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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara
Autoren: Sara Craven
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Mitteilung, dass der Gastank voll und vor einer Woche eine Ladung Brennholz geliefert worden sei. Außerdem entdeckte sie im Kühlschrank eine Flasche Chablis, ihren Lieblingswein.
    Sie seufzte zufrieden auf und spürte, wie sich die Anspannung der vergangenen Wochen langsam löste. Mrs. Pritchard war ein Engel.
    Schließlich holte sie Melusine aus dem Auto und befreite sie aus der Box. Die Katze warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, ehe sie am Spalier mit den Klematis hinauf aufs Dach des Schuppens kletterte.
    “Mach doch, was du willst”, sagte Tara in ihre Richtung, während sie die Sachen aus dem Wagen ins Haus trug. Bis zum Abendessen würde Melusine schmollen, das war immer so nach einer längeren Fahrt. Dann würde sie ihr wieder um die Beine streichen, als wäre nichts geschehen.
    Da sie dieses Mal das ganze Haus für sich allein hatte, entschloss sich Tara, in dem großen Zimmer mit Blick auf den Fluss zu schlafen. Es war herrlich, nachts das sanfte Rauschen des Wassers zu hören.
    Nachdem sie die Reisetasche aufs Bett geworfen hatte, zog sie die Vorhänge zurück, öffnete das Fenster und blickte hinaus. Plötzlich runzelte sie überrascht und ärgerlich die Stirn. Sie hatte erwartet, außer Teichhühnern und Enten und der
Naiad
weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen lag an dem Landungssteg, der zum Grundstück ihrer Eltern gehörte, noch eine andere Jacht, ein großer, luxuriöser Kabinenkreuzer.
    “Was zum Teufel …”, begann sie ärgerlich. Doch dann verstummte sie, denn es fing ein Hund an zu bellen, und Melusine miaute laut und ängstlich.
    “Nein!”, rief Tara und eilte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Als sie den Riegel an der Küchentür zurückschob, zitterten ihre Hände vor Aufregung und Zorn.
    Hastig lief sie hinaus und stieß prompt mit jemandem zusammen, der viel größer und kräftiger war als sie – und sehr muskulös. Schockiert wurde ihr bewusst, dass sie an ihrer Wange nackte, behaarte Haut spürte.
    “Autsch”, ertönte dann auch eine tiefe männliche Stimme, und Tara wurde von starken Armen festgehalten.
    “Lassen Sie mich los.” Sie befreite sich aus dem Griff. “Meine Katze … Wo ist sie überhaupt?”
    “In Sicherheit. Sie sitzt auf dem Baum da drüben.”
    Tara wirbelte herum und sah Melusine, die auf einem Ast in ungefähr zehn Metern Höhe hockte. Darunter sprang fröhlich ein junger Golden Retriever hin und her und bellte.
    “Oh, wie beruhigend”, fuhr sie den Mann zornig an. “Rufen Sie Ihren verdammten Hund zurück! Und dann verschwinden Sie mit ihm. Das hier ist ein Privatgrundstück. Und die Anlegestelle ist auch auf privatem Grund.”
    “Na, besonders glücklich sind die Leute hier offenbar nicht.” Die Stimme des Fremden klang leicht belustigt.
    Da sie dicht vor ihm stand und ihr die untergehende Sonne ins Gesicht schien, nahm sie ihn nur als dunkle Gestalt wahr. Deshalb trat sie einige Schritte zurück und beschattete die Augen mit der Hand.
    Er hatte dunkelblondes Haar, das etwas zu lang war, und kühl blickende blaue Augen. Seine Gesichtszüge waren markant, die Nase gerade, das Kinn wirkte energisch, und seine Lippen schien ein humorvolles Lächeln zu umspielen. Obwohl man ihn nicht als schön hätte bezeichnen können, wirkte der Mann ungemein attraktiv, wie Tara sich eingestand. Seine Haut war sonnengebräunt, er war schlank, aber kräftig und muskulös, und er hatte nichts an außer verwaschenen Jeans, die so eng waren, dass sie seine langen Beine und die schmalen Hüften betonten.
    Plötzlich verspürte Tara ein Kribbeln im Bauch, was ihr seit der Trennung von Jack nicht mehr passiert war. Es gefiel ihr nicht. Nein, schlimmer noch, es beunruhigte sie zutiefst.
    Ihr wurde der Mund ganz trocken. “Im Moment gibt es nicht viel, worüber ich glücklich sein könnte. Sie sind hier eingedrungen, und Ihr Hund hat versucht, meine Katze zu töten”, erklärte sie rasch.
    “Hunde jagen nun mal Katzen, das weiß doch jeder. Aber nur selten vergreifen sie sich an ihnen, das ist auch bekannt. Es wäre ihm schlecht ergangen, wenn er Ihrer Katze zu nahe gekommen wäre”, antwortete er so spöttisch, dass Tara noch zorniger wurde.
    Dann steckte er zwei Finger in den Mund, pfiff und rief: “Buster!” Sogleich kam der Hund und wedelte vor Aufregung fröhlich mit dem Schwanz.
    Tara blickte die beiden an. “Was wird aus meiner Katze? Sie sitzt jetzt auf dem Baum fest.”
    “Wirklich?”, fragte er freundlich. “Das lässt sich ändern. Ich
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