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Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Titel: Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)
Autoren: Frederik Jötten
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ohne Honig, heiße Milch mit Rum, Rum ohne heiße Milch. Ich habe ja jede Nacht genügend Zeit, mir zu überlegen, was ich in der nächsten Nacht ausprobieren könnte. Richtige Schlaftabletten – also die freiverkäuflichen – helfen nur beim Einschlafen. Und bewirkten lediglich, dass ich am nächsten Tag noch müder war als ohnehin schon.
    Lag es am Licht, wie meine Freundin behauptete? In der Tat hatte ich es mir zur Angewohnheit gemacht, abends im Bett noch auf meinem Laptop Serien zu schauen. « LED s haben einen hohen Blauanteil», sagte sie. «Das behindert deine Melatoninproduktion.» Das wollte ich nicht. Also keine Serien mehr vor dem Schlafengehen. Ich schnappte mir ein Buch: Stieg Larsson, «Verdammnis». «Meinst du, das ist das Richtige, wenn man Schlafprobleme hat?», fragte meine Freundin skeptisch. Gut, möglicherweise sind Romane über sadistische Serienkiller tatsächlich nicht das Beste in einem solchen Fall.
    Die üblichen Schlaftipps lauten: Man soll im Bett nichts anderes tun als schlafen (vielleicht noch vorher Sex haben). Man soll nichts mehr trinken vorm Schlafengehen. Nicht mehr fernsehen. Nicht mehr lesen.
    Ja, was darf man denn überhaupt noch tun vor dem Schlafengehen? Dann kann man ja auch gleich schlafen.
    Ich ahne, was die Gründe für meine Middle-of-the-Night-Insomnia sind: Stress und Versagensangst. Da ist die Titelgeschichte, die ich gerade für ein Magazin schreiben muss. Außerdem habe ich noch eine weitere Geschichte an der Backe, die ich noch nicht mal anrecherchiert habe. Die Deadline rückt immer näher. Und die zwei Konzepte, die ich für die Hefte danach fertig machen muss, habe ich auch noch nicht angefangen. Ach ja, und dann schreibe ich noch an dem Buch, das Sie just in diesem Moment in Händen halten. Welche Ironie: Das Buch generiert seine Themen selbst. Und ich bin nur noch ausführendes Objekt.
    Ein verdammt müdes Objekt. Aber offenbar ist das Buch ja fertig geworden, wie Sie sehen. Und ich schlafe bestimmt wieder normal. Hoffe ich jedenfalls. 3 . 53 Uhr. Na, dann gute Nacht.
    Teufelskreis im Kopf
    Der Teufelskreis, in dem sich Middle-of-the-Night-Insomniacs wiederfinden, ist schnell aufgebaut: Man wacht mitten in der Nacht auf, schaut auf die Uhr und setzt sich unter Druck, dass man jetzt schnell wieder einschlafen muss, weil man am nächsten Tag sonst todmüde und nicht leistungsfähig sein wird. Das Schlafenwollen auf Kommando bewirkt natürlich das Gegenteil: Man beobachtet das Fortschreiten der Uhrzeit – immer wütender, immer verzweifelter. Mit Vorahnung geht man am nächsten Abend ins Bett und wacht natürlich wieder zur gleichen Zeit auf. Und – schwupps – hat man seine biologische Uhr darauf programmiert.
    Laut Umfragen der National Sleep Foundation ( NSF ) berichteten etwa 30 bis 40 Prozent der Befragten, dass sie mindestens einmal im Jahr an Schlafstörungen leiden. 15 Prozent haben chronische Schlafstörungen. Die Ausprägungen können sehr unterschiedlich sein. Laut NSF ist Middle-of-the-Night-Insomnia die häufigste Variante der Schlafstörung.
    Tipps bei Schlafstörungen:
    Nutzen Sie Schlafzimmer und Bett nur für Sex und Schlafen. Etablieren Sie eine regelmäßige Bettzeit-Routine. Essen und trinken Sie vor dem Schlafengehen nicht übermäßig. Gestalten Sie ein schlafförderndes Umfeld, das dunkel, kühl und komfortabel ist. Vermeiden Sie störende Geräusche.
Tagsüber: Meiden Sie koffeinhaltige Getränke, vor allem nachmittags und abends.
Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin, vor allem kurz vorm Schlafengehen.
Treiben Sie Sport, aber nicht in den drei Stunden vor dem Schlafengehen. Vermeiden Sie Nickerchen, vor allem nachmittags oder abends. Führen Sie Tagebuch, um Ihre Schlafgewohnheiten und -muster besser kennenzulernen und mit Ihrem Arzt besprechen zu können.

FREDERIK JÖTTEN

Ein Monat zum Vergessen
    Personalausweis verloren, Sonnenbrille im Zug vergessen und dann auch noch Geld im Automaten stecken lassen: Sind das erste Anzeichen einer Demenz?
    Neulich habe ich mir eine neue Brieftasche gekauft. Im Laden versuchte ich mehrere Modelle, dabei steckte ich meine Karten in verschiedene Brieftaschen, um zu testen, ob auch alles reinpasst. Eine Woche später vermisste ich meinen Personalausweis. Irgendwann fiel mir ein, dass ich in dem Laden gewesen war. Ich ging zurück. Nachdem ich mit der Verkäuferin 20 Brieftaschen durchgeschaut hatte, fanden wir in einer meinen Ausweis. «Zum Glück haben wir die noch nicht verkauft», sagte die
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