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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley
Autoren: David M Pierce
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in der Ralph’s- Supermarktfiliale einen Einkaufswagen ausgeborgt und den mit gemischtem Putzkrempel vollgestopft, Zeitungen, Flaschen, alte Lumpen, ein paar Spielsachen, die üblichen wertvollen Besitztümer der Besitzlosen.
    Also fegte er die Stufe vor meinem Büro, mit großer Sorgfalt, und ich gab ihm einen Dollar. Ein paar Tage später besorgte ich ihm einen richtigen Job. Eines Nachmittags hatte mich ein gewisser Mr. Christo Papanikolas besucht, dem es allmählich lästig fiel, daß er ständig beklaut wurde. Er betrieb mit mehreren anderen Mitgliedern seines Klans den florierenden Arrow Liquor Mart zwei Straßen weiter vom Lankershim Boulevard und war nun schon das dritte Wochenende hintereinander überfallen worden. Als er wieder weg war, ließ ich mir die Standard-Methoden, wie man ein Problem wie das von Mr. Papanikolas angeht, durch den Kopf gehen — Hunde, Alarmsysteme, verkaufen und eine Nerzfarm aufmachen —, als Timmy angeschlendert kam.
    Die Glühbirne über meinem Kopf leuchtete auf, und jetzt verbringt Timmy seine Abende auf einem Stuhl, welcher auf der Gefriertruhe steht, welche sich hinten im Arrow Liquor Mart befindet, und auf seinem Schoß hat er etwas, was wie eine tragbare Kanone aussieht, aber in Wirklichkeit eine Leuchtpistole ist; gibt es für $ 40,- bei jedem Schiffsausstatter, ohne Waffenschein. Mr. Papanikolas, inzwischen ein Freund fürs Leben, berichtet mir, seitdem Timmy den Dienst mit der Waffe versehe, habe es keinen Ärger mehr gegeben, aber auch nicht andeutungsweise, außer das eine Mal, als Timmy mit dem Ding auf eine uralte Stadtstreicherin zielte, die sich gerade ihre Wochenend-Flasche Portwein holen wollte, und sie anschnauzte: »Eine falsche Bewegung, und du stirrrbst, du alte Ziege.«
    Tante Stef’nie gab mir etwas von ihrer ganz speziellen Halvah, und die war lausig. Neffe Yuri bat mich, ihm bei seinen Schularbeiten in Englisch zu helfen. Ich bat Mr. Papanikolas, bitte recht bald seine Rechnung zu begleichen: zwei Kartons Christian Brothers -Brandy , zwölf 1,2-Liter-Flaschen Canada Dry- Ginger Ale und ein Riesenglas nachgemachte Pepperoni-Hot Stix. Das machte er prompt. Jedem das Seine.
    Jetzt sind wir also à jour; mit der Welt ist alles in Ordnung, außer dem, was nicht in Ordnung ist, und ich sitze an einem Schreibtisch aus Zweiter Hand in einem Büro aus Dritter Hand und versuche, einen dreikäsehohen asiatischen Kohlschnetzler auszutrixen. Verstehen Sie mich nicht falsch; ich habe keine Vorurteile; nur gegen Menschen, die mir Geld schulden. Und Deutsche. Und Japaner (männlich). Und Mädels, die Zigarren rauchen.
    Das Telefon klingelte.
    Ich betrachtete es mit milder Überraschung und nahm dann den Hörer ab. Es war eine Dame, oder doch zumindest eine Frauensperson, mit einer Stimme wie Maissirup auf einem niedrigen Stapel Buttermilchpfannkuchen.
    »Mister V. Daniel?«
    »Stimmt genau«, sagte ich. »>V< (wie in >Victor<) Daniel.«
    »Victor Daniel, werden Sie heute um dreizehn Uhr in Ihrem Büro sein?«
    »Wenn Sie mir einen guten Grund dafür geben können.«
    »Mr. Lowenstein, der Stellvertretende Schulleiter der St. Stephen’s High School, würde sich gern mit Ihnen unterhalten.«
    »Das kommt prima hin«, sagte ich und legte auf. Ich fragte mich, was Mr. Lowenstein, der Stellvertretende Leiter einer mit dem Auto etwa fünf Minuten westlich von mir gelegenen Niederen Lehranstalt, wollte. Vielleicht nur einen Blick auf meine Hawaiihemdensammlung werfen, welche in dieser Gegend durchaus einen bescheidenen Ruf genoß. Glücklicherweise gibt es viele stämmige Hawaiianer auf der Welt.
    Ich mußte eine Stunde warten, um es herauszufinden, und knipste deshalb Betsy an, einen Apple II -Computer mit dem meisten wichtigen Zubehör außer einem Matrix-Drucker, und der diesbezügliche Brief an den Weihnachtsmann lag schon seit geraumer Zeit auf der Post. Es interessiert Sie vielleicht, daß Davy Crocketts Flinte ebenfalls Betsy hieß. Ich liebte Betsy. Ich hatte vorher schon oft in meinem Leben geliebt — zwei Autos, ein Baumhaus, einen Baseballhandschuh für Linkshänder aus echter Kuhhaut, eine Dame, irgendwie —, aber Betsy liebte ich leidenschaftlich. Das einzige Problem bestand darin, daß ich Jahre gebraucht hatte, um die Bedienung des dummen Dings zu erlernen, und ich machte immer noch peinlich elementare Fehler und vergaß z. B. die Abdeckung zu entfernen, aber wer ist schon vollkommen?
    Ich war gerade in ein bizarres Spiel verwickelt, welches irgendein Freak
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