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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara
Autoren: Sara Craven
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gemacht. Es war nichts Konkretes, was sie beunruhigte, sondern rein gefühlsmäßig wollte sie Mr. Fortescue lieber nicht für die hoch dotierte Stelle bei
Bearcroft Holdings
vorschlagen, für die er der richtige Kandidat zu sein schien.
    In ihrem Bericht klangen die Zweifel durch. Oberflächlich betrachtet, war es eine sachliche, objektive Zusammenfassung, aber Tara merkte, wie unverbindlich sie sich ausgedrückt hatte, statt den Mann zu loben und begeistert seine Fähigkeiten zu betonen. Sie seufzte und speicherte die Datei auf Diskette.
    Natürlich würden ihre Geschäftspartner die endgültige Entscheidung treffen. Tara war sogar froh, dass sie jetzt in Urlaub fuhr und ihre Beurteilung nicht zu rechtfertigen brauchte. Und sie war auch erleichtert, dass sie Tom Fortescue nicht mit irgendwelchen Worten des Bedauerns die Absage persönlich erteilen musste. Er war hart und zielstrebig und hatte sich nur bei
Marchant Southern
beworben, um den Job bei
Bearcroft
zu bekommen. Und er ging davon aus, es könne nichts schiefgehen, dessen war Tara sich sicher.
    Wenn ich zurückkomme, ist alles erledigt, beruhigte sich Tara. Dann zog sie die Diskette aus dem Computer, um sie Janet zu geben. Doch im Büro ihrer Sekretärin saß zu Taras Entsetzen ausgerechnet Tom Fortescue.
    “Guten Tag”, begrüßte er sie und stand auf. “Ich hatte in der Nähe zu tun und wollte die Gelegenheit nutzen, Sie zum Lunch einzuladen.” Er kam auf sie zu und reichte ihr die Hand.
    Tara hatte sich ihm gegenüber sehr korrekt und professionell verhalten. Er hatte keinen Grund zu vermuten, sie würde sich mit ihm privat treffen wollen. Aber das hielt ihn offenbar nicht davon ab, es zumindest zu versuchen. Wahrscheinlich wollte er sie in einer schummrigen Weinbar mehr oder weniger diskret auf seine Seite ziehen.
    Mit mir nicht, mein Junge, sagte sie sich und lächelte kühl. “Es tut mir leid, das ist unmöglich. Da ich heute Nachmittag in den Urlaub fahre, will ich meinen Schreibtisch noch aufräumen. Ich werde nur ein Sandwich essen.”
    “Das tut mir auch leid.” Er verzog das Gesicht. “Wir können es ja nachholen.”
    Eher wird er in der Hölle schmoren, dachte sie und begleitete ihn höflich hinaus und zum Lift. Er ist viel zu selbstsicher, überlegte sie, während sie zurückging. Wieso glaubte er, er habe leichtes Spiel mit ihr?
    Janet blickte sie wehmütig an. “Ist er nicht wunderbar? Ich habe ihm erklärt, Sie seien beschäftigt, und er hat gesagt, er würde gern warten.”
    “Hoffentlich bleibt er noch länger so ruhig und gelassen”, erwiderte Tara leicht spöttisch und reichte Janet die Diskette. “Unterschreiben Sie bitte die Briefe während meiner Abwesenheit selbst, Jan. Und der Bericht hier ist streng vertraulich und darf nur den Gesellschaftern vorgelegt werden. Beim Meeting am Dienstag wird er gebraucht.”
    “Okay, wird erledigt. Um wie viel Uhr gehen Sie nach Hause?”
    “Am liebsten schon um zwei, ich muss noch packen.”
    “Wo verbringen Sie dieses Mal den Urlaub? Haben Sie sich wieder so ein exotisches Ziel ausgesucht?”
    “Ich glaube, so kann man es nennen. Und wissen Sie, was das Beste daran ist?”
    “Was?” Janet sah sie mit großen Augen erwartungsvoll an.
    Tara lehnte sich über den Schreibtisch zu ihr hinüber. “Es gibt dort kein Telefon”, flüsterte sie, als würde sie ein Geheimnis verraten.
    “Politur”, sagte Tara vor sich hin, während sie den Inhalt des Kartons prüfte, der vor ihr stand. “Silberputzzeug, Ofenreiniger, Putzmittel und Gummihandschuhe.” Sie nickte zufrieden und machte den Karton zu.
    Melusine, die schwarze Katze, saß auf dem Tisch und beobachtete Tara interessiert mit ihren grünen Augen. Plötzlich schlug sie mit der Pfote auf den Karton ein.
    “Ist ja gut.” Tara streichelte ihr liebevoll das seidige Fell. “Du kommst mit.” Wenn ich dich überreden kann, dich in deine Box zu setzen, fügte sie insgeheim hinzu.
    Katzenfutter, Trink- und Futternapf und Schlafdecke waren schon im Kofferraum verstaut. Die Transportbox hatte Tara hinter dem Sofa im Wohnzimmer versteckt und wollte sie erst hervorholen, sobald der Moment günstig und Melusine abgelenkt war.
    Tara wurde bewusst, dass sie die Sachen für ihre Katze viel sorgfältiger zusammengepackt hatte als die eigenen. Außer den zahlreichen Dessous zum Wechseln hatte sie vor allem Jeans, Shorts, T-Shirts, Pullover und Freizeitschuhe in der Reisetasche. Für das, was sie vorhatte, brauchte sie eher zweckmäßige
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