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Vertrag ohne Extras

Vertrag ohne Extras

Titel: Vertrag ohne Extras
Autoren: Marina Schuster
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und sie blieb zusammen mit dem Rest der Familie am Frühstückstisch zurück. Wie immer herrschte ein bedrückendes Schweigen, das sich seit der Bekanntgabe ihres Umzugs noch deutlich verstärkt hatte, denn auch Steward Summer sprach inzwischen kaum noch ein Wort.
    »Apropos Kinderzimmer«, brach Elaine plötzlich unerwartet die Stille, »oben auf dem Dachboden steht noch die Familienwiege, und dort sind auch noch Ryans sämtliche Babysachen und Spielzeug – vielleicht möchtet ihr das ja haben.«
    Überrascht schaute Kim sie an, dann nickte sie. »Ja, gerne, ich denke Ryan würde sich freuen.«
    »Dann schau einfach nach und nimm mit, was du brauchst, Alfred soll dir beim Tragen helfen.«
    »Ich könnte gerade schnell helfen«, bot Antony an, »ich habe noch einen Augenblick Zeit, bis ich in die Firma muss. Wir können alles in mein Auto laden, und ich bringe es dir dann auf dem Weg vorbei.«
    Kim zögerte einen Moment, ihr war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, alleine mit Antony auf dem Dachboden herumzukramen, doch dann nickte sie zustimmend. Die Umstände ihres Auszugs waren schon unglücklich genug, es war sicher besser, nicht noch zusätzlichen Ärger heraufzubeschwören.
    Sie stand auf und folgte Antony hinaus in die Halle. Zusammen stiegen sie hinauf in den ersten Stock, und von dort aus eine weitere, sehr schmale Treppe mit steilen Stufen hinauf ins Dachgeschoss.
    »Warte, ich mache Licht an«, sagte Antony, nachdem sie die dunkle Kammer betreten hatten, und wenig später flammte eine winzige Glühbirne an der Decke auf, verbreitete ein spärliches Licht im Raum.
    Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schaute Kim sich auf dem Dachboden um. In einer Ecke standen ein paar Kisten, und Antony ging zielstrebig darauf zu.
    »Hier irgendwo müssten die Sachen sein«, erklärte er, und begann, die Kartons zu öffnen und darin herumzukramen.
    Es dauerte eine Weile, bis sie alles gefunden hatten, und schließlich zog Antony noch eine ramponierte Babywiege hinter einem ganzen Haufen anderer alter Möbel hervor.
    »Sieht auf den ersten Blick nicht mehr ganz so toll aus, aber bestimmt kannst du sie ein bisschen aufarbeiten lassen. Mit ein wenig frischer Farbe wird das alte Familienerbstück sicher so gut wie neu. Immerhin haben da schon ganze Generationen von Summers drin gelegen, auch Ryan und ich.«
    »Sie ist sehr schön«, sagte Kim leise, und strich vorsichtig über die Schnitzereien im Holz.
    »Ja, das ist sie, und ich freue mich wirklich für euch«, bekräftigte Antony. Er warf einen kurzen Blick auf Kims angespanntes Gesicht. »Kim, ich möchte dir etwas sagen.«
    Unsicher schaute sie ihn an. »Ich glaube, wir sollten uns besser auf den Weg machen, sonst steht die Lieferfirma am Ende noch vor der Tür und ich bin nicht da«, sagte sie abwehrend und machte einen Schritt in Richtung der Treppe.
    »Kim, bitte hör mir einen Moment zu«, bat Antony und hielt sie am Arm fest.
    »Antony, was soll das?«, fragte sie nervös, »Lass mich bitte los.«
    »Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, ich tue dir nichts«, erklärte er ruhig. »Ich weiß, dass du mich nicht besonders leiden kannst, und nach meinen ganzen dummen Bemerkungen kann ich dir das auch nicht verdenken. Aber das war die einzige Möglichkeit für mich, irgendwie damit umzugehen, dass du Ryans Frau bist.«
    »Ich verstehe nicht …«, murmelte sie irritiert.
    »Ryan denkt, dass ich eifersüchtig auf ihn bin wegen der Firma, aber das ist nicht ganz richtig. Ja, ich bin eifersüchtig, aber wegen dir. Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick? Du kannst mich jetzt ruhig auslachen, aber als ich dich an dem Abend eurer Verlobung hier zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich sofort in dich verliebt. Zum ersten Mal habe ich Ryan wirklich beneidet, ich wäre gerne an seiner Stelle gewesen. Deswegen habe ich mit diesen blöden Bemerkungen um mich geworfen, ich musste mir selbst klarmachen, dass du tabu für mich bist, weil du zu Ryan gehörst.«

Kapitel 45
    V öllig überrascht von Antonys plötzlichem Geständnis stand Kim da, und wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
    »Warum erzählst du mir das jetzt?«, fragte sie nach einer Weile bedrückt, »Es wäre besser gewesen, du hättest das für dich behalten.«
    »Weil Ryan mir die Hölle heißgemacht hat, er hat irgendetwas von anonymen Briefen geredet und mir vorgeworfen, ich wäre in eurem Zimmer herumgeschlichen. Ich habe keine Ahnung, worum es da ging, aber ich möchte, dass wenigstens du weißt, dass ich
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