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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara
Autoren: Sara Craven
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vorhatte.
    Unten in der Küche saß Melusine mürrisch vor dem Kühlschrank.
    “Meine arme Kleine.” Tara streichelte ihr den Rücken. “Das war heute nicht dein Tag. Ich mache es wieder gut.” Während sie Milch ins Töpfchen tat, gestand sie sich ein, dass das, was sie momentan erlebte, außergewöhnlich und faszinierend war. Sie musste nur aufpassen, dass sie der Situation gewachsen war. Und das traute sie sich zu, damit hatte sie kein Problem.
    Doch plötzlich tauchte Adam Barnards Bild vor ihr auf. Sie erinnerte sich an seine sonnengebräunte Haut, die spöttisch verzogenen Lippen und seine blauen Augen, in denen es aufblitzte, als tanzten kleine Teufelchen darin. Vielleicht hatte sie sich doch zu viel vorgenommen und überschätzte sich.
    Um kurz vor acht waren Taras Nerven zum Zerreißen gespannt. Mehr als einmal war sie nahe daran gewesen, so viel Distanz wie möglich zwischen sich und den geheimnisvollen Mr. Barnard zu legen.
    Zugleich hatte sie sich dabei ertappt, dass sie den Eintopf zum Aufwärmen in den Backofen stellte und Gedecke für zwei Personen auflegte.
    Und als es dann endlich läutete, atmete sie tief ein, wischte sich die feuchten Hände an den Jeans ab und öffnete die Tür.
    Erst erkannte sie ihn nicht. Er hatte sich rasiert, das Haar gekämmt und statt Jeans und Baumwollhemd trug er einen schwarzen Kaschmirpullover zur hellgrauen Hose. In der Hand hielt er eine Flasche Wein.
    Er war nicht allein. Buster sprang sie fröhlich bellend an, dann lief er an ihr vorbei in die Küche.
    “Oh nein”, rief Tara entsetzt aus und wollte hinter ihm hereilen, “er bringt meine Katze um!”
    Adam Barnard hielt sie am Arm fest. “Er ist noch jung und verspielt.”
    “Warum zum Teufel haben Sie ihn dann mitgebracht?” Sie blickte ihn empört an.
    “Damit die beiden sich anfreunden. Wenn sie Nachbarn werden, müssen sie sich aneinander gewöhnen.”
    Das klingt so, als hätte er vor, noch länger hier herumzuhängen, dachte sie schockiert und befreite sich aus seinem Griff. Sie ging rasch in die Küche, wo Buster aufgeregt bellte und Melusine zornig fauchte.
    “Mein armes Kleines!”
    Melusine hatte sich in dem schmalen Spalt zwischen Waschmaschine und der Wand versteckt, und Buster stand davor.
    “Jetzt sehen Sie selbst, was Sie angerichtet haben. Rufen Sie den Hund zurück.”
    “Das ist nicht nötig”, antwortete Adam Barnard, der ihr gefolgt war. “Verlassen Sie sich darauf.”
    Als Buster versuchte, an die Katze heranzukommen, streckte sie ihr schwarzes Pfötchen aus und fuhr ihm damit über die Schnauze. Sogleich heulte Buster auf und sprang zurück. Dann schüttelte er sich.
    “Verstehen Sie jetzt, was ich meinte?”, fragte Adam Barnard leicht spöttisch. “Die weiblichen Wesen sind den männlichen immer überlegen, sie haben schärfere Krallen.”
    “Ihre chauvinistischen Bemerkungen können Sie sich sparen. Meine Katze hätte auch verletzt werden können.”
    “Das ist eher unwahrscheinlich. Stattdessen hat Buster eine blutige Nase.” Er holte Melusine aus dem Spalt hervor und setzte sie sich auf die Schulter. “Du kleiner Raufbold”, schalt er sie sanft. “Lass meinen Hund in Ruhe.”
    Erst jetzt bemerkte Tara die blutende Wunde auf Busters Schnauze.
    “Oh nein.” Sie schluckte. “Ich kümmere mich darum.”
    Der Hund sah Tara mit seinen braunen Augen so traurig an, als wollte er sich beschweren, dass man ihn völlig missverstanden hatte.
    “Hoffentlich ziehst du daraus eine Lehre”, sagte Tara leise, während sie die Wunde desinfizierte. Melusine hatte sich auf die Anrichte zurückgezogen und reinigte sich sorgsam die Pfote.
    “Vielleicht sollte ich sie in ein anderes Zimmer sperren”, schlug Tara vor und wusch sich die Hände.
    “Nein, die beiden regeln das untereinander. Nachdem die Fronten geklärt sind, passiert sowieso nichts mehr.” Er verzog belustigt die Lippen. “Sie sehen mich an, als würden Sie mich auch am liebsten in einen anderen Raum sperren.”
    “Ehrlich gesagt, daran habe ich gedacht.” Tara warf ihm einen herausfordernden Blick zu. “Ich weiß immer noch nicht, warum ich mich überhaupt auf das alles eingelassen habe.”
    “Wahrscheinlich hatten Sie einen guten Grund”, antwortete er liebenswürdig. “Aber wenn Sie es sich anders überlegt haben, können Sie mir das Essen einfach einpacken. Ich nehme es mit und lasse Sie allein.”
    “Ach, ich komme mit der Situation zurecht.” Sie deutete zum Küchentisch. “Setzen Sie sich, dann
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