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Gerechtigkeit fuer Igel

Gerechtigkeit fuer Igel

Titel: Gerechtigkeit fuer Igel
Autoren: Ronald Dworkin
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9 Vorwort
    Es geht mir in diesem Buch nicht darum, den Überlegungen anderer Denker gerecht zu werden, sondern einen eigenständigen Ansatz vorzulegen. Wenn ich versucht hätte, zugleich anderen zu antworten, mich von ihnen abzusetzen oder ihre Einwände vorwegzunehmen, wäre das Buch länger und schwerer lesbar geworden. Wie ein anonymer Gutachter für Harvard University Press aber ganz richtig anmerkte, würde mein Vorschlag an Überzeugungskraft verlieren, wenn ich die vielen einflußreichen Theoretiker, die sich mit den hier angesprochenen Themen beschäftigen, vollständig ignorieren würde. Darum habe ich mich für den Kompromiß entschieden, einige zeitgenössische Philosophen in ausführlichen Anmerkungen zu kommentieren, die sich am Ende des Buches finden. Ich hoffe, daß es meinen Lesern dadurch leichter wird, Aspekte meiner Überlegungen in der zeitgenössischen Fachliteratur zu verorten. Dennoch sah ich mich gezwungen, mich in einigen Passagen ein wenig ausführlicher mit eventuellen Einwänden zu befassen, insbesondere im dritten Kapitel, in dem ich genauer auf einige alternative Ansätze eingehe. Wenn Sie bereits der Ansicht sind, daß es sich beim moralischen Skeptizismus um eine substantielle moralische Position handelt, werden die dort vorgetragenen Argumente weniger interessant für Sie sein. Im ersten Kapitel findet sich ein Überblick über die gesamte Argumentation, und ich habe an verschiedenen Stellen des Buches Zwischenresümees eingefügt trotz der Gefahr, mich hier und da zu wiederholen.
    Daß gegen meine bisherigen Veröffentlichungen von verschiedenster Seite kritische Einwände erhoben worden sind, habe ich stets als großen Vorteil erlebt, und ich hoffe sehr, daß dieses Buch in ebenso erhellender und überzeugender Weise hinter
10 fragt werden wird wie meine bisherigen Werke. Um von den verfügbaren technischen Möglichkeiten zu profitieren, habe ich eine Webseite für Antworten und Korrekturen meinerseits eingerichtet: www.justiceforhedgehogs.net. Ich kann zwar nicht versprechen, auf alle Kommentare zu antworten oder alle meine Antworten dort zu veröffentlichen, werde aber mein Bestes tun, notwendige Ergänzungen und Modifikationen einzuarbeiten.
    Angemessene Worte des Dankes zu finden für all die Unterstützung, die ich beim Verfassen dieses Buches erhalten habe, stellt fast den schwierigsten Teil des Schreibprozesses dar. Drei anonyme Gutachter des Verlags haben zahlreiche Verbesserungsvorschläge gemacht. Auf einer von der Boston University Law School unterstützten und von James Fleming organisierten Konferenz mit etwa 30 Vorträgen wurde eine frühere Fassung des Manuskripts diskutiert. Hierfür bin ich besonders dankbar, da ich den Vorträgen viele Hinweise entnehmen konnte, die erheblich zur Verbesserung des Buches beigetragen haben. (In den Anmerkungen weise ich auf einige Passagen hin, die ich in Reaktion auf die dort geäußerte Kritik verändert habe.) Die Konferenzbeiträge sind zusammen mit meinen Erwiderungen in Symposium : Justice for Hedgehogs: A Conference on Ronald Dworkin's Forthcoming Book , Boston University Law Review , 90 (April 2010), 2 veröffentlicht worden. Sarah Kitchell, die Chefredakteurin dieser Zeitschrift, leistete hervorragende Arbeit und hat sichergestellt, daß die Beiträge mir zum frühestmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung standen. Weil dennoch ein großer Teil meiner Erwiderungen nicht mehr in dieses Buch integriert werden konnte, könnte sich ein Blick in diese Ausgabe der Zeitschrift für meine Leserinnen und Leser durchaus lohnen.
    Die Großzügigkeit vieler meiner Kollegen ist bemerkenswert. Kit Fine hat meine Ausführungen über Wahrheit im achten Kapitel gelesen, Terence Irwin die über Platon und Aristoteles im neunten Kapitel, Barbara Herman die Teile über Kant
11 im elften Kapitel, Thomas Scanlon den Abschnitt über Versprechen in Kapitel 14, Samuel Freeman die Diskussion seiner eigenen Arbeiten und jener von John Rawls in verschiedenen Teilen des Buches und Thomas Nagel meine zahlreichen Ausführungen zu seinen Überlegungen, die sich durch das ganze Buch ziehen. Von Simon Blackburn und David Wiggins habe ich hilfreiche Rückmeldungen zu meiner Erörterung ihrer Positionen in einer der langen Anmerkungen erhalten. Sharon Street hat ihre Argumente gegen moralische Objektivität, auf die ich in den Anmerkungen zum vierten Kapitel eingehe, ausführlich mit mir diskutiert. Stephen Guest hat das gesamte Manuskript gelesen und zahlreiche
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