem Morgenmantel und ließ sich neben Jed aufs Bett fallen. Sie umarmte ihn stürmisch und flüsterte fast verzweifelt: "Ich liebe dich ... Ich liebe dich!"
    "Immer noch? Nach einer ganzen Woche Ehe?" fragte er amüsiert und strich ihr das lange blonde Haar aus dem Gesicht.
    "Jed, mach dich nicht lustig über mich!" sagte Elena gequält.
    "Niemals!" Er drehte sie auf den Rücken, stützte sich auf den Ellbogen und lehnte sich halb über sie. Das dichte schwarze Haar fiel ihm in die Stirn, und er lächelte zärtlich, während er mit dem Daumen sanft ihre Lippen berührte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hätte nie geglaubt, jemanden so sehr lieben zu können, dass es schmerzte. Oder dass sie sich je so fürchten würde. Zehn Jahre lang hatte sie nichts und niemanden gefürchtet. Sie hatte gewusst, was sie wollte, und alles getan, um es zu bekommen. Und nun war sie durch eine leichtsinnige, überhebliche Dummheit ein ängstliches, hilfloses Geschöpf geworden.
    "Etwas stimmt nicht." Jed zog die dunklen Brauen zusammen.
    "Was ist los, Liebling?"
    Sie konnte es ihm jetzt nicht sagen! Erst musste sie sich selbst damit abfinden, und sogar dann würde es fast unmöglich sein. Es fiel Elena schwer, ihm nicht die ganze Wahrheit zu gestehen, und sie flüsterte mit zittriger Stimme: "Nichts. Nur wir sind so glücklich, dass es mir fast Angst macht." Und das wenigstens war nicht gelogen.
    Vorher hatte sie keine Angst gehabt. Sie hatte ihre Liebe und ihr Glück einfach akzeptiert. Doch jetzt fürchtete sie, dieses Glück zu verlieren, fürchtete, dass seine Liebe zu ihr nicht stark genug sein würde, um das zu verkraften, was sie ihm sagen musste.
    Das unglaublich kostbare Geschenk ihrer Liebe war so schnell und unverhofft gekommen. Sie war so unsagbar glücklich gewesen, dass sie nicht daran gedacht hatte, es könnte ihr genauso schnell wieder genommen werden.
    Elena drängte die Tränen zurück, als sie Jeds finsteren Gesichtsausdruck sah, und sagte: "Weißt du, ich kann immer noch nicht glauben, dass du dich in eine dreißigjährige, geschiedene Frau verliebt hast, da du doch jede hättest haben können!" Sie versuchte vergeblich, sich ein Lächeln abzuringen, und schloss stattdessen die Augen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie spürte, wie er sanft mit den Lippen ihre geschlossenen Lider berührte.
    "Ich wollte nicht einfach jede", erwiderte er heiser. "Nur dich, vom ersten Moment an, als ich dich sah. Trotz der traurigen Gelegenheit hatte ich das Gefühl, dich schon ewig zu kennen, nach allem, was Dan mir von dir erzählt hattet Ich wusste sofort, dass ich für den Rest meines Lebens mit dir zusammenbleiben wollte."
    Es war erst sechs Wochen her, seit sie aus ihrer Wahlheimat Spanien zu Dans Begräbnis nach England gereist war. Der raue, kalte Aprilwind war über den kleinen Friedhof in Hertfordshire gefegt und hatte alles noch viel trauriger gemacht. Doch
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