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Vertrau der Stimme deines Herzens!

Vertrau der Stimme deines Herzens!

Titel: Vertrau der Stimme deines Herzens!
Autoren: Melanie Milburne
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Italienerin war. In einer Hand hielt sie einen großen Krug, in der anderen ein Glas mit Wasser, Eiswürfeln und einer Zitronenscheibe.
    „Möchten Sie vielleicht etwas trinken, bevor Sie weitergehen?“, fragte sie freundlich und reichte ihr das Glas durch die Gitterstäbe.
    „Vielen Dank.“ Mit wenigen hastigen Schlucken leerte Rachel das Glas. „Ich war halb am Verdursten. Außerdem habe ich lähmende Kopfschmerzen.“
    „Das liegt an der Hitze“, erklärte die Frau und schenkte ihr Wasser nach. „Im August sollte man sich in den Mittagsstunden lieber so wenig wie möglich in der Sonne aufhalten.“
    Rachel trank noch zwei weitere Gläser, bevor sie der Frau das Glas zurückgab. „ Grazie . Sie haben mir buchstäblich das Leben gerettet.“
    „Wo sind Sie untergebracht? Hier in Positano? Oder sind Sie nur auf der Durchreise?“
    „Ich habe leider noch keine Übernachtungsmöglichkeit. Es gab nämlich Probleme mit meiner Kreditkarte. Und auf der Busfahrt hierher ist auch noch mein Gepäck abhandengekommen.“
    „Hier können Sie auf keinen Fall bleiben“, sagte die Frau höflich, aber bestimmt. „Signor Vallini lässt Ihnen ausrichten, dass er Sie nicht seh…“
    „Ich würde Signor Vallini wirklich nicht viel Zeit stehlen“, bat Rachel flehend und strich sich eine feuchte Strähne aus dem erhitzten Gesicht. „Könnten Sie nicht ein ganz kurzes Treffen für mich organisieren? Ich bitte Sie inständig. Nur fünf Minuten. Das ist alles, was ich möchte.“
    Die Frau verzog nachdenklich den Mund. „Ich würde damit meinen Job riskieren.“
    „Bitte …“, sagte Rachel.
    Mit einem tiefen Seufzer stellte Lucia den Wasserkrug und das Glas auf den Boden und zog ein Schlüsselbund aus ihrer Schürzentasche. „Ich werde es versuchen, kann Ihnen aber nichts versprechen.“
    Rachel hob ihre Handtasche vom Boden auf und trat schnell durch das Tor, bevor die Frau es sich anders überlegte. Das laute metallische Geräusch des einrastenden Schlosses klang fast unheimlich in der heißen Mittagsstille.
    Zu beiden Seiten des geschwungenen Kieswegs erstreckte sich ein wunderschöner Garten. Zwischen den akkurat getrimmten, hüfthohen Hecken wuchsen Rosen in allen erdenklichen Farben, die verschwenderisch ihren lieblichen Duft verströmten. Der Weg weitete sich langsam und gab den Blick auf einen kunstvoll angelegten Springbrunnen frei, dessen feiner Sprühnebel Rachel im Vorbeigehen eine willkommene Abkühlung bot.
    Aus der Nähe wirkte die Villa noch imposanter. Geschickt drückte die Haushälterin mit dem Ellenbogen die Klinke der großen hölzernen Eingangstür herunter und bedeutete Rachel mit einem Kopfnicken, ihr ins Innere zu folgen.
    Sie betraten eine riesige Eingangshalle mit einem auf Hochglanz polierten Marmorboden, in der sie eine angenehme Kühle in Empfang nahm. Die Sonnenstrahlen, die durch die hohen Fenster drangen, tauchten den Raum in ein goldenes Licht und brachen sich in den großen Kristallkronleuchtern, die von der reich verzierten Stuckdecke hingen. An den Wänden hingen sowohl klassische Gemälde als auch moderne Kunst. Das Ambiente strahlte eine edle und doch unaufdringliche Eleganz aus. Nichts wirkte überladen oder fehl am Platz. Links und rechts führten zwei breite abgewinkelte Marmortreppenläufe in die obere Etage.
    Wie hat Alessandro es nur so weit gebracht? dachte Rachel beeindruckt. Wie hatte dieser Mann, der als Jugendlicher aus seinem desaströsen Elternhaus in einem ärmlichen Vorort von Melbourne geflohen war, in so kurzer Zeit so viel erreicht? Sie wusste, dass er sich nach seinem Schulabschluss mit allen erdenklichen Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten hatte, bevor er mit vierundzwanzig beschloss, sich mit einem Ein-Mann-Unternehmen für Landschafts- und Gartenpflege selbstständig zu machen und nebenbei Betriebswirtschaft zu studieren.
    Seine kleine Firma war rasch expandiert, und bereits wenige Jahre später konnte er sie als Franchise-Unternehmen für den gehobenen Markt verkaufen. Und jetzt, mit dreiunddreißig Jahren, war Alessandro Eigentümer und Geschäftsführer eines internationalen Konzerns für Business-Analyse und Management.
    „Würden Sie bitte so lange hier warten, bis ich mit Signor Vallini gesprochen habe?“, fragte die Haushälterin und verschwand über die Treppe nach oben.
    Rachel blickte sich inzwischen unauffällig um. Sie hatte das Anwesen ihrer Familie immer für sehr herrschaftlich gehalten – und im Vergleich zu den Häusern ihrer Freunde
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