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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara
Autoren: Sara Craven
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können wir anfangen.”
    “Wenn Sie mir einen Korkenzieher geben, öffne ich die hier.” Er hielt die Flasche Wein hoch, die er mitgebracht hatte.
    “In der Schrankschublade liegt einer.” Sie drehte sich um und beschäftigte sich am Herd. Sie war ziemlich nervös, denn seit der Trennung von Jack hatte sie keinen Mann mehr zum Dinner eingeladen.
    In dem teuren Outfit wirkte Adam Barnard noch attraktiver als am Nachmittag, wie Tara sich eingestand, obwohl sie sich nicht beeindrucken lassen wollte. Das konnte sie sich nicht erlauben, und es war auch nicht Sinn der Sache.
    Sie war sich sehr bewusst, wie flüchtig sie sich auf den Abend vorbereitet hatte. Sie hatte sich nicht umgezogen und kein Make-up aufgetragen, sondern sich nur gewaschen und das Haar gebürstet.
    Als sie das Essen servierte, sah sie, dass Adam offenbar irgendwo Kerzen gefunden hatte. Sie steckten in dem Kerzenhalter, der sonst immer auf der Anrichte stand, und er hatte sie angezündet.
    “Ich hoffe, es ist Ihnen recht”, sagte er. “Es wirkt ein bisschen festlicher.”
    Tara war es überhaupt nicht recht. Es war ihr viel zu intim, mit ihm im Kerzenlicht am Tisch zu sitzen. Sie schwieg jedoch.
    Adam schien ihr Zögern nicht zu bemerken. Er atmete anerkennend den Essensduft ein. “Sie haben sich viel Arbeit gemacht.”
    “Mrs. Pritchard hat das meiste vorbereitet”, wandte Tara kühl ein und lud seinen Teller voll.
    “Halt! Sie brauchen selbst auch etwas!”
    “Es ist noch genug da. Außerdem bin ich nicht hungrig.”
    “Wirklich nicht?” Er zog die Augenbrauen hoch und betrachtete Tara. “Dann müssen wir uns etwas einfallen lassen, Ihren Appetit zu wecken.”
    So zweideutige Bemerkungen waren nicht gerade hilfreich. Oder war sie einfach nur gereizt und sah Probleme, wo es gar keine gab?
    Nimm dich zusammen, wenigstens den einen Abend, ermahnte sie sich angespannt.
    Wider Erwarten kehrte ihr Appetit zurück, nachdem sie die ersten Bissen von Mrs. Pritchards herrlichem Eintopf probiert hatte. Tara aß genüsslich den ganzen Teller leer. Auch der Wein war gut, er schien ihre Kehle wie Samt hinunterzurinnen.
    Als Adam ihr jedoch noch einmal einschenken wollte, bedeckte sie das Glas mit der Hand.
    “Ich sollte nicht noch mehr trinken.”
    “Warum nicht? Sie brauchen doch morgen nicht zu arbeiten und wollen auch nicht wegfahren, oder? Zumindest heute Abend nicht.”
    Ihr entging nicht, wie belustigt seine Stimme klang, und sie presste die Lippen zusammen. Es hört sich an, als hätte er die ganze Zeit auf der Lauer gelegen und beobachtet, welche inneren Kämpfe ich hier ausfechte, überlegte sie.
    Nein”, erwiderte sie. “Aber ich kenne meine Grenzen.”
    “Gut, solange Sie sich nicht selbst einengen.”
    “Du liebe Zeit. Schreiben Sie etwa Bücher über Lebensberatung oder dergleichen?”
    “Ich schreibe überhaupt keine Bücher. Es tut mir leid, wenn es so geklungen hat, als wollte ich Sie belehren.”
    Tara errötete. “Nein … ich meine …” Sie ärgerte sich über ihr hilfloses Geplapper und sprach nicht weiter.
    “Manchmal ist es am besten, man fragt einfach”, stellte er nachdenklich fest.
    “Was wollen Sie damit sagen?”
    “Sie möchten doch gern wissen, womit ich mein Geld verdiene.” Seine Stimme klang unbeteiligt. “Warum fragen Sie mich nicht?”
    “Weil es mich nichts angeht”, erwiderte sie.
    “Stimmt. Aber trotzdem waren Sie vom ersten Moment an neugierig, was ich gut verstehen kann.” Er machte eine Pause. “Sind Sie oft allein hier?”
    “Das hat Mrs. Pritchard Ihnen bestimmt schon erzählt”, fuhr Tara ihn ziemlich unfreundlich an.
    “Sind Sie deshalb so gereizt?”
    “Natürlich nicht. Kochen und klatschen sind ihre Hobbys. Das weiß hier jeder.” Tara errötete schon wieder. “Du liebe Zeit, das klingt richtig gehässig!”
    “Nur etwas.”
    Sie warf ihm einen zornigen Blick zu. “Normalerweise bin ich nicht so.”
    “Dann liegt es vielleicht an meinem schlechten Einfluss”, antwortete er liebenswürdig. “Kann ich noch etwas von dem Eintopf haben? Sie können mir die Schüssel auch zuwerfen, wenn Sie wollen.”
    Gegen ihren Willen musste sie lachen und schob ihm die Schüssel hin. “Bedienen Sie sich. Zum Dessert gibt es noch Käse und Obst.”
    “Und das alles für einen Gast, der Ihnen nicht willkommen ist”, sagte er leise. “Sie sind sehr großzügig. Übrigens, ich bin technischer Zeichner.”
    “Oh.” Tara war verblüfft.
    Er zog die Augenbrauen hoch. “Sind Sie
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