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Vertrau der Stimme deines Herzens!

Vertrau der Stimme deines Herzens!

Titel: Vertrau der Stimme deines Herzens!
Autoren: Melanie Milburne
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Rückkehr aus der Sommerpause keine neuen Kunden auf“, erwiderte die Sekretärin in einem freundlich professionellen Ton. „Wenn Sie möchten, kann ich für Sie einen Termin in der zweiten Septemberhälfte arrangieren.“
    „Aber das ist noch über einen Monat hin“, erwiderte Rachel. „Und ich bin nur bis Ende August in Italien.“
    „Wie gesagt, ich kann leider nichts …“
    „Hören Sie, es handelt sich auch nicht wirklich um einen geschäftlichen Termin“, unterbrach Rachel sie mit einem, wie sie hoffte, halbwegs überzeugendem Lächeln. „Ich bin eine … alte Freundin aus Melbourne. Alessandro hat dort vor einigen Jahren für meinen Vater gearbeitet. Und ich habe gehofft, ihn zu treffen, wo ich schon mal im Lande bin. Mein Name ist Rachel McCulloch.“
    Es folgte eine kurze Pause.
    „Ich werde sehen, was ich tun kann“, sagte die Sekretärin und griff zum Telefonhörer. „Warum nehmen Sie nicht solange dort drüben im Wartebereich Platz?“
    Vollkommen erschöpft sank Rachel in einen der komfortablen Ledersessel und versuchte, nicht an ihr letztes unheilvolles Treffen mit Alessandro zu denken. Wenn ihre Instinkte sie nicht täuschten und er tatsächlich derjenige war, der ihr Investitionsgesuch sabotiert hatte, dann konnte das nur eins bedeuten: Er hatte ihr auch nach all den Jahren noch immer nicht verziehen.
    „Es tut mir leid, aber Signor Vallini möchte Sie nicht sehen“, riss die Sekretärin sie aus ihren Gedanken.
    Da sprang Rachel regelrecht auf. „Aber ich muss ihn sehen. Es ist sehr wichtig.“
    „Seine Anweisung war unmissverständlich. Ich soll Ihnen ausrichten, dass er Sie unter keinen Umständen sehen will.“
    Rachel war außer sich vor Wut. Offensichtlich wollte er ein perfides Spielchen mit ihr treiben. Aber er konnte doch unmöglich glauben, mit seinem persönlichen Racheakt so einfach durchzukommen. Natürlich würde er sie sehen.
    Und wenn sie ihn dazu zwingen musste.
    Während der Bus sich in rasantem Tempo den Weg entlang der Amalfiküste Richtung Positano bahnte, verspürte Rachel ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Aber schuld daran waren weder die enge Serpentinenstraße noch die beeindruckenden Steilhänge. Vielmehr lag es an dem beschämenden Vorfall bei der Autovermietung in Mailand. Dort war ihre Kreditkarte nicht akzeptiert worden.
    Die peinliche Situation hatte auch ein Anruf bei ihrer Bank in Australien nicht beheben können. Sie hatte ihren Dispokredit überzogen, darum hatte die Bank vorübergehend ihr Konto gesperrt. Noch dazu war ihre Glaubwürdigkeit mehr als angeschlagen, nachdem Craig vor drei Jahren mit ihrer gefälschten Unterschrift Kreditverträge abgeschlossen, die Darlehen später aber nicht zurückgezahlt hatte. Es würde vierundzwanzig Stunden dauern, bis ihre Bank eine eventuelle Erhöhung des Kreditlimits geprüft hatte. Sie brauchte dringender als je zuvor Geld. Und zwar noch heute.
    Der Bus hielt am Fuße eines kleinen Stufenwegs, der direkt zur Villa Vallini hoch oben auf dem Kliff führte. Doch als der Busfahrer die Gepäckluke öffnete, war ihr Koffer verschwunden.
    „Er muss wohl versehentlich in einen anderen Bus verfrachtet worden sein“, bemerkte der Fahrer stoisch und schlug die Luke wieder zu.
    „Aber wie konnte das passieren?“, fragte Rachel ungläubig und versuchte, die aufsteigende Panik zu unterdrücken.
    „Das kommt ab und zu vor“, stellte der Busfahrer mit einem lapidaren Schulterzucken fest. „Ich werde es der Geschäftsstelle mitteilen und dafür sorgen, dass Ihnen der Koffer ins Hotel nachgeschickt wird. Wie lautet die Adresse?“ Er kramte einen Notizblock und einen Stift aus seiner Hemdtasche.
    „Ich habe noch kein Hotel gebucht“, erklärte Rachel und biss sich verlegen auf die Unterlippe. Ganz zu schweigen davon, dass sie momentan auch gar nicht der Lage wäre, ein Zimmer zu bezahlen.
    „Dann geben Sie mir einfach Ihre Handynummer. Ich werde Sie anrufen, wenn Ihr Koffer wieder auftaucht.“
    Einen Moment blieb Rachel unschlüssig am Straßenrand stehen und starrte dem Bus nach, der mit einer großen Staubwolke hinter der Kurve verschwand. Erst dann richtete sie ihren Blick auf das luxuriöse mehrstöckige Anwesen, das auf der Anhöhe thronte.
    Die imposante historische Villa lag inmitten eines weitläufigen, fast parkähnlichen Gartens, der sich terrassenartig an den steilen Hang schmiegte. Das einladende schimmernde Blau des riesigen Swimmingpools, das mit dem leuchtenden Azur des Meeres konkurrierte,
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