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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara
Autoren: Sara Craven
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nicht.”
    Er lächelte und musterte Tara bewundernd. “Dann ist sie wie die meisten Frauen – völlig unberechenbar.”
    “Und Sie sind unglaublich sexistisch”, fuhr Tara ihn an.
    “Ja, ich bekenne mich schuldig”, antwortete er belustigt. “Wie heißt Ihre Katze eigentlich?”
    “Melusine”, erwiderte Tara kurz angebunden.
    “Klar, so heißen Hexen oft. Es passt zu Ihnen.” Er lachte sanft auf und streichelte mit dem Zeigefinger das Köpfchen der Katze. “Wie geht es dir, meine stolze Schöne? Ich bin Adam Barnard, und ich hoffe, du hast die Aufregung gut überstanden.”
    Adam Barnard, der Name gefällt mir, überlegte Tara. Doch sogleich ärgerte sie sich über ihre seltsame Reaktion und forderte ihn gereizt auf: “Lassen Sie die Leiter hier. Falls Ihr Hund öfter frei herumläuft, wird Melusine bestimmt wieder auf den Baum flüchten.”
    “Vielleicht schließe ich mich ihr an.” Er blickte Tara streng an. “Wissen Sie nicht, dass der kalte Krieg vorbei ist?”
    “Weshalb sollte ich so tun, als freute ich mich über neue Nachbarn?”
    “Wie Sie wollen.” Er zuckte die Schultern und blickte Tara fragend an. “Aber warum suchen Sie eigentlich die Einsamkeit? Verstecken Sie sich vor etwas oder jemandem?”
    “Nein, ganz und gar nicht.” Ruhig erwiderte sie seinen Blick. “Ich will im Haus einige Arbeiten erledigen, solange meine Eltern nicht da sind. Es soll nicht so verwahrlosen wie …” Sie unterbrach sich.
    “Wie
Dean’s Mooring?”
, half er ihr weiter.
    “Genau. Es ist sehr schade, dass das Cottage einfach verfällt, ohne dass sich jemand darum kümmert.”
    “Hat der ehemalige Besitzer sich denn darum gekümmert?” Adams Stimme klang irgendwie seltsam.
    “Das weiß ich nicht. Ich habe Mr. Dean nicht gut genug gekannt. Er hat sehr zurückgezogen gelebt, ging nie weg und bekam keinen Besuch. Sogar als er krank war, wollte er keinen Arzt sehen. Aber ich glaube, er war auf seine Art glücklich.”
    “Indem er ganz für sich allein lebte.” Adam Barnard nickte nachdenklich. “Das ist offenbar ansteckend.”
    Tara biss sich ärgerlich auf die Lippe. “Danke für Ihre Hilfe. Ich habe noch etwas im Haus zu erledigen”, erklärte sie rasch.
    “Ist das alles?”
    “Wie bitte?”
    “Ich dachte, Sie würden mir Ihre Dankbarkeit auf andere Art zeigen.” Er schien viel zu lange ihre Lippen zu betrachten.
    Sie erbebte und spürte, wie angespannt sie war. Es war ein Fehler, hier draußen herumzustehen und sich mit ihm zu unterhalten, statt ihn sofort wegzuschicken und sich auf nichts einzulassen.
    “Mehr Dankbarkeit können Sie von mir nicht erwarten”, erwiderte sie betont gleichgültig und trat einen Schritt zurück.
    “Sind Sie sich ganz sicher?”, fragte er leicht belustigt.
    “Oh ja, absolut.” Sie wünschte sich plötzlich, sie hätte ihr Handy mitgenommen, das in ihrer Wohnung in London in einer Schublade lag.
    Ich lade gleich alles wieder ins Auto und fahre mit Melusine weg, ohne jemandem zu sagen, wohin, nahm sie sich vor.
    “Schade”, antwortete er sanft. “Seit ungefähr einer Stunde habe ich die seltsamsten Wünsche, die nur Sie erfüllen können. Sonst ist ja niemand da.”
    Sie stand wie erstarrt da und brachte kein Wort heraus.
    “Was meinen Sie, Miss Tara Lyndon”, sagte er leise, “wollen Sie mir meine sehnlichsten Wünsche erfüllen?”
    “Eher werden Sie in der Hölle schmoren.” Ihre Stimme klang rau und unsicher, aber Tara hob das Kinn und sah Adam verächtlich und feindselig an. Vielleicht würde er sich ja zurückziehen, wenn sie ihm bewies, dass sie sich nichts gefallen ließ.
    Er seufzte. “Das habe ich befürchtet. Mrs. Pritchard wird enttäuscht sein.”
    Auf einmal hatte Tara das eigenartige Gefühl, sich in einer anderen Wirklichkeit zu befinden.
    “Was hat Mrs. Pritchard denn damit zu tun? Woher kennen Sie überhaupt meinen Namen?”, fragte sie heiser.
    “Becky können Sie nicht sein, denn Sie tragen keinen Ehering.”
    Er redet absichtlich so vernünftig, als würde es für alles eine simple Erklärung geben, überlegte Tara zornig. Gab es irgendetwas, das Mrs. Pritchard ihm nicht anvertraut hatte?
    “Sie hat mir erzählt, sie hätte Ihnen Ihr Lieblingsgericht, Bohneneintopf mit Steaks, hingestellt”, fuhr er fort. “Ich hatte den Eindruck, sie hoffte, dass Sie mich dazu einladen würden. Das könnten Sie auch tun, denn ich habe immerhin Ihre Katze gerettet.”
    Sekundenlang war Tara sprachlos. Schließlich sagte sie langsam: “Sie
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