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Verzeihen ist immer moeglich

Verzeihen ist immer moeglich

Titel: Verzeihen ist immer moeglich
Autoren: Bernard Jakoby
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Erforschung der inneren Schichten der eigenen Innenwelt, die Auseinandersetzung mit seinem höheren Selbst. Viele sind natürlich auch durch ihre religiöse Anbindung beeinflusst.
    Uns allen gemeinsam ist die Tatsache, dass wir geistige Wesen sind und ewig existieren. Der Geist ist die Essenz unseres Seins. Der Körper erhält seine Lebenskraft und Energie durch den Geist, der direkt mit Gott verbunden ist.
    Am Ende unseres Lebens müssen wir radikal alles zurücklassen, was für uns von Bedeutung war: Geld, Besitz, Status, Familie, Freunde und die ganze menschliche Gesellschaft. Alles, was vergänglich ist, muss losgelassen werden. Der Augenblick dieser Bewusstheit geht einher mit der Erkenntnis, dass nichts im Leben zufällig geschieht. Der Sinn des Lebens besteht im Eingebundensein in eine höhere Ordnung.
    Wenn Menschen an einer unheilbaren Krankheit leiden, ziehen sie eine Bilanz ihres gelebten Lebens. Geld, Status oder Besitz interessieren sie nicht länger und Liebe und Vergebung treten an die erste Stelle. Die Frage nach der höheren Bestimmung des menschlichen Lebens und nach Gott ist stets damit verbunden, dass sich der Blickwinkel von außen in die eigene Innenwelt verlagert. Das ist die Hinwendung an den höheren Aspekt des Selbst. Die Liebe und das Licht des höheren Selbst, die den Sterbenden von innen nach außen ergreifen, geleiten ihn in den Moment, in dem sich alle Ängste und Zweifel aufheben. Der Sterbende erfährt Trost und Zuversicht, da er weiß, dass er im Licht geborgen ist. Dadurch entsteht der Wunsch, die eigene Geistigkeit zu erforschen, um sich mit den Fehlern seines Lebens auszusöhnen.
    Der metaphysische Aspekt, der sich dem Sterbenden offenbart, ist vergleichbar mit der Raupe, die zum ersten Mal erkennt, dass sie den Schmetterling nicht nur in sich trägt, sondern dieses freie ungebundene Wesen ist. Viele Sterbende durchlaufen am Ende ihres Lebens unterschiedliche Phasen geistiger Aussöhnung. Am wichtigsten dabei ist die Erkenntnis der Eigenverantwortung, wodurch Sterbende erkennen, was sie selbst zu den Konflikten ihres Lebens beigetragen haben. Durch Offenheit und Authentizität führt diese Selbsterkenntnis ins Verzeihen. Dann erst kann das Sterbenmüssen wirklich angenommen werden. Wer diese inneren Blockaden bereinigt hat, ist meistens von Dankbarkeit und Freude erfüllt.
    Verantwortlichkeit
    Die Konfrontation mit dem nahenden Tod verhilft vielen Sterbenden dazu, die Verantwortung für die eigenen Gedanken, Worte und Taten zu übernehmen. Die nicht gelösten Probleme des Lebens treten an die Oberfläche des Bewusstseins und konfrontieren den Sterbenden mit seiner eigenen ungeschminkten inneren Wahrheit. Vielen wird erst im Sterbeprozess bewusst, dass alles, was in ihrem Leben geschehen ist, mit ihnen selbst zu tun hat. Während des Lebens projizieren wir die eigene Verantwortlichkeit allzu gerne auf andere und halten sie für die Verursacher unserer Probleme. Wir weigern uns, für die Wut, den Zorn oder die Frustrationen, die hinter unseren Problemen liegen, die Verantwortung zu übernehmen. Dabei geschieht nichts im Leben zufällig.
    »Ein fünfzigjähriger Mann war an Magenkrebs erkrankt und lag im Sterben. In seiner Lebensbilanz wird ihm zum ersten Mal bewusst, dass er stets andere für sein Scheitern verantwortlich gemacht hat. Er warf seiner Exfrau immer noch vor, sein Leben durch die Scheidung ruiniert zu haben. Er hatte nie bemerkt, dass er selbst durch eigene Fehler und Vernachlässigungen dazu beigetragen hatte. Als sich sein Sohn weigerte, Maschinenbau zu studieren, wie er es sich gewünscht hatte, damit er ihm seinen Betrieb übergeben kann, brach er jegliche Verbindung ab. Angesichts seines Todes erkannte er, dass er niemals seine Verantwortung oder Erwartungen auf andere projizieren kann. Die schwierigen Situationen unseres Lebens dienen dazu, sich der Eigenverantwortung bewusst zu werden. Nachdem ihm das klar geworden war, rief er seinen Sohn an, um mit ihm ins Reine zu kommen.«
    Alles, was im Außen an schlimmen Dingen geschehen mag, ein Wohnungseinbruch, ein Überfall, der Verlust eines Nahestehenden oder was auch immer, dient dem geistigen Wachstum. Die Tragödien und Schicksalsschläge unseres Lebens geschehen, damit wir erkennen, dass sich in unserem Inneren eine unwandelbare, unvergängliche Kraft befindet, die uns durch alle Situationen oder Umstände unseres Lebens hindurchgeleitet. Und wir haben in jeder Situation die Wahl zwischen Angst oder Liebe.
    Das
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